Dienstag, 30.10.2018
Das hab ich auch noch nicht erlebt, unser Flieger ist so gut wie leer: 25 Leutchen verteilen sich auf 189 Plätzen. Unser SunExpress Flug geht über 3,5 Std. von Hannover nach Heraklion/Kreta. Diesmal führt unsere Cruise durch den Suez Kanal bis Dubai. Doch vorher bleiben Ulrike, Hotti, Bernd und ich zwei Tage auf Kreta.
Wie versprochen lässt uns am späten Nachmittag unser Vermieter Michael am Airport Heraklion abholen und zu dem gebuchten Apartment in seinem Privathaus bringen, das nahe dem Flughafen liegt. Herzlichst empfangen uns seine Mutter und seine Schwester, die ebenfalls hier wohnen.
Erstaunt über die grosszügige Unterkunft verteilen wir unsere Sachen in den Schlafzimmern, wechseln die warmen Jacken gegen leichte Pullis uns fahren für €5 per Taxi zum Hafen (5 Min.). Hier suchen wir das empfohlene Peskesi Restaurant: begeistert von rustikal-modern-lässig-verspieltem Ambiente besorgt man uns irgendwie einen Tisch (alles war reserviert!) und verwöhnt uns mit Grüssen aus der Küche bis unsere ausgefallenen Gerichte serviert werden – allesamt frisch von umliegenden Bauern angeliefert. Wir schlemmen und trinken und geben gern ein grosszügiges Trinkgeld, vor allem nach Erhalt der humanen Rechnung.
Beseelt von der griechischen Gastfreundschaft versuchen wir trotz wiederkehrenden Fluglärms einzuschlafen…
Mittwoch, 31.10.2018
Zu Fuss marschieren wir vom Apartmenthaus zum Hafen – Ziel: Fortress Koules of Heraklion, eine beeindruckende venezianische Meeresfestung aus dem 13. Jahrhundert; wirklich sehenswert.
Mittags suchen wir das Lokal „Cooking with Love”, das im TripAdvisor als bestes Lokal gelobt wird – essen wie bei Mama mit Moussaka, Lammstew usw. einfach und lecker.
Hier am Hafen bewegen wir uns im Zentrum mit Shoppingbereich und unzähligen Restaurants, Cafés, Eisständen und Tavernen – buntes Treiben den ganzen Tag, und natürlich nachts…
Den Abend verbringen wir wieder im Peskesi und sind begeistert wie am Vortag.
Donnerstag, 1.11.2018
Nach dem Frühstück bringt uns Michaels Schwager zum Cruiseport. Wir kamen als Fremde und werden verabschiedet wie Freunde mit einer warmen Umarmung von Mama und zwei Flaschen selbstgemachtem Granatapfelsaft. Griechische Gastfreundschaft pur!
Gegen 11 Uhr checken wir zügig auf die MeinSchiff3 ein zusammen mit 2428 Gästen aus 21 Nationen. Durchschnittsalter auf dieser Cruise ist 58,87 Jahre – wir liegen also schon über dem Schnitt.
Schiffsdaten: Mein Schiff 3, Baujahr 2014, knapp 100.000 BRZ, 2506 Passagiere bei ca. 1000 Crew.
Auf der Terrasse der Aussenalster Bar stossen wir mit einem Sekt an – auf eine schöne Reise! Noch sind wir zu viert, warten aber noch auf Julius, Anni und Gerd, die heute einfliegen. Zum Lunch kehren wir natürlich gleich bei Gosch ein! Zielsicher findet uns Julius hier beim Schlemmen.
Bei einer kleinen Schiffserkundung gefällt uns, was wir sehen: nordeuropäischer Stil, elegant und schlicht, ansprechend, hübsch, sauber und ordentlich. Um halb sieben treffen wir uns hungrig zum Dinner im Atlantik Klassik Restaurant – lecker, lecker!
Die Sicherheits-Seenot-Rettungs-Übung sind um 21.15h statt – alle müssen teilnehmen.
Inzwischen sind auch Anni und Gerd angekommen, sie tanzen noch an der Poolbar bis nach Mitternacht und feiern Gerds heutigen Rentenbeginn!
Freitag, 2.11.2018
So! Alle Mann an Bord! Zusammen frühstücken wir im Restaurant Atlantik mit Sekt und Früchten, Eiern und Lachs und, und, und, vor allem mit tollen Brot- und Brötchensorten.
Ein sonniger Tag lockt alle auf Pool- und Sonnendecks, mit etwas Glück finden wir freie Liegen und geniessen einen wunderbaren Tag auf See! Als ich mit eine neuen Sonnenmilch von Einkaufen zurückkomme fragt Ulrike, ob ich die in der Wallstreet gekauft habe, seitdem ist das unser neue Name für den „Neuer Wall” Shoppingbereich.
Zum Dinner treffen wir uns um halb sieben im Atlantik Mediterran Restaurant: nachdem Hotti 8 Gänge bestellt hat klappt es mit der Vorspeise gut, aber dann dauert es und dauert und dauert… irgendwie ist heute in der Küche ein Haken oder der Service hat sich ausgeklinkt. Irgendwann kam aber der Rest des Menüs.
Eine tolle Vorstellung gab unser Kapitän mit seinen Offizieren bei einer süffisant lustigen Vorstellung – die anschliessende Welcome Show hat uns überrascht. Übrigens gibt es täglich nur eine Theatervorführung meist um 21.30 h.
Samstag, 3.11.2018
Alexandria, ein Juwel mit manifestiertem Glanz zwischen Orient und Oxident! sagt eine Stadtbeschreibung.
Erstmal lassen wir die vielen Pyramidenbesucher von Bord ziehen – eine 10stündige Tour nach Kairo haben wir negiert und teilweise schon vorher gemacht.
Um 11 h schlendern wir dann auch von Bord und betreten den Boden von Alexandria, der „Perle des Mittelmeeres”. Alexander der Grosse gründete einst diese zum Handel erblühte Stadt mit einer kilometerlangen Hafenstrasse, genannt Corniche, mit vielen Stränden (ob die Ägypter die wohl nutzen?). Etwa 7 km von der Stadt entfernt erfreute sich Cleopatra eines eigenen „Meerwasserbades”, wo sie versteckt in einer Bucht von Felsen vor neugierigen Blicken geschützt war.
Alexandria ist zweitgrösste Stadt Ägyptens (81 Millionen) mit ca. 5 Mio. Einwohnern, schon von je her eine Verbindung zwischen Morgen- und Abendland. Ca. 23 Mio. Menschen leben hier im Umland des Nildeltas bei mildem Mittelmeerklima. Griechen, Römer, Perser, Franzosen hinterliessen ihre Spuren in Ägyptens Geschichte. Und natürlich sind u.a. die 220 km entfernten Pyramiden von Gizeh in Kairo ein Touristenmagnet.
Vorm Schiff bieten Händler ihre bunten Waren an, beinahe delgen sie uns in ihre kleinen Shops mit Magnetstickern, Schals, T-Shirts und Dingen die die Welt nicht braucht… ausser Bernd, der kauft immer und überall T-Shirts.
Hier im Hafen-Sicherheitsbereich warten auch Taxen, die polizeilich registriert werden (d.h. der Taxifahrer ist verpflichtet seine Fahrgäste wieder am Schiff abzuliefern). Abdulla bietet uns sein Grossraum-Taxi an: eine dreistündige Tour für €5/Std/Pers. – das passt.
Sobald wir das Hafensicherheitsgebiet verlassen wuseln unzählige Fahrzeuge über schlaglöcherübersäte Stassen, dazwischen Menschen, Baufälliges und Müll. Durch die Altstadt mit abgewrackten Wohnblocks, bunten Märkten, noch mehr Menschen und noch mehr Müll kämpft sich Abdulla wacker vorwärts zu einer antiken Stätte. Ein Besichtigung ist uns nicht möglich, dass wir keine einheimischen Pfund getauscht haben.
Weiter rollen wir durch städtisches Dickicht bis zur Bibliothek! Mit seinem Charme und Augenzwinkern schafft es Abdulla durch eine Absperrung und leitet uns an einer endlosen Warteschlange vorbei direkt in die moderne, extravagante Bibliothek, die 2002 eröffnet wurde. Der Nachbau der berühmtesten Bibliothek aus dem Altertum beherbergt bis zu 8 Mio Bände und elektronische Speichermedien. Eintritt ca. €4/Pers. ist mit Kreditkarte möglich.
Äussert beeindruckend sind Baustil und verarbeitete Materialien, in 11 Etagen errichtet mit schallschluckenden Wänden und Decken, besonders augenschonenden Dachfenstern und ca. 2.000 Leseplätzen. Auffallend sind die vielen weiblichen Studenten, die hier ihr Wissen aus Büchern und Computern erweitern.
Exklusiv holt Abdulla uns wieder ab, bringt uns in schwindelerregendem Verkehr zurück zum Hafen und nimmt uns das Versprechen ab ihn anzurufen, wenn wir einmal wiederkommen.
Zu lauen Stunde geniessen wir noch das Sonnendeck, bevor wir uns zum Aperitif an der Aussenalster Bar treffen und dann bei Gosch zu Abend essen – z.B. Bouillabaisse, Thainudeln, Grillteller, Milchreis und Rote Grütze…
Noch eine ganze Zeit sitzen wir draussen auf der Barterrasse und geniessen in Wolldecken gehüllt einen lauen Abend.
Im Theater (mit übrigens 1.000 Plätzen) zeigen Artisten eine Varieté Show.
Sonntag, 4.11.2018
Sonnenaufgang 6.18h – Sonnenuntergang 17.01h – 26 Grad meist wolkenlos
Seetag: Sonnen, baden, lesen, faulenzen und evtl. shoppen am „verkaufsoffenen Sonntag”, wie im Tagesprogramm ausgelobt!
Drei Spezialitätenrestaurants gibt es an Bord – wir wollen alle probieren. Eines davon ist das japanische Restaurant Hanami by Tim Raue, Sternekoch seines Zeichens – dorthin führt uns heute eine Reservierung!
Und gleich gibt’s eine Überraschung: Gerd spendiert eine Flasche Pommery Champagner und stösst mit uns auf seinen brandneuen Rentenstand an! Prosit und allerbeste Wünsche von uns!!
Ein Fünf-Gang-Menü kredenzt uns eine Auswahl an Vorspeisen wie Sushi, Sashimi, Negri und japanischen Köstlichkeiten, Hauptgerichten und Desserts – äusserst lecker und leicht bekömmlich.
Anschliessend hotten wir mit viel Spass bei der Poolparty mit vielen gutgelaunten Feiergästen bis Mitternacht – Julius überrascht mit seiner Textsicherheit bei Partyhits.
Nachts zieht unser Schiff durch ruhige See zum Eingang des Suezkanals…
Montag, 5.11.2018
Sonnenaufgang 6.06h – Sonnenuntergang 16.59h – 22 Grad, Wind aus Nordwest
Um 3.40h hebt Kapitän Jonas Lyddby den Anker, um 5.30h ziehen wir in den Suezkanal als drittes Schiff von 16 ein; vor uns zwei Kriegsschiffe, hinter uns ein Riesencontainerschiff (400 m lang), als letztes Gefahrenguttransporte. Eine Passage für unser Schiff kostet eine sechsstellige Summe. Für Ägypten bedeutet der Suezkanal eine wichtige Einnahmequelle, die noch mehr einbringt seit eine zweite Fahrrinne existiert (2015)
Von Alexandria bis Safaga, unserem morgigen Hafen, legt die MeinSchiff3 488 NM zurück, davon 97 Seemeilen durch den Suezkanal. Gegen 7.30h unterfahren wir die Friedensbrücke, gegen 9 Uhr dann die El-Ferdan-Brücke, die längste Drehbrücke der Welt. Mittags erreichen wir die Bitterseen, zwei mit Salzwasser gefüllte Seebecken. Die Lektorin Nadja gibt während der Durchfahrt über Bordmikrofon wichtige Infos.
Wenn auch eine frische Brise und einige Wolken teilweise einen Pullover fordern erleben wir einen interessanten, sonnigen Tag.
Jetzt schaukeln wir durchs Rote Meer und warten aufs Dinner, das wir heute im Atlantik Klassik Restaurant einnehmen. Wir geniessen den Abend, wenn auch die Wartezeit zwischen den Gängen wirklich lang dauert.
Im Theater spielt Noah Fischer „Saxy auf hoher See” auf seinem Saxophon – einst spielte er in Udo Lindenbergs Band.
Dienstag, 6.11.2018
Sonnenaufgang 5.57h – Sonnenuntergang 16.45h – 34 Grad bei wenigen dünnen Wolken
Die Hafenstadt Safaga liegt 60 km südlich von Hurghada. Naturbelassene Riffe im herrlich blauen Meer begeistern Schnorchler und Taucher. Beliebtes Ausflugsziel ist ebenso das vor 6.000 Jahren erstmals besiedelte Luxor mit dem Tal der Könige in der Kulisse des Nildeltas zwischen steilen Berghängen.
Wir sieben jedoch besuchen eine befreundete junge Familie im Jungle Aqua Park Hotel in Hurghada, quetschen uns in Hamadas kleinen Toyota – er bringt uns ins ca. 40 Minuten entfernte Urlaubsdomicil, eine üppig begründete, blühende Resort Anlage. Ein Tagespass für €50 enthält all inclusive Essen, Trinken, Handtücher etc.
Kaum am ersten Pool angelangt treffen wir schon Sina und Andre mit ihrem kleinen Tammo – was für eine Freude! Vier Stunden verbringen wir in diesem Badeparadies mit 28 Pools, Kidsareas, Ruhezonen, Restaurantmeile, Bars… Kleine Häuschen bieten Privatsphäre mit Baumschatten, gepflegtem Rasen, Skulpturen und Rabatten. Ein Familienidyll.
Tammo hält mit Mama Mittagsschlaf während wir mit Andre in unserer „Liegenburg” ein paar Drinks nehmen und viel zu lachen haben. Schöne Überraschung, schöner Nachmittag!
Hamada holt uns wieder ab und bringt uns zurück zum Schiff, stolz zeigt er uns Fotos seiner beiden kleinen Töchter bevor wir uns herzlich verabschieden.
Den Abend verbringen wir in unterschiedlichen Restaurants, schauen im Theater die Deutschrock-Show…
Mittwoch, 7.11.2018
Sonnenaufgang 5.57h – Sonnenuntergang 16.45h – 34 Grad bei leichtem Wind aus Nordost
Am südlichen Zipfel der Sinai-Halbinsel liegt der berühmte Tauchspot Sharm El-Sheikh mit atemberaubenden Korallenriffen und bunten Fischen in grosser Vielfalt. Strände, Mangrovensümpfe und Wüstenareale bilden den Naturpark Ras Mohammed.
Gegen Mittag treffen wir uns am Sammelpunkt für den Ausflug Schnorcheln im Ras-Mohammed Nationalpark. Erstmal gibt’s Gelächter in unserer Truppe, denn Bernd hat heut morgen kurzerhand seinen Schnauzbart abrasiert – ist ungewohnt!
Unser Bus Nr. 16 fährt vom Hafenbereich eine Schleife durchs Stadtzentrum zu einem Shop für Schnorchelzubehör. Alle müssen aussteigen, sich registrieren für Schnorchelmaske und Schwimmflossen und wieder einsteigen. als wir nach kurzer Weiterfahrt am Yachthafen die „Sea Hawk” besteigen ist von unserer 5stündigen Tour bereits eine Stunde für Administration vergangen. Komplizierter geht’s kaum. Aber dann freuen wir uns über das tolle sonnige Wetter und frischen Fahrtwind, als die „Sea Hawk” übers die Bucht von Sharm-El-Sheikh gleitet. Nach 45 Min stoppt das Boot, wir kriegen Instruktionen und dürfen uns in die blauen Fluten stürzen. Im 26 Grad warmem Wasser bestaunen wir vielfältige Korallen in gelb, orange und lila an grossen Riffen, dazwischen bunte Fische von winzig klein bis mittelgross, einen blaugefleckten Rochen, der sich gerade einbuddelt. In so tiefem Wasser und so weit weg vom Schiff bin ich bisher nicht geschnorchelt. Nach knapp einer Stunde klettern wir begeistert aber fröstelnd wieder aufs Oberdeck und wärmen uns in der Sonne mit Kaffee und Tee. Bei einem späteren zweiten Stop sind wir nicht so lange im Wasser, denn langsam senkt sich die Sonne und hier wird’s ja ruckzuck dunkel (17h) – dann müssen wir mit unzähligen anderen Schnorchel- und Tauchbooten wieder im Hafen anlegen. War eine tolle Tour! Die Crew war freundlich, das Boot sauber und bot viel Platz.
Kurz nach fünf sind wir wieder „zuhause”, freuen uns auf die warme Dusche und ein gemütliches Dinner.
Die Abendshow „Atemlos” bestreitet heute Sarah Schiffer, eine Musicaldarstellerin, die nicht bei Helene Fischer bleibt sondern auch Tina Turner….. zum Besten gibt.
Donnerstag, 8.11.2018
Über Aqaba fliesst schon morgens die orientalische Sonne; der einzige Badeort Jordaniens mit Stränden und Schnorchelgebieten ist ein Touristenmagnet, noch mehr aber bekannt für seine weltberühmte Felsenstadt Petra. Genau dorthin führt uns heute ein Ausflug:
Früh um 6.45h, also quasi mitten in der Nacht, ist Treffen im Theater!
70 km durch die Wadi Rum (Wüste) fahren wir von der modernden, aufgeräumten Stadt. Sand, Geröll, gerundete Kuppel, schroffe Berge in denen streifige Ablagerungen von Bodenschätzen erkennbar sind. Jordanien ist reich an Gas und Öl, hauptsächlich gefördert wird aber wertvolles Uran. Aqaba die mit einer 6.000 jährigen Geschichte die älteste Stadt am Roten Meer.
Von der Autobahn ab durch 1.700 m hohe Berge fahren wir nach zweieinhalb Stunden in Petra ein – viele Busse sehen wir schon im Tal auf Parkplätzen aufgereiht – von MeinSchiff3 sind ca. 20 Busse hier.
Zu Fuss nehmen wir den sonnigen Schotterweg zum Eingang der Felsenstadt, die sich plötzlich wie ein Wunder vor uns eröffnet: offenen Mundes bestaunen wir wunderschöne riesige rötliche Felsformationen, sonnige Lichtspiele tanzen mit Blättern vereinzelter verirrter Bäumchen, eine Menschenkarawane zieht durch die Schlucht wie früher Handelsleute mit Kamelen von Damaskus bis zum Jemen. Unser Guide Sami erklärt uns riesige in den Fels gehauene Grabmale, die sich in schwindelnde Höhen im Sandstein hinauf in den Himmel ziehen. Zwischen 400 v.Ch. bis 400 n. Ch. wurde die einmalige Felsenstadt erschaffen – feinste Handwerkskunst und architektonisches Wunder! Wir staunen und bestaunen, bis am Schatzhaus, ein prunkvolles tempelartiges „Gebäude”, wo uns die Münder offenbleiben und Augen sich nicht satt sehen wollen. Ich weiss gar nicht, wie ichs noch beschreiben soll – es ist einfach umwerfend!
Kamel-, Pferde- und Eselritte werden angeboten, ebenso Pferdekutschen und Golfcarts – aber wacker erledigen wir das ganze per pedes, sind auch k.o., als wir gegen zwei Uhr nachmittags für eine Pause das Café am Eingang erreichen und um 14.30h mit dem Bus den Rückweg antreten.
Einen Ausflug zur Felsenstadt Petra darf man bei einem Jordanienbesuch auf keinen Fall verpassen!!
Abends essen wir alle sieben zusammen bei Gosch, nehmen noch einen Absacker und gehen zeitig zu Bett – alle geschafft!
Freitag, 9.11.2018
Das passt ja heute: Seetag zum Ausruhen – die Sonne scheint, das Rote Meer plätschert ruhig vor sich hin…
Da sind wir doch alle fit für die Weisse Partynacht am Pooldeck – Yeah! Mit Lifemusik und Schokoladen-Früchte-Buffet. Mit jeder Menge Spass und einigen Mojitos oder Caipis tanzen und singen wir mit der Band, den Sängern und Tänzern in wunderschönen weissen Kostümen. Eine rauschende Partynacht für jede Menge Passagiere, allesamt in weiss gekleidet. Zu fortgeschrittener Zeit springen Crew und Gäste mit Klamotten in den Pool – auch unser Julius zieht nur schnell die Schuhe aus springt in die Fluten!
Samstag, 10.11.2018
Sonnen, sonnen, sonnen… heute gibt’s sogar viele freie Liegestühle! Wahrscheinlich liegen mittags noch viele im Bett wegen der lang anhaltenden PoolPartySause und einer Stunde Zeitverlust. Ulrike hat sich sogar morgen um 7h wecken lassen für ihren Sportkurs, Hotti bleibt aber noch lange liegen…
Ein herrlicher Tag bei blauem Himmel und leichter Brise verbummelt sich schnell – abends wird im Theater die neue Schlagershow präsentiert.
Sonntag, 11.11.2018
Am Vormittag segeln wir in etwa 100 km Entfernung zwischen dem Jemen (linksseitig) und Eritrea (steuerbord) hindurch. Das rote Meer ist das wärmste (zwischen 28 und 32 Grad) und salzhaltigste aller Meere (weil bei hohen Lufttemperaturen mehr Wasser verdunstet als durch Regen nachkommt). Das Thermometer klettert heute auf 30 Grad, kräftiger Wind pustet mit 28 Knoten über die Decks, da bleibt Deck 14 geschlossen bzw. ohne Liegestühle.
11.11. – die fünfte Jahreszeit beginnt auch an hier Bord: Karnevaleske Begrüssung der närrischen Zeit in der Schau Bar! Das schaun wir uns an:
Wimpelgirlanden unter der Decke, Luftballons, einige versprengte Kostümierte und Sekt bis zum Abwinken – manche feiern den ganzen Tag…
Heute speisen wir mal wieder alle zusammen im Atlantik Klassik Restaurant; gut gefallen uns die kleinen feinen Vorspeisenteller, überhaupt ist das Essen sehr schmackhaft.
Im Klanghaus gibt die Sängerin Elisabeth Kirch ein Solokonzert über den „Soundtrack ihres Lebens”
Noah Fischer spielt „Saxy auf hoher See” im Theater sein zweites Konzert-
Montag, 12.11.2018
An den vielen Seetagen gehen wir zum GYM, nehmen an Kursen wie Pilates oder Joga teil, oder plantschen zur Wassergymnastik im 25m langen Pool, zusammen mit vielen anderen Frühsportlern.
Die Sonne lockt uns alle nach draussen. Der Liegenkampf hat es sich relativiert, man findet gut freie Plätze – die „Poolpolizei” entfernt Handtücher von länger ungenutzten Deckchairs, damit alle eine Chance haben. Vielleicht liegt’s auch am kräftigen Wind, der über die Aussendecks pfeift.
Zum Sundowner treffen wir uns öfter an der Aussenalster Bar bei Lifemusik zur Abendstimmung – schön!
Dienstag, 13.11.2018
Zum Abschluss dieses wunderbaren Sonnentages nehmen wir sieben einen Aperitif beim Sonnenuntergang und speisen dann im Spezialitätenrestaurant Surf & Turf – Steakhouse. Schlemmend geniessen wir feine Vorspeisen (Carpaccios, Tatars, Süppchen…) und die meisten von uns Surf&Turf, Filetsteak mit halben Hummerschwanz, das Lieblingsgericht vom Käpten …..
Sarah Schiffer singt Musical-Melodien „Von Tarzan bis Cabaret” – danach brauchen wir noch einen Digestif wegen des reichlichen Dinners.
Mittwoch, 14.11.2018
Die Sonne hat ihr Werk vollbracht: gerötete, versengte und dunkelbraune Sonnenanbeter halten durch den letzten der sechs Seetage; der Pool ist ständig gut frequentiert, heute nimmt der warme Wind allerdings wieder so zu, dass Handtücher und Hüte durch die Gegend fliegen oder Liegen auf Rutschpartie gehen.
Ein Sundowner zur gewohnten Zeit, bevor alle zum Dinner und für einen abendlichen Theaterbesuch ausstreunen, heute: Bühne frei – die Show der Crew!
Donnerstag, 15.11.2018
Jetzt ist es vorbei mit Seetagen! Heut wird wieder was angeschaut, und zwar zu nachtschlafender Zeit das Einlaufen der MeinSchiff3 in Muscat. 6 Uhr! Es ist noch dunkel, die Silhouette der Stadt, der Palast und die Weihrauch-Schale (Wahrzeichen) sind aber erkennbar. Ganz ruhig ist es auf dem Sonnendeck. Jetzt sehen wir auch die neue Yacht des Sultan Qaboos (angeblich zweitgrösste private Yacht) am Kai liegen. Dann klettert die Sonne hinter den schroffen Sandsteinbergen empor und lässt die Bucht erstrahlen – Frühstück in der Backstube mit bestem Ausblick.
Sultan Qaboos ist überaus beliebt in seinem Land, hat er doch Fortschritt und Wohlstand für alle und jeden gebracht. Es gibt Arbeit für alle, keine Kriminalität, freie medizinische Versorgung für jeden Einwohner Omans. Modernität findet sich nicht nur im wunderschönen Opernhaus (2011), überhaupt hat der Sultan viele seiner Erfahrungen und Erlebnisse im Land umgesetzt, die er während seiner Ausbildung in Europa und der Welt erfahren hat.
Anni und Gerd haben eine Nachmittagstour gebucht mit Highlights und Hinterland von Muscat.
Morgens – nach einem kurzen Bustransfer im Hafenbereich – spazieren wir zu fünft zum neuen Fisch- und Gemüsemarkt (5 Min Fussweg), wo wir Anni und Gerd auch kurz treffen.
Am Hafentor hatte Bernd sich bereits einen Taxifahrer ausgesucht, der jetzt vorm Markt auf uns wartet. Er fährt uns durch Muttrah, den alten Stadtteil, über perfekt ausgebaute Strassen mit parkähnlichen blühenden Anlagen durch orientalische Ortsteile, die picobello sauber und aufgeräumt sind, viele neue Häuser und Gebäude sind seit unserem letzten Besuch entstanden.
An der 2011 eröffneten Oper, die aussieht wie ein orientalischer Palast mit perfekten Blumen- und Grünanlagen, halten wir an und machen eine ca. halbstündige Führung (nur Omani Rial) und bestaunen das Interieur, ausgefeilte Technik (z.B. kleine Monitore in Sitzrückenlehne für Übersetzungen) und die ca. 33 m tiefe Bühne, um nur einiges zu nennen.
Al Zadjali, unser Taxifahrer, bringt uns jetzt weiter durch das Ambassi Viertel zum Hyatt Hotel – das Resort liegt direkt am Meer, hier bleiben wir vier Stunden, bis Al uns wieder abholt und zurück nach Muttrah zum Souk fährt. Julius möchte Gewürze kaufen und das ist der richtige Ort dafür. Es wuselt von Händlern mit bunter Vielfalt an Waren – guck mal, riech mal, fühl mal werden wir angesprochen, weil sie wissen, zwei TUI Schiffe liegen im Hafen.
Gemütlich bummeln wir gegen fünf zum Schiff zurück, haben viel Spass mit Silke und Thorsten aus der Hamburger Ecke an der Aussenalster Bar, bevor wir im Klassik Restaurant zum Dinner gehen.
Bei der orientalischen Poolparty halten wir diesmal nur bis halb elf durch…
Freitag, 16.11.2018
Dass wir perfektes Wetter haben ist nicht zu erwähnen. Khasab im Oman bietet eine Fjordlandschaft, die zu Dhau-Fahrten einlädt mit Schwimmen und Delfinwahrscheinlichkeit, ein Fort aus dem 16. Jahrhundert, im Ort selbst gibt’s einen Supermarkt – das war’s dann eigentlich auch. Naja, zur anderen Hafenseite liegt ein grauer Sandstrand zum Baden ohne Drumrum – also nur Strand. Da spazieren Bernd und ich nach einem romantischen Frühstück im Diamant bei klassischer Musik (exklusive, kann man gut mal machen) kurz entlang, sind nach einer halben Stunde aber zurück.
Ein erschlichener Seetag lässt uns alle relaxen!
Aperitif in der TUI Bar macht uns allen Appetit auf unser Special Dinner im La Spezia zu italienischen Speisen. Begeistert vom 5-Gänge-Menue schwärmen wir noch bei Espressi und Desserts…
Die Farewell Show im Theater wird charmant umrahmt von einer Ansprache des freundlichen Kapitäns und jeder Menge Bediensteter aus über 40 Nationen.
Samstag, 17.11.2018
Dubai, unser letzter Hafen dieser Reise! Viel zu schnell vergeht die Zeit auf Reisen…
Julius geht heute auf eine abenteuerliche Wüstentour mit Jeeps und Oasenbuffet – ich bin gespannt, was er darüber erzählen wird.
Wir anderen werden von Ayu mit einem nagelneuen Toyota-Minibus abgeholt zu einer 6stündigen Dubai-Tour. Die Wege sind weit in Dubai, über eine halbe Stunde brauchen wir durch dichten Verkehr zum Miracle Garden (ca. €12 Eintritt): wir tauchen in ein Meer aus Millionen Blüten! Übergrosse Katzen, Elefanten etc., Häuser, Schlösschen, sogar ein Airbus A380 von Emirates ist voll erblüht; Kioske, Restaurants und Ruhezonen laden zum Verweilen ein. Wir allerdings wollen ja noch mehr sehen und fahren weiter zum Hotel Atlantis The Palm an der Spitze der künstlichen Palmeninsel – immer wieder sehenswert, heute allerdings extrem überbesucht.
Ein Fotostopp am Burj Al Arab Segelhotel und am Strand ist auf der Rücktour noch drin bevor wir quer durch die Dubai Mall spazieren, um am künstlich angelegten See vor der Kulisse des Burj Khalifa (höchster Turm der Welt) bei der Dubai Fountain Show tanzende Wasserfontainen zu sehen – immer wieder toll!
Um halb sieben bringt Ayu uns zurück zum Schiff – die Koffer müssen heute gepackt werden, Anni und Gerd und auch Julius müssen morgen schon in aller Frühe zum Flughafen. Wir anderen vier haben bis 8 Uhr Zeit.
Aber jetzt gehen wir erstmal alle zusammen auf der Gosch-Terrasse zum Abendessen – nur Julius kommt erst später von seiner Tour zurück.
Sonntag, 18.11.2018
So, alle sitzen in ihren Fliegern – alle kommen gesund und munter am Heimatflughafen an.
Ulrike, Hotti und wir beide bleiben noch eine Nacht im Airporthotel Hamburg, um am nächsten Tag mit dem Zug nach Hannover und nach Hause zu fahren.
Viel gab zu Lachen auf unserer Tour, und viel zu sehen – absolutes Highlight war die Felsenstadt Petra in Jordanien! Den Suez-Kanal zu durchfahren ist spannend und inzwischen durch eine „Gegenspur” einfacher und schneller geworden. Die Unterschiede zwischen dem chaotischen, schwirrenden Alexandria in Ägypten und dem super sauberen, orientalischen Muscat im Oman oder der Weltmetropole Dubai sind schon gravierend.
Immer wieder bezaubernd ist es, die Welt auf so bequeme Reiseart zu erkunden. Ambiente, Service, Essen und Trinken zusammen mit urlaubs- und feierfreudigen 2.500 deutschsprachigen Gästen haben auch diese Cruise perfekt gemacht – Fazit: TUI MeinSchiff ist durchaus empfehlenswert bei ansprechendem, hochwertigem all inclusive. Mit Euch zusammen war es eine Wohlfühl-Reise – Danke, dass ihr mit uns gereist seid!