Sonntag, 9.7.2023, Anreise Stockholm
Mal wieder gabs es Probleme bei der Bahn; vorsichtshalber bringt Adi uns zum Bahnhof Hannover. Auch der ICE nach Hamburg Hauptbahnhof hat gute 20 Minuten Verspätung, aber er fährt dann tatsächlich ab! Puh, das ist erstmal geschafft!
Am Hamburger Flughafen ist gerade wenig los, die Sicherheitskontrolle haben wir schnell durchlaufen. Beim Spazieren durch die Hallen bietet uns eine sehr freundliche Dame am Pieroth Stand ein Gläschen Prosecco an – nehmen wir gerne. Wir kommen ins Gespräch, probieren diesen Sekt und jenen Wein, als sie uns erzählt, direkt über ihrem Stand auf der 1 .Etage gibt es ein Gosch Restaurant; da gehen wir gleich hin zum verfrühten Abendessen: Backkartoffel mit Shrimps, äusserst lecker! Das ist schon wie Urlaub vorm Urlaub.
Auf dem Weg zum Gate passieren wir wieder den Stand und Frau „Pieroth“ schenkt gleich wieder ein… na das wird ja ein flockig leichter Flug, der allerdings auch verspätet startet.
Um 19.15h heben wir dann nach Stockholm ab, um eineinhalb Stunden später dort zu landen. Im Radisson blu Terminal Airport Hotel checken wir ein, teilen uns ein Smörrebröd und ein Bier und schlafen dann selig in unserem Zimmer ein…
Montag, 10.7.2023, Checkin SPLENDOR
Das Frühstücksbuffet befindet sich wie die Bar gestern Abend auf einer Terrasse im Terminal – echt cool und interessant.
Gegen 11 Uhr bringt uns ein Tesla X Taxi (eines unter vielen hier) zu dem 45 km entfernten Cruiseport, wo die Regent Seven Seas Splendor am frühen morgen angelegt hatte. Wir gehen quasi nur durch die Sicherheitskontrolle, checken ein und gehen an Bord – das war ja man schnell (also keine 10 Minuten).
An Bord begrüsst man uns mit einem Glas Champagner, der/die eine oder andere erkennt uns wieder von unserer letzten Cruise mit Nina, unserer Tochter, über Weihnachten. Und da kommt sie auch schon aus ihrem Office die Treppe herunter… Drücken, Küsschen, drücken… ach wie schön! Beim Lunch zusammen tauschen wir erstmal alle Neuigkeiten aus…
Hier geb ich mal eine genauer Schiffsbeschreibung:
Die SEVEN SEAS SPLENDOR der REGENT-Flotte wurde 2020 gebaut für 750 Passagiere und 542 Crewmitglieder, 224m lang und 31m breit – knapp 56000 BRT.
Während dieser Cruise befinden 701 Gäste aus 30 Nationen, 13 davon Deutsche, mit Schweiz und Österreich insgesamt 22 deutschsprachige, 451 aus United States, 64 aus United Kingdom, 29 Holländer und eben viele, viele andere… (Malaysia, Singapur, Thailand, Taiwan, Uruguay…) – ein toller Mix, der die Welt bunter macht. Ausnahmsweise sind mehr Europäer an Bord als üblich.
Die 542 Crewmitglieder stammen aus ähnlich vielen Ländern dieser Welt.
Regent Seven Seas Cruises führt 5 exklusiver Schiffe im Luxussegment, wovon die Splendor das neueste der Flotte ist. An Bord gibt es Balkon-Suiten unterschiedlicher Grösse bis hin zur Regent Suite mit 292qm plus 150qm Balkon – die grösseren Suiten bieten Buttler Service.
Unsere Suite hat ein begehbares Ankleidezimmer, Bad mit Doppelwaschbecken, Dusche und Badewanne, ein superbequemes, riesiges Bett steht mit Sicht zur grossen Fensterfront – wir schauen also schon beim Aufwachen in die Sonne😊. Der Wohnbereich ist grosszügig ausgestattet. Zweimal täglich sorgt der Cabin Steward für Ordnung und Frische.
Sieben Restaurants gibt es an Bord, davon drei Spezialitäten Restaurants mit asiatischer Küche oder französischer Cuisine oder Steakhouse), das grosse Compass Rose Restaurant, wo die Vielfalt keine Wünsche offenlässt, das Buffet Restaurant mit Aussenterrasse, das sich abends in ein italienisches Bedienrestaurant verwandelt. Zusätzlich gibt’s im Café Connection von früh bis spät Snacks und auf Deck 11 einen Poolgrill, wo man leger gekleidet essen kann. Ansonsten gilt die Elegant-casual-Kleiderordnung, abgesehen vom optionalen Formal Abend, wo vom kleinen Schwarzen bis zum Abendkleid und vom Anzug bis zum Smoking alles möglich ist. Hört sich vielleicht etwas steif an, ist es aber gar nicht! Gäste und Crew sind sehr entspannt.
Sieben Bars und Lounges finden sich über Decks verteilt, ab happy hour Zeit mit Livemusik auch zum Tanzen.
Beauty Salon und Friseur im Spa- und Wellnessbereich mit extra Pool am Heck des Schiffes, Sauna, Fitnessstudio, Sportsdeck, Business Center, Bücherei, Kartenraum, Boutiquen, Juwelier, Kochstudio und selbstredend einen Medizinischen Bereich vervollständigen in etwa das Angebot. Landausflüge und Service-Tipps sind größtenteils im Preis inkludiert. Das ist jetzt mal grob angerissen ein Überblick. Einzelheiten erfahrt ihr im Laufenden.
Nachmittags stellen wir erstmal die Klimaanlage in unserer Kabine 744 aus, packen die Sachen aus den Koffern in den begehbaren Kleiderschrank, die Kulturtasche im grossen Bad aus, sprühen einmal mein Parfum durch die Räume für unsere persönliche Note, um am späten Nachmittag am Pooldeck in der Sonne zu liegen und auf die Sail away Party um 17 Uhr zu warten. Dezente Lifemusik im easy listening style wabert über Pool- und Sonnendeck, langsam kommen die Passagiere nach draussen, greifen bei Appetizern und Getränken zu und beobachten das Auslaufen aus Stockholm – ach, kann das Leben schön sein oder schön sein??? Die blaue Stunde verbreitet fröhliche Leichtigkeit, entspannte Atmosphäre und Aufbruchstimmung fernab aller Weltprobleme…
Mit Nina dinnieren wir um halb sieben auf der Terrasse des Sette Mari – hier, am Heck des Schiffes, weht kein Wind, die untergehende Sonne wärmt uns, die Bedienung verwöhnt uns mit leckeren Speisen und Getränken während unser Schiff durch die schwedischen Schären fährt – durch eine Idylle aus Inseln und Inselchen im goldenen Abendlicht. Unsere Freunde Hotti und Ulrike schwärmen oft von ihren Schwedenurlauben, ach, wenn die das hier miterleben könnten…
Erst gegen 22h wird die Sonne untergehen, so lange schauen wir durch die Fensterfront der Observation Lounge aufs offene Meer, in das wir jetzt gegen 21h hinaussegeln…
Dienstag, 11.7.2023, Helsinki, Finnland – 11 bis 22 Uhr
Time Change: nachts wurden die Uhren eine Stunde vorgestellt, ergo schaffen wir es nicht pünktlich zum Frühstück in den Restaurants, nehmen aber Kaffee und eine Kleinigkeit im überbesetzten Café Connection (sind wohl alle müde gewesen von der gestrigen Anreise).
Unsere geführte Tour „Highlights of Helsinki” beginnt um 12.30h – die Busfahrt ermöglicht uns ein Sightseeing durch Wohngebiete, unterbrochen von Parks und Seen, bis zur modernen, außergewöhnlichen Skulptur des Komponisten Jean Sibelius: über 650 silberfarbene Röhren auf einer Granitanhöhe, die bei durchziehendem Wind Töne erzeugen.
Unterwegs erfahren wir, dass die Finnen zu den glücklichsten Menschen zählen, 35 % einen Hochschulabschluss haben (Schule und Studium sind kostenfrei), 85 % der Frauen berufstätig sind, dass es bei 5.6 Millionen Einwohnern über 3 Millionen Saunen in Finnland gibt, es flächenmässig das 5 grösste Land Europas ist und seit letztem Jahr der NATO angehört.
Wir passieren Olympiastadion, Opern- und Balletthaus, Nationalmuseum, Finnlandhalle und das Parlament bis wir zur Rock Church (Felsenkirche) kommen: wow!!! Granitfelsen, Betonboden und schlichte blaue Bänke mit lila Bezügen unter einem Kupferdach, umgeben von Glaslamellen, durch die Sonnenlicht Muster in das 5m bis 8m hohe „Odeon“ zaubern. Jedes leise gesprochene Wort wird von der besonderen Akustik weitergetragen – was soll ich sagen: zauberhafte Leichtigkeit, beruhigende Harmonie breitet sich aus, sobald man dieses Architekturwunder betritt.
An der „Weissen Kathedrale“, einem Wahrzeichen Helsinkis, steigen wir wieder aus dem Bus, eine Stunde erkunden wir den vorgelagerten Senatsplatz, dem ehemaligen Marktplatz, wo heute offiziellen Anlässen gefeiert werden. Der jetzige Markplatz liegt dicht bei am Hafen, unweit der historischen, schnuckligen Markthalle, die wir natürlich durchstreifen.
Knappe vier Stunden dauerte der lohnende Ausflug, bei dem wir neues entdeckten, obwohl wir vor Jahren schon mal zu Besuch waren.
Am Abend sitzen wir in der Observation Lounge mit dem wunderbaren Rundblick über alles, was uns „zu Füssen liegt“ – ein Champagner rundet das Setting ab 😊
Im Spezialitäten-Restaurant Chartreuse dinnieren wir im wahrsten Sinne des Wortes: Beef-Tartar mit Kaviar, Lachs-Carpaccio mit Wasabicreme, Seezunge, Kalbsfilet, Hummer, luftige Desserts und Trüffel, begleitet von wunderbarem Wein und Espresso – bleibt da noch ein Wunsch offen?
Mittwoch, 12.7.2023, Kotka, Finnland – 8 bis 21 Uhr
Heute, in Kotka, schaffen wirs zum Frühstück auf La Veranda, windgeschützt in der Sonne – herrlich! Bis mittags verbummeln wir die Zeit, um 12.45 Uhr startet unser Ausflug.
Wir befinden uns 130 km östlich von Helsinki im Golf von Finnland, sind umgeben von über 3.000 Inseln. Kotka beherbergt 50.000 Einwohner und unendliche Wälder und Moorflächen. 75 % von Finnland besteht aus Wald, davon hier um Kotka viele Birkenwälder, wobei Holzwirtschaft ein Hauptteil des Einkommens ausmacht. In den Wäldern leben Elche, Bären, Wölfe, Hasen und so viel Rotwild, dass es schon zur Plage wurde.
Jährlich findet ein internationales Orientierungsrennen statt, an dem über 18.000 Menschen Teilnehmen.
Nach halbstündiger Busfahrt erreichen wir den Parkplatz von Valkmusa, einem Nationalpark mit flächigen Moossümpfen. Über Stege (zwei Bohlenbretter nebeneinander) spazieren wir durch lichten Wald, beschauen Pflanzen und Beeren (eine Dame hält den gesamten Verkehr auf, weil sie immer wieder Fotos von Kleinstpflanzen macht: Blueberry-Mary haben wir sie genannt), Schilf, Blaubeerbüsche und wilden Rosmarin, brauchen allerdings für 2.5 km eineinhalb Stunden, wovon wir eine gute halbe Stunden schon am Bus auf den Rest der Truppe warten… Trotzdem war es ein netter Ausflug.
Nach einem Sonnenbad an Deck der Splendor treffen wir uns mit Nina zum Dinner im Compass Rose Restaurant – Exzellente Bedienung kredenzt uns Weine und ein ausgezeichnetes 4-Gänge-Menue, unterbrochen von Zitronensorbet, um Platz im Bauch zu schaffen…
Um halb zehn begeistert uns die Production Company mit der Show „Divos & Divas“ – beliebteste Hits in Gesang und Tanz.
Donnerstag, 13.7.2023, Tallinn, Estland – 7 bis 17 Uhr
Heute stellen wir uns den Wecker auf halb acht! Frühstück haben wir auf die Kabine bestellt, so können wir in Ruhe fertig werden für unseren Ausflug „Tallinn Old Town with Beer Tasting“ um 9.45h.
Unsere Guide Külli entpuppt sich als vielsprachige, wissende, freidenkende und freiheitsliebende Person – eine der besten Tour Begleiter, die wir hatten. Sie klärt uns auf, dass aufgrund grausamer Historie (Sklaverei, Barbarei, Nazi- und Russlandherrschaft) die Menschen hier lieber auf Abstand gehen, schwerlich Vertrauen fassen und immer auf der Hut sind.
Per Bus gelangen wir in die obere Altstadt von Tallinn mit seinen 430.000 EW – ganz Estland hat 1 Million Einwohner, von denen viele täglich nach Helsinki pendeln. Die Stadt liegt an der Küste im Golf von Finnland. Estland ist Mitglied der EU und der Nato. Die russische Grenze ist von Tallinn nur 60 km entfernt.
An der alten, guterhaltenen Stadtmauer steigen wir aus, spazieren zur hübschen orthodoxen Zwiebelturm-Kirche, die auch im Inneren prunkvoll geschmückt ist. Nur etwa 10 % der Estländer sind religiös, obwohl es diverse Religionen hier gibt. Vorbei an Parlamentsgebäude (101 Mitglieder) und Botschaften – auch der deutschen – erreichen wir Ausblicks Punkte in die tiefergelegene Alt- und Neustadt, passieren weitere gut erhaltene historische Gebäude und gelangen so in die untere Altstadt, wo uns zu einem Beertasting (Kirschbier, helles Bier, Ale) ein zünftiges Mittagsessen mit Salat, Bratwurst und Kaffee und Kuchen serviert wird.
Durch mittelalterliche Gassen setzen wir unseren Erkundungsgang fort über den grossen Marktplatz, der bestückt ist mit Lokalen, kleinen Händler und Shops, am Blumenmarkt vorbei bis zur Haltstelle, wo unser Bus bereits wartet. Ein sehr ergiebiger Ausflugs war das, obwohl wir schon mehrfach hier zu Besuch waren, was absolut auch an der tollen Führung lag.
Am Nachmittag sind noch zwei Stunden Zeit zum Sonnenbaden und Lesen, bis wir um 17 Uhr wieder in die baltische See auslaufen.
Die Observation Lounge ist gut besucht, als wir zum Aperitif unseren Lieblingsplatz aufsuchen – gerade ist das Trivia Ratespiel vorüber; und weil der Himmel sich zugezogen hat, bietet sich diese Lounge für den Blick über Meer an.
Heute essen wir beide alleine zu Abend – Nina hostet andere Gäste.
Izabella Zebrowska „fiedelt“ auf ihrer Geige von Klassik über Folk, Jazz, Gypsy bis Pop virtuos und voller Energie.
Freitag, 14.7.2023, Visby, Schweden – 10 bis 20 Uhr
Erstmalig frühstücken wir im Compass Rose Restaurant, denn wir sind früh dran. Um 10.15h verlässt unser Tourbus das Hafengelände von Visby auf Gotland/Schweden. Die mittelalterliche Hansestadt aus dem 12. Jahrhundert beherbergt über 200 guterhaltene Kirchen und -Ruinen und Gebäude hinter der alten 3,5 km langen Stadtmauer, was zum UNESCO Weltkulturerbe zählt.
Vor einem Eingang in der Stadtmauer steigen wir aus dem Bus, laufen unter Erläuterungen bis zum Museum, in dem unser Guide ausführlich über die Ortsgeschichte erzählt. Dann spazieren wir zum Botanischen Garten, immer wieder mit Stopps am Türmen und altertümlichen Häuser, bis uns beiden das zu viel Erklärungen sind und wir uns von der Gruppe verabschieden. Alleine durchstreifen wir dann die Kopfsteingassen des hübschen Örtchens, kehren zum Cappuccino ein und geniessen das nordische Flair Skandinaviens. Ein Spaziergang vorbei am Hafen zum Schiff ergänzt unser heutiges Work out.
Eine Sonnen-Auszeit am Nachmittag ist noch drin, bevor wir heut wieder mit unserer Tochter zu Abend essen.
Neben uns liegt übrigen die Mein Schiff 6 von TUI Cruises, die eine Stunde vor uns den Hafen verlässt – mit Tuten und Winken verabschieden wir sie.
Ein Sonnenuntergang wie im Bilderbuch wird uns heute beschert: goldorange leuchtend küsst die Sonne den Horizont bevor sind für ein paar Stunden verschwindet, ohne dass die Nacht richtig dunkel wird…
Samstag, 15.7.2023, Seetag, Irmas 70ster – Galaabend & Repeater Party
Punkt halb acht läutet es, ich öffne unsere Suite-Tür: voran kommt ein riesiger Blumenstrauß, dahinter noch ein zweiter! Und Janina, ganz verdeckt von der üppigen Pracht! Wow!! Dann wird gedrückt und geküsst und Bernd und Nina singen „Happy Birthday“ zu meinem heutigen 70. Geburtstag! Das ist ein toller Beginn. Wir frühstücken zusammen in unserer Kabine und ich darf Geschenke auspacken, mehrere an der Zahl… Ich glaub, ich werde gerne nochmal 70 bei so viel Zuwendung. Die Kinder haben in einem Buch Fotos aus ihrer Kinderzeit nachgestellt von sich selbst oder unseren süssen Enkelinnen – wir lachen und weinen Rührungstränen und denken an unsere Kids und Kidis, die gerade auf dem Weg nach Italien sind. Unsere Kabine ist ein Blumenmeer (es kamen noch welche hinzu), geschmückt mit Girlande und schwebenden Ballons – herrlich!
Um 11 Uhr hält Nina eine Vortrag im Theater, den wir uns natürlich anhören. Anschließend lunchen wir im Chartreuse Restaurant und trinken einen ersten Champagner…
Am Nachmittag scheint die Sonne, wir weilen auf dem Oberdeck bei fast karibischen Temperaturen, während die Splendor an Schweden vorbei Richtung Warnemünde (Hafen von Rostock) weitersegelt…
Richtig schickgemacht mit Frack und langem Kleid zum Gala-Abend erscheinen wir pünktlich zur Repeater Party im Theater; feine, kleine Appetizers werden gereicht, Champagner oder Cocktails… Cruisedirector John begrüsst die geladenen Gäste, Captain … spricht eine Toast an seine Passagieren aus, Nina übernimmt die …Ehrung von Society-Mitgliedern… und gratuliert mir von der Bühne aus zu meinem Geburtstag – alle im Theater wissen nun, dass ich heute zum 7. Mal nulle! Das ist ein Gefühl, als hätte ich die grösste Party überhaupt.
Dinner hat Nina im asiatischen Pacific Rim bestellt, unserem Lieblingsrestaurant an Bord (wenn man überhaupt eines hervorheben kann). Als Vorspeise wählen wir köstliche Sushi, Ceviche oder Tuna Tatar, als Main Dish Misoglazed Sea Bass im Lemon Blatt… – Dessert nehmen wir nicht, denn stattdessen bekommen ich ein Geburtstagsständchen von der Crew mit Kuchen und Kerze zum Auspusten…
Den Abend lassen wir festlich ausklingen mit Show und Barbesuch… Was für ein Tag!!!!
Sonntag, 16.7.2023, Warnemünde, Deutschland – 7 bis 22 Uhr
Nina empfängt heute eine Kollegin mit Reisebüros von Land – da hat sie für uns keine Zeit. Bernd holt dann mal unsere Freunde Hotti und Ulrike im Kreuzfahrtterminal ab, denn die urlauben gerade in Warnemünde und kommen uns besuchen – ich trinke Kaffee und lese so lange…
Zufällig schaue ich von der Café Connection Terrasse in die Halle, als ich stutze: da sind die beiden ja schon; aber Moment, da sind ja noch mehr… Ich glaubs ja nicht: unsere Meinerser Freunde sind extra zu meinem Geburtstag angereist (gestern ging ja nicht, da waren wir auf See) – was für eine tolle Überraschung! Schnell laufe ich die Gangway hinunter, um sie alle zu begrüssen und freudig zu drücken! Ich bin sprachlos.
Na, dann mal alle rauf auf unser hübsches Schiff – Nina hat das alles auf seine Richtigkeit genehmigen lassen – mit einem Gläschen Champagner stossen wir erstmal in der Meridian Lounge an, mit Brigitte und Jacco, Gelchen und Schocke, Rainer (seine Ilse war leider verhindert) und natürlich unsere schon erwähnten und erwarteten Ulrike und Hotti; wir tauschen uns aus über die Planung, Geheimhaltung und super gelungene Überraschung – ich hatte absolut keine Ahnung!
Eine Schiffsbegehung über die Aussenbereiche führt uns zum La Veranda Buffet-Restaurant, wo an einem runden Tisch Platz ist für uns alle zum Mittagessen – sogar Nina kommt später noch dazu. So schön ist es, unseren Freunden auch einmal unser „zu Hause“ fernab von „zu Hause“ zeigen zu können; nun haben sie gesehen, warum wir uns auf Schiffen so wohl fühlen…
Den Nachmittag verbringen wir mit einer Hafenrundfahrt auf der Warnow von Warnemünde nach Rostock und zurück mit Sightseeing Infos vom Kapitän. Ganz schön windig ist es währenddessen trotz Sonnenschein und ich bin froh, dass ich meine Jacke mithabe – alle anderen brauchen natürlich keine.
Ein Spaziergang vorbei am Bahnhof, über die alte Fussgängerbrücke und entlang der Warnemünder Promenade am Alten Strom führt uns zu Gosch – wir rotten uns an einem Terrassentisch zusammen, trinken Wein und Wasser, und Wein und Wein, und essen von Fischbrötchen über Backkartoffen mit Garnelen bis Backfisch, was Gosch so hergibt.
Gegen 18h heisst es dann Abschied nehmen von Brigitte, Jacco und Rainer, die fahren heute noch zurück nach Hause – ich greife mal vor: am Abend höre ich, dass sie gut angekommen sind – wir anderen bleiben noch, sehen die AIDAmar auslaufen, die neben unserem Schiff lag, als Nina kurz dazukommt.
Nochmal Abschied mit drücken und Küsschen – dann ist der Zauber vorbei! Aber in mir hält die kribbelige Aufregung noch an. Um halb zehn winke ich mit einem weissen Schal vom Balkon, als die Splendor ausläuft und weiss, am Kai winken Ulrike, Hotti, Gelchen und Schocke zurück, aber ausmachen kann ich sie nicht, das ist zu weit entfernt…
Montag, 17.7.2023, Helsingborg, Schweden – 8 bis 17 Uhr
Zwei wunderschöne, aufregende Tage waren das für mich! Diesen Geburtstag werde ich nicht vergessen!
Heute ist es regnerisch und kalt in Helsingborg, deshalb haben wir beschlossen nicht rauszugehen. Ich versuche, die beiden wunderschönen aufregenden Tage aufzuschreiben, aber Gefühle lassen sich nicht so leicht in Worte fassen – dieser Geburtstag war ein ganz besonderer! Vielen herzlichen Dank nochmal euch allen Beteiligten!!
Am Nachmittag packen wir schon mal grob ein paar Dinge zusammen, denn morgen wechseln wir unsere Kabine – nur ein paar Türen weiter im selben Deck. Aber jetzt gehen wir erstmal Mittagessen.
Und den ganzen Nachmittag ist es kalt und regnerisch – also ein Ruhetag für uns – tut auch mal gut!
Abend dinnieren wir mit Heike (Chief Purser/Finanzchef), ursprünglich aus Leipzig und jetzt in der ganzen Welt zuhause, im Prime 7 Steak-House. Unterhaltsam, lustig und fröhlich verbringen wir den Abend mit exzellenten Speisen und Weinen, müssen beim Dessert aber passen, denn immerhin werden hausgemachte Trüffel eh serviert.
Im Atrium auf Deck 4 und 5 ist die ABBA-Party schon voll im Gange als wir runterkommen, stimmen aber sofort ein bei den bekannten, mitreissenden ABBA-Songs; danach geht die Party weiter in der Splendor Lounge mit der hauseigenen Bigband…
Dienstag, 18.7.2023, Oslo, Norwegen – 11 bis 21 Uhr
Kabinenwechsel ist angesagt für uns, aber nur ein paar Türen weiter auf dem gleichen Deck – das ist schnell bemacht, und dann haben wir uns ein gutes Frühstück mit sunny side up Spiegeleiern, Kartoffelrösti und Würstchen verdient, ich begnüge mich allerdings mit Marmeladenbrot zum Ei und Joghurt mit Früchten…
In der Sonne auf Deck 12 erwarten wir den Besuch von Deb und Sue, die wir auf anderen Cruises mit Regent kennengelernt haben und die heute mit dem Schwesterschiff ebenfalls in Oslo im Hafen liegen. Jetzt konnten wir mal überraschen, denn die beiden wussten nicht, dass wir hier an Bord sind – hat Janina wieder gemanaged – welche Freude!
Mittags um 1h treffen wir dann unsere Gruppe zum „Hike along the Akerselva River Tour“ vorm Schiff im Hafenbereich vor der bezaubernden neuen Oper (2008 fertiggestellt), deren weisses „Eisberg-Marmordach“ (aus Italien) komplett begehbar ist, aber da waren wir bei vorherigen Besuchen schon öfter.
Mit dieser 20-Personen-starken Gruppe laufen wir zur U-Bahn-Station im Bahnhof, fahren ein paar Stationen bis Nydalen Stadtbezirk. Von hier wandern wir flussabwärts durch grüne Wohn- und Erholungsgebiete unter den Erläuterungen unseres Guides. Am Fluss lagen früher Fabriken, die inzwischen verwandelt wurden zu Restaurants, Wohnhäusern, Akademien oder Schulen – wohlgelungen und gefällig fürs Auge. Historische Holzhäuser besichtigen wir, kehren ein zur Rast und spazieren ca. 7.5 km zurück bis in die City von Oslo zur Johanns Gata und über den Bahnhof wieder zurück zu unserer Splendor – ein aktiver Ausflug durchs Grüne und Oslos Zentrum, den wir noch nicht kannten. Insgesamt sind wir etwa 10 km gelaufen, so haben wir uns ein gutes Dinner mit Nina verdient: im italienischen Sette Mari schlemmen wir bis zum Auslaufen unseres Schiffes gegen 21h.
Und heute lassen wir den Abend langsam ausklingen im Bilderbuchpanorama durch den Oslofjord…
Mittwoch, 19.7.2023, Kristiansand, Norwegen – 10 bis 18 Uhr
Kristiansand ist ein Bilderbuchort am südlichsten Küstenstreifen Norwegens an der Strasse des Skagerrak. Die Stadt datiert zurück bis ins 17. Jahrhundert.
Nach unserem gestrigen Marsch schlafen wir lange aus, frühstücken im Café Connection und spazieren mittags los am modernen Kilden Theater- und Konzerthaus vorbei zum idyllischen Fischereihafen, wo es Fischdelikatessen und lebende Schalentiere zu kaufen gibt und wo man in den umliegenden Restaurant gemütlich sitzen und essen kann oder vielleicht ein Eis kauft, wenn dann die Schlange mal nicht so lang ist (ist wohl sehr begehrt). Rund um die Kaimauer des Hafenbeckens laufen terrassenförmige Holzplanken zum Anlegen kleiner Boote und zum Sitzen der Besucher – wahrlich gemütlich und hübsch durch üppig blühende Pflanzen. Wir flanieren zum Park am Strand, der inlandig von hübschen Wohngebäuden mit grossen Balkonen begrenzt ist. Wasserskulpturen, Bänke und Spielmöglichkeiten für die Kleinsten gibt es reichlich.
Bis zur Fussgängerzone der nordöstlich gelegenen Innenstadt laufen wir, bummeln vorbei an historischen Holzhäusern, am Dom von 1884 auf dem Marktplatz und durch Läden, Boutiquen und Cafés; begleitet von vielen einheimischen Urlaubern (Kristiansand ist ein Urlaubsdomizil der Norweger) und Besuchern von unserem Schiff und der AIDAsol, die ebenfalls im Hafen liegt, aber tendern muss.
Zum Abschluss kehren wir im alten Fischereihafen ein, essen – wie auch beim letzten Besuch – ein Smörrebröd mit Eismeergarnelen (ist so gross, das teilen wir uns) und wackeln zurück zu unserer Splendor. Da kommt ein Espresso grad recht – wie immer, wenn wir von einem Ausflug zurückkommen.
Zum Auslaufen sitzen wir wieder auf unserem Lieblingsplatz im Aussenflügel der Observation Lounge auf Deck 11, wo wir beinahe einen Rundumblick aufs unter uns liegende Meer haben.
Dinner nehmen wir heute wieder im Compass Rose mit Nina zusammen – die Auswahl ist schier unbegrenzt – wir schwelgen dahin…
Donnerstag, 20.7.2023, Stavanger, Norwegen – 7 bis 16 Uhr
Schon morgens um 7h haben wir in Stavanger festgemacht. Die Splendor liegt direkt vor dem Fischmarkt und dem angrenzenden Marktplatz mit bunten Verkaufsständen.
Die viertgrößte Stadt liegt an der südwestlichen Küste Norwegens und ist Anlaufpunkt vieler einheimischer und ausländischer Touristen; Kreuzfahrtschiffe gehören dazu, heute drei an der Zahl (Seabourn Ovation, Jewel the Seas und wir). Stavanger ist Ausgangspunkt für den Lyse Fjord und den bekannten Pulpit Rock (Preikestolen), das riesige 604 m hohe Felsplatteau über dem Fjord.
Stavangers lebhafte Kulturszene bietet Galerien, Theater und Musikfestivals übers ganze Jahr.
So sehr warm ist es heute nicht, und morgens regnet es, aber als wir uns gegen 11h auf den Weg machen bleibt es trocken, sogar die Sonne zeigt sich ab und zu. Richtung Petroleum Museum mit grosser Ausstellung über die Öl-Industrie Norwegens erreichen wir die gemütlichen Gassen der Fussgängerbereiche mit nordischem Charm und einladenden Shops und Cafés. Am Stadtteich vorbei spazieren in die pittoreske Gamle Stavanger, die historische Altstadt mit über 170 weissen Holzhäusern aus dem 18. Und 19. Jahrhundert, allesamt gepflegt und liebevoll dekoriert mit üppiger Blumenpracht neben bunte gestrichenen Haustüren.
Am Hafen entlang spazieren wir durch die Fischhalle zurück zum Schiff, um 4h lässt unser Captain die Leinen einziehen zum Ablegen. Das schauen wir uns von unserem Lieblingsplatz aus an, während ich schreibe und einen Cappuccino trinke…
Nina hostet Gäste am Abend, wir beiden freuen uns auf die Reservierung im asiatischen Pacific Rim…
Tonight’s Entertainment: „Broadway in Concert” präsentiert gekonnt bekannte Songs mit Sängern und Tänzern des Regent Cast.
Tonight’s Karaoke (halb elf) wollten wir uns eigentlich anschauen, waren aber einfach zu müde…
Freitag, 21.7.2023, Molde, Norwegen – 11 bis 21 Uhr
Seit dem frühen Morgen läuft die Splendor in den Romsdalfjorden nach Molde ein – wer Panoramafahrten liebt: hier wird er findig!
Heute besuchen wir den nördlichsten Ort dieser Cruise. Molde schmiegt sich vom Hafen die Berge hinauf, über und über von blühenden Rosen geziert, kein Wunder, denn Molde gilt als die Stadt der Rosen; sogar auf dem Rathausdach erstrahlen sie in allen Farben. Übers Wochenende findet ein bekanntes Jazz-Festival statt, da bekommen wir auch ein paar Einblicke.
Die hübsche Stadt haben wir früher schon besucht, deshalb erwandern wir uns diesmal das Umland bzw. den Berg Varden, zumindest fast:
Über das hübsche Museumdorf im oberen Stadtteil wandern wir 3.5 km ziemlich steil bergan, pustet das eine oder andere Mal durch, bis wir in der Storlihytta ankommen: da haben wir uns erstmal eine leckere Waffel mit Beeren und Vanilleeis verdient!! Typisch für Norwegen. Der Ausblick von hier oben reicht weit über den Fjord hinaus – leider scheint heute nicht die Sonne, dann ist ja alles noch schöner, aber es bleibt trocken.
Der Weg hinab in die Stadt ist wesentlich leichter… insgesamt sind wir gute 8 km gelaufen. Das ist auch mal nötig nach dem vielen guten Essen.
Jetzt trinken wir einen leckeren Weisswein, schauen von Deck 11 auf die Stadt, in der Jazz-Fans zwischen weissen Pagodenzelten wandeln oder in Pavillons und Zelten der Musik frönen, und warten, bis Nina mit ihrer Arbeit fertig ist und wir gemeinsam zum Dinner gehen – mal sehen, wann sie kommt, z. Zt. ist sie ziemlich busy…
Um halb acht sitzen wir dann gemütlich im Compass Rose Restaurant und erzählen von unserem sportlichen Tag.
Samstag, 22.7.2023, Hellesylt, Norwegen – 7 bis 9 Uhr / Geiranger, Norwegen 11 bis 22 Uhr
Um 7h morgens steigen einige Passagiere in Hellesylt aus, die eine Tagestour gebucht haben, um später in Geiranger wieder an Bord zu kommen.
Wir lassen uns ab 9h verzaubern von dem einmaligen Panorama beim Einzug in den Geiranger Fjord, den wohl schönsten aller Fjorde – schroffe, steile Cliffs begrenzen die Schlucht grünen Wassers, Nebel wabert in den Höhen, der langsam von der Sonne bezwungen wird – so friedlich ruhend wirkt die Natur bis das Rauschen von Kaskaden der Sieben Schwestern- und Brautschleier/Freya-Wasserfälle (oder Bräutigams) tosend über 300 m in die Tiefe des Fjord rauschen – was für ein Schauspiel!
In Geiranger angekommen wird eine mobile Gangway (See Walk) an unser mitten im Fjord angedocktes Schiff herangefahren, die um 11 Uhr fest verzurrt ist und damit fertig für uns Gäste zum Landgang.
Eingeschmiegt im grünen Tal liegt der Kleine Ort Geiranger mit seinen 230 Einwohnern, der zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Unzählige Aktivitäten bietet der Ort (Kajak, Speedboot, Wandern, Klettern, Zipline etc.), wir entscheiden uns für eine Kletterpartie:
Um 11.15h beginnt unser Aufstieg zum Storsetter Wasserfall. Ein Bus bringt uns ein Stück des Wegs, dann geht es langsam uns stetig bergauf, vom Meeresspiegel 0 dann knapp 3 km auf ca. 550 m Höhe über Stock und Stein, durch Matsch und über natürliche Felsentreppen, einige sogar mit Drahtseilen zur Haltehilfe gesichert. Inzwischen scheint die Sonne, über jeden kleinen Schatten sind wir dankbar, denn es ist anstrengend; immer wieder bleiben wird kurz stehen, um zu verschnaufen. Vor Jahren sind wir schon mal aufgestiegen mit weniger Pausen ☹
Doch als wir oben ankommen werden wir belohnt für unsere Mühe – der tosende Wasser dröhnt weiss aufschäumend über Felsen. Jetzt ein noch schwierigerer Kraxelabstieg, um direkt unter dem Wasserfall hindurchzugehen und die Wucht des Wassers zu fühlen – unglaublich! Und ein bisschen Stolz macht sich breit, dass wir das geschafft haben (einige sind auf halber Strecke zurückgekehrt).
Der Abstieg ist quasi eine Erholung, obwohl die Beine manchmal wackeln bei den unzähligen, unegalen Stufen. Und eine Waffel mit Marmelade und Creme entlohnen uns köstlich im
Restaurant Vesterad (auf 320m Höhe); schön, mal wieder hier zu sein.
Dann geht’s weiter steil bergab, bis wir die ersten, höhergelegenen Häuser im Ort erreichen. Einen Stopp legen wir bei der historischen Achteck-Holzkirche ein (über 100 Konzerte jährlich) und bummeln weiter hinab. Als wir die kleinen zweisitzigen (hintereinander) elektrischen Twizy-Fahrzeuge sehen, mieten wir spontan eines an und fahren die Serpentinenstrasse hinauf zum Aussichtspunkt Adlerkurve: wow, von hier aus blicken wir in den Fjord von Geiranger bis zu den Sieben Schwestern – atemberaubend, majestätisch, erhaben – Idylle einer Bildpostkarte, unglaublich beeindruckend. Ich weiss, ich schwärme, aber so ist es wirklich.
Um die Stunde Mietzeit auszunutzen, fahren wir noch zum Fjordcenter und geben dann dieses kleine, spassige Gefährt wieder ab. Jetzt sind wir k.o. und ruhen uns in unserer gemütlichen Suite eine Stunde aus, bevor wir zum Aperitif an unseren Lieblingsplatz gehen.
Französische Küche geniessen wir mit Nina im Chartreuse Restaurant – unglaublich lecker! Und zum Abschied gibt’s jedes Mal ein Schatzkästchen mit Macarons.
Sonntag, 23.7.2023, Nordfjordeid, Norwegen – 9 bis 18 Uhr
Der Nordfjord ist mit 100km der längste Fjord Norwegens, zwischendrin liegt der kleine Ort Nordfjordeid, den wir heute besuchen. Wieder breitet sich Bilderbuchpanorama um uns aus, als wir auf unserem Balkon frühstücken und die frühen Sonnenstrahlen geniessen.
Zwei Tage infolge sind wir stramm gewandert, heute lassen wir es langsam angehen, spazieren über die mobile Gangway, die man an die Splendor angedockt hat, in den verschlafenen Ort. Heute am Sonntag sind nur wenige Geschäfte geöffnet, ein paar versprengte junge Leute sitzen zum späten Frühstück vor ihren Wohnmobilen oder an der Kaimauer, um sich nach einem gestrigen Konzert zu stärken.
Die paar Attraktionen schauen wir uns auf unserem Weg zur Kirche von Eid (in bunte Pastellfarben) an mit dem Ziel Sagastadd Viking Center (Eintritt 200 NOK). Ein nachgebautes Vikingerboot ist zu besichtigen, sogar begehbar, Filme, Schautafeln und Artefakte, 3D-Erlebnisbrillen, Café und Shop sind in dem modernen, landestypischen Bau untergebracht. Immer wieder, wie auch hier, stellen wir fest, wie gut sich die mutige Architektur in Stadt- oder Landschaft einpasst. Ein gemütlicher 4km-Spaziergang führte uns durch das Dörfchen, und das solls für heute gewesen sein.
Nachmittags liegen wir am Pooldeck in der Sonne, windgeschützt, das lässt sich aushalten…
Um halb sieben verlassen wir Eid und ziehen durch den langen Fjord wieder hinaus auf See, beschauen das immer wieder spannende Ablegen und die Häuschen auf saftig grünen Wiesen vor immensen, aufragenden Nadelwäldern. In den Höhe sehen wir sogar Schnee…
Mit Nina dinieren wir wieder im Pacific Rim, weil auch sie so gern dort isst – und dann schauen wir mal, was der Abend noch so bringt.
Später im Theater sorgt der Comedian Jeff Stevenson für Lacher, Musik gibt wie immer in allen Bars und Lounges.
Montag, 24.7.2023, Seetag
Ach, Seetag – ihr wisst schon, was wir an Seetagen so machen: ausschlafen, ein gemütliches Frühstück (Smoothe, Joghurt, Avocado-Toast mir pochierten Eiern, Toast, Croissant… evtl. ein Gläschen Champagner – ihr seht, wir schwelgen …) Liegeplätze am Pool in der Sonne bis zum Mittagessen am Poolgrill (heute u.a. mexikanisch) und dann nach ganz oben auf dem Sonnendeck, wo ein wenig Wind erfrischt, denn heute ist es richtig warm – ein idealer Seetag.
Abends hübschen wir uns auf für formal optional evening (also, wer mag) und dinnieren nach einem Champagner auf Deck 11 im Compass Rose – heute ohne Nina, sie hostet andere Gäste -, aber vorher schauen wir die Crew Kapers Show im Theater (eine Show von Crewmitgliedern gestaltet: Gesang, Tanz, Folklore…, die immer berührend und herzig ist, weil Menschen, die irgendwie für uns sorgen, plötzlich auf der Bühne performen).
Ach, dieses Essen an Bord – es ist einfach fantastisch, erlesen und die Auswahl lässt keine Wünsche offen – wir freuen uns, an Bord sein zu dürfen und diesen Luxus zu geniessen – das ist schon high end.
Ein Brandy Alexander für mich und ein Grappa für Bernd nach dem Dinner runden unseren Abend ab – evtl. gehen wir noch ins Theater um halb zehn: Bred Cave überzeugt am Piano auch als Showman.
Dienstag, 25.7.2023, Göteborg, Schweden – 8 bis 18 Uhr
So, heute muss es mal wieder losgehen: in Göteborg waren wir schon, haben die Stadt erkundet zu Fuss und in der Coronazeit per Zodiak als Stadtrundfahrt auf dem Gewässer, deshalb haben wir uns für eine Panoramic & Walking Tour am Nachmittag entschieden; um 13h geht’s los:
Eine Fahrt durch die historische Stadt Kungalv bringt uns weiter in die moderne Stadt Stenungsund mit Sightseeing über die Tjörnbridge des Askero Fjord. Im Fischerdorf Klädesholmen spazieren wir eine halbe Stunde, bevor uns der Bus in die kleine Marina in Skärhamn bringt, wo wir grad noch Zeit für ein Softeis mit Schokoüberzug und 10 Min. zum Flanieren haben. Nach ca. 4 Stunden kommen wir zurück an Bord, grad noch Zeit zum Packen, denn heute ist unser letzter Reisetag an Bord. Morgen nach dem Frühstück ist der Zauber vorbei – dann fliegen wir nach Hause und müssen wir wieder selber kochen, waschen, ausräumen…
Abends hat Nina nochmal eine Reservierung im Prime7 Steakhouse arrangiert – ein Abschiedsdinner für uns drei. Aber nur noch zwei Reisen ist unsere Tochter unterwegs, dann kommt sie Ende August erstmal für zwei Monate nach Hause.
Mittwoch, 26.7.2023, Kopenhagen, Dänemark – Heimreise
Gegen 7h macht die Splendor im Industriehafen von Kopenhagen fest.
Noch ein schnelles Frühstück im Café Connection mit Nina – dann heisst es Abschied nehmen. Eine wundervolle Zeit mit Nina war das wieder an Bord dieses Luxus-Kreuzers – wir wurden aufs Feinste verwöhnt mit köstlichen Speisen, von freundlichem Personal und mit beeindruckenden Landausflüge – und dann hatte ich auf noch diesen unglaublichen Überraschungs-Geburtstag! aber ich wiederhole mich. Es war einfach wieder super toll! Gerne, gerne wieder!
Den Aufruf für unsere Gepäck-Nummer haben wir wohl irgendwie überhört, jedenfalls ist der Airport Shuttle schon seit einer halben Stunde weg als wir das Schiff verlassen☹ – da haben wir nicht richtig aufgepasst. Macht aber nix, nehmen wir halt ein Taxi zum Lufthavn Kopenhagen. Erst um 3 Uhr nachmittags fliegen wir mit einer winzigen Propellermaschine nach Hamburg, von dort per Zug nach Hannover bzw. Meinersen, wo Adi uns abholt – war ein langer Tag! Aber da erwartet uns die nächste Überraschung: bunt geschmückt mit Ballons, Konfetti, Blumen und Girlanden ist unser Haus, ein Sektkorken knallt und ein freundlicher, feuchtfröhlicher Abend nimmt seinen Lauf – herrlich – mein Geburtstag scheint nicht enden zu wollen 😊…