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2018-06 ALASKA RSS MARINER

Geschrieben vor 2 Jahren von Irma Deeke live auf Hoher See.
vom 30.6. bis 12.7.2018 ab/bis Vancouver, Ketchikan, Wrangell, Juneau, Skagwa, Sitka, Prince Rupert

Der ganze Reisebericht

Mittwoch, 27.6.2018

Anreise Vancouver

Es geht endlich mal wieder los! 

Der lange Flug über den grossen Teich dauerte 10,5 Stunden – ganz schön lang, aber im nachhinein doch erträglich (mit drei Filmen, zwei Mahlzeiten und einem Eis zwischendurch). Einwanderungsformalitäten in Vancouver/Kanada sind ruck zuck erledigt, unser Gepäck ist vollzählig mitgekommen.
Ein Mittelklassewagen ist reserviert und schnell abgeholt und schon sind wir auf dem Weg nach Whistler, wo 2010 die Winter-Olympiade stattgefunden hat.

Die Rushhour hält uns etwa eine Stunde in Vancouver auf, so erreichen wir das Westin Hotel in Whistler erst gegen halb neun Uhr abends. Nach der Fahrt auf dem Sea to Sky Highway mit wunderschöner Aussicht gefällt uns der Ort schon bei der Einfahrt. Unser Hotel ist ziemlich gross, aber kein „Kasten”, beeindruckend in kanadischem Stil aus grobem Stein und Holz gebaut – das passt hier her.
Ein leckerer Burger und ein lokales Bier machen unser Nachtmahl aus. Kaum im Bett fallen uns die Augen zu (Heimatzeit: 07.00 Uhr!)…

Donnerstag, 28.6.2018

Whistler, British Columbia, Canada

Um sechs Uhr morgens koche ich in der Kitchenet einen Kaffee; wir haben ganz gut durchgeschlafen in fantastischen Betten. 

Gegen halb neuen spazieren wir in den hübschen Ort; mit gedeckten Farben, Türmchen, Giebeln und Glas schmiegen sich auch grosse Gebäude in weite grüne Natur ein. Sehr gepflegt, liebevoll dekoriert reihen sich Geschäfte und Lokale an Fussgängerbereiche und -Plätze. Erkennbar ist der Charakter des Skigebietes, das auch jetzt im Sommer eine Vielzahl an Sportmöglichkeiten bietet: Lifte und Gondeln sind in Betrieb, Ziplines, Mountainbiking/Downhill, Wandern, Klettern, Boating etc. sind in Vielzahl und weitläufig möglich.

Auf Empfehlung der Rezeption spazieren wir zum „Pure Bread” Cafe im North Village zum kleinen Frühstück, wo wir einen gerade frei gewordenen klitzekleinen Tisch ergattern – ein äusserst beliebter Platz scheint es zu sein, denn immer wieder wächst die Schlange am Tresen mit verlockend duftenden Backwaren und an der Kaffeebar. Tatsächlich lecker sind mit Ei, Schinken und Käse gefüllte Brioches, Croissants und gezuckerte „Himbeerfluffies” sättigen uns langanhaltend…

Gestärkt wandern wir über den Valley Trail durch dichten Wald zum nordöstlich gelegenen Lost Lake. Das Wetter hält sich besser als die Vorhersage, sogar die Sonne kommt durch. Bei ca. 20 Grad erfreuen wir uns an klarer Luft, sprudelnden Bergbächen und grünem Seewasser. Gut beschilderte Pfade führen uns durch Wald und Parks zurück ins Städtchen.
Am Nachmittag leihen wir eBikes, umfahren auf den Valley Trail einen weitläufigen Golfplatz und kleine Seen und stellen fest, dass die technische Unterstützung grosse Erleichterung bei Anhöhen und Gegenwind bringt – dass ist doch was für mich! Und stellt euch vor: ca. 10m neben uns auf alten Bahnschienen spaziert ein Braunbär! In Echt! Wow! Ich sause schnell etwas weiter und schau Bernd aus sicherer Entfernung beim Fotografieren zu. Der Bär schaut kurz in die Kamera, lässt sich aber nicht stören, trottet weiter.

Am späten Nachmittag beobachten wir die mutigen bis wagemutigen Mountainbiker bei ihren Downhillkünsten, sogar kleinste Radler sausen und „springen” die steilen Pisten hinunter (ein Lift transportiert Biker und Bikes nach oben). Für Naturliebhaber und Outdoor-Sportler ist das hier ein Paradies! Zum Wintersport erst recht! Ist schon ein schönes Fleckchen Erde hier… ein wenig wie bei unseren Freunden in Garmisch an der Zugspitze, aber eben doch anders; weitläufiger, schlichter, so typisch halt wie man sich Kanada vorstellt mit riesigen Wäldern und rustikalen Stein-Holzhäusern, die mächtigen Berge wirken runder, die Farben blauer…

Ganz lange halten wir abends nicht durch, Jetlag macht sich breit…

Freitag, 29.6.2018

Whistler

Am nieseligen Morgen lassen wir uns Zeit am Frühstücksbuffet…

Ein Bummel durchs mondäne Village und eine kleine Wanderung lassen uns nachmittags Jetlag auch in den Beinen spüren, da tut eine Pause auf einer Restaurant-Terrasse gut! Für Unternehmungen wie z.B. Kanufahren oder Canopy-Baumwipfeltour ist es uns zu frisch (16 Grad), also verbummeln wir den Tag. Und Bernd lässt sich im Barber Shop die Haare ganz kurz schneiden, freut sich über die neue Leichtigkeit auf seinem Kopf.

Abends geniessen wir Pasta und Vino in der Kitchen Bar, einem hübschen Restaurant in 1. und 2. Etage.

Samstag, 30.6.2018

Checkin RSS MARINER, Vancouver

Gleich morgens hab ich wieder den Gas-Kamin in unserem Zimmer angestellt, das ist so schön kuschelig.

Bernd holt ein paar Croissants von der Kaffeebar in der Halle, stellt die Kaffeemaschine an, wir frühstücken in unserem grosszügigen Zimmer.
Schnell sind unsere Siebensachen zusammengepackt – auschecken und ab gehts zurück nach Vancouver, denn heute entern wie die RSS Mariner zu unserer Alaska Cruise. Und treffen unsere Tochter Nina, die auf dem Schiff arbeitet.

Aber vorher machen wir einen interessanten Stop an einem von Vancouvers Highlights, dem Capilano Suspension Bridge Park:
eine Suspension Bridge ist eine Hängebrücke, und hier in schier unglaublichem Ausmass über tiefer Schlucht des Capilano River zwischen riesigen Douglastannen, Korkbäumen, Zedern etc., die teilweise zwischen 400 und 800 Jahren alt sind. Die bereits 1889 erschaffene Brücke ist 137 m lang, 70 m hoch und schwingt ausladend hin und her – was für ein Abenteuer (nix für Höhenängstler). Ausladende Cliffwalks schweben an steilen Granitwänden über farnbestücktem Regenwald, lange Stege führen durch hohe Wipfel von Baumhaus zu Baumhaus.
2006 krachte während eines tosenden Wintersturms ein 46 Tonnen schwerer Baum auf die Hängebrücke – der Baum zerfiel in zwei Teile, die Brücke hielt! Also, keine Angst vor schwindelnden Höhen.
Übrigens: ein kostenfreier Shuttlebus fährt ständig von Vancouver City zum Park.
Das war ein tolles Erlebnis – not to be missed!!

Noch eine knappe halbe Stunde Fahrt brauchen wir bis zum Cruiseport Terminal. In der Tiefgarage geben wir unsere Koffer beim Regent Schalter ab, unser Auto am National Car Rental Return, nehmen den Lift nach oben und checken ein. Das allerdings dauert ca. zwei Stunden inclusive Immigration bei Kanadisch/amerikanischen Behörden – das hatten wir hier in Vancouver auch schon länger.

Endlich können wir Janina in die Arme schliessen nachdem wir auf der MARINER mit einem Welcome Sekt begrüsst wurden. Nur ein schneller Drücker, Nina hat keine Zeit, es gibt viel zu tun an einem Gäste-Wechseltag.

Hell, elegant, grosszügig öffnet sich die Suite 981 für uns, ein tiefer Balkon bietet freie Sicht, reichlich Platz das Bad und der begehbare Kleiderschrank. Toll! Wir fühlen uns gleich zu Hause.
Nach der Sicherheitsübung (mit Lifevests) packen wir unsere Koffer aus, erfrischen uns unter der Regendusche und sind dann fit für ein Abendessen mit unserer Tochter im Compass Rose Restaurant.

REGENT SEVEN SEAS MARINER Schiffsdaten: Fertigstellung 2001, 216m lang, 700 Passagiere bei ca. 450 Crew Member. Auf dieser Cruise waren 690 Gäste aus 22 Nationen an Bord. Darunter 7 Deutsche inkl. uns beiden. Die Seven Seas MARINER ist das erste Schiff der Welt, das ausschließlich über Suiten verfügt. Die insgesamt 350 Suiten bieten je nach Kategorie zwischen 24 und 112 m² Platz und sind allesamt mit begehbarem Kleiderschrank und Balkon ausgestattet.

Sonntag, 1.7.2018

Fahrt durch die Inside Passage / Kanada

Ausgeschlafen schlagen wir früh um sieben im GYM auf damit wir richtig hungrig sind beim anschliessenden Kaviar-Champagner-Sonntagsfrühstück, hmmmm…

Heut ist Seetag, wir durchfahren die Inside Passage zwischen Vancouver und Vancouver Island, die Uhr wurde nachts eine Stunde zurückgestellt auf Alaska-Zeit, gegen Mittag klart das Wetter auf bei 16° – brrrrr…

Schiff erkunden, essen, ausruhen, lesen bestimmen heute unseren Tag bis 18 Uhr, dann folgen wir der Einladung zur Captains Welcome Reception ins Constellation Theater; Regent Orchester und Mariner Production Cast tragen zur Unterhaltung bei.

Dinner nehmen wir wieder im Compass Rose Restaurant und schauen noch kurz zu einem zaubernden Comedian in die Theatershow.

Montag, 2.7.2018

Ketchikan (Alaska) / USA

Die Sonne weckt uns schon morgens um 5h während die MARINER in den Ketchikan Fjord einzieht. Nach etwas Bewegung im kleinen Fitnessraum gönnen wir uns ein reichliches Frühstück auf der Terrasse des Buffetrestaurants – es ist tatsächlich warm geworden, zumindest an windgeschützten Ecken. Wir sonnen uns sogar noch zwei Stunden auf weichen Polstern der Poolliegen.

Um halb zwei treffen wir Nina und tendern zusammen an Land (alle Liegeplätze sind von insgesamt 5 Kreuzfahrtschiffen belegt, deshalb ankern wir).
Ketchikan, unser erster Hafen in Alaska, hat 8000 Einwohner (800 im Jahr 1900), 12.000 Seelen zählt die Insel, auf der Ketchikan liegt. Seit 1883 erbauten und betreiben findige Amerikaner Lachs-Salzereien und später Dosenfabriken für Lachs.
Der ehemalige Rotlichtbezirk Creek Street lockte seinerzeit viele Goldsucher an, ist heute eine kleine Touristenmeile.

Ketchikan liegt an der südlichsten Grenze Alaskas, etwa 680 Meilen nördlich von Seattle. Der ursprüngliche Stadtname Katch Kanna heisst übersetzt „ausgebreitete Flügel eines donnernden Adlers”. Und Weisskopfadler gibt es hier eine Menge. Ebenso findet man beeindruckende Totempfähle als Relikte ursprünglicher Zeiten in grosser Anzahl. Natürlich gibt es Geschäfte und Souvenirläden, Bars und Lokale.

Unser heutiger Ausflug „Cruise George Inlet & Crab Feast” führt uns per Bus zur George Inlet Lodge, wo wir auf ein Boot umsteigen und durch die Gewässer des riesigen Tongass National Parks schippern.
Schon bald zieht ein Bald Eagle seine Kreise über uns und zeigt seine stattliche Grösse. Bald bestaunen wir eine Gruppe von Seehunden, die sich auf Felsen in der Sonne ahlen oder auf Tauchgang gehen. Und immer wieder begeistert uns das üppige Grün bewaldeter „Unendlichkeit”.
Später zieht unser Bootsguide eine rote Ballon-Boje aus dem Wasser, an dem ein mit Futter bestückter Fangkorb mit 4 Dangeon Crabs hängt. Wir erhalten Krabbenkunde und dürfen die Riesenkrabben anfassen; anschliessend werden die vier ins Meer zurück entlassen.
Auf der Rücktour sehen wir in einiger Entfernung einen Wal auftauchen.
Jetzt freuen wir uns alle auf das versprochene Crab Feast: tatsächlich werden immer wieder die leckeren Langbeine nachgelegt; gepult und evtl. in Butter gestippt sind sie tatsächlich ein Fest für den Gaumen – und frischer geht’s nicht! Eine Delikatesse!
Als wir gegen 18 h am Hafen zurück sind geht Nina wieder an ihren Arbeitsplatz, wir beide spazieren durch den Ort über die Creek Street mit ihren bunten Häusern und dann ebenfalls zurück „nach Hause”. Essen brauchen wir heute sowahr nichts mehr, sind alle picke packe satt. Für ein Gläschen Wein in der Horizon Lounge bei angenehmer Musik des Duos Nick & Svetlana ist immer noch Platz…

Dienstag, 3.7.2018

Wrangell (Alaska) / USA

Sonne, Sonne, Sonne, blauer Himmel am frühen Morgen und eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch. Die Farbpallette des gerundeten Bergpanoramas changiert von dunkelgrün über bläulich bis zum Weiss der Schneekuppen.

Wir ankern in der verträumten Bucht von Wrangell mit ganzen 2.369 Einwohnern. Ein wenig verschlafen nennt man Wrangell ein Stück authentisches Alaska, ein Stück ursprüngliche Wildniss. So findet sich Architektur aus der Zeit des Klondike-Goldrausches im ruhigen Ort neben typisch amerikanischem Baustil.

Schon heute am 3. Juli feiert man hier den Unabhängigkeitstag Amerikas (4.7.) mit Aktionen und Attraktionen im Hafen (Rennen mit allem, was schwimmt, nur kein Boot; Erklettern eines eingefetteten Baumstammes, Feuerwerksknallern, Barbeque etc.) – ist richtig was los hier, es gibt viel zu sehen und zu lachen.

Um 14 Uhr starten wir beide mit 10 anderen Personen zu einer geführten Zweisitzer-Kanu-Tour im Hafengebiet. Einen Stop machen wir an Chief Shakes Island Tribal House; getanzt, gesungen und erzählt lernen wir über indianische Ureinwohner im eigens dafür erstellten Zedernhaus, dessen angenehmer Holzduft uns sofort in die Nase steigt. Interessant nahegebrachte Native Kultur.

Das Paddeln mit den Kanus macht richtig Spass, ist auch nicht so anstrengend bei ruhiger See und Windstille – die Sonne meint es wirklich gut mit uns, sie schafft es auf Temperaturen um 25 Grad!

Gegen fünf kommen wir zurück auf die MARINER, um halb sechs legt sie ab. Jetzt freuen wir uns aufs Dinner im Prime 7 Spezialitäten-Restaurant mit Nina und ihrer Chefin!

Mittwoch, 4.7.2018

Juneau (Alaska) / USA

Die Star Princess liegt schon am Pier als unser Schiff in Juneau einläuft; es ist 7 Uhr morgens, die Sonne klettert gerade über den Berg.

Nach dem Frühstück auf der Terrasse bringt uns der Shuttlebus ins Zentrum von Juneau, der Hauptstadt von Alaska – der einzigen Hauptstadt der Welt, die nicht über Strassen erreichbar ist sondern ausschliesslich per Luft oder See. Eingeschmiegt ins Tal der umliegenden Bergwelt wartet der Ort mit vielen Natur-Attraktionen auf: Wildlife mit Braun- und Schwarzbären, Adlern und Greifvögeln, Walen, Seehunden, Gletschern und Seen…

Als in den späten 1800er Jahren der Goldrausch begann war diese Region am Gastineau Channel das Fischfanggebiet für die Ureinwohner Tlingit. Die 1882 eröffnete Treadwell Gold Mining Company produzierte über $ 70 Millionen an Gold bevor sie um 1900 geschlossen wurde.

Mit der Mount Roberts Tramway (erbaut 1996) liften wir hinauf um das weitläufige Panorama des Ortes bei bester Sicht und sommerlichen Temperaturen zu beschauen. Ein Film gibt uns Aufschluss über Tlingit Indianer, ihre Sitten und Bräuche, die sehr naturbewusst waren und sind.
Lady Baltimore, eine flügellahme Bald Eagle Dame hat hier ein Zuhause gefunden, Aufklärung über Bären, Greifvögel (Raven – Raben) erfährt man beim Rundgang und auf Wanderwegen. Ausserdem gibt’s einen kleinen Sprachkurs: Gunalchéesh heisst Danke, Yak’éi heisst gut.
Als wir bergab „gondeln” sehen wir schon Leute entlang der Hauptstrasse stehen in Erwartung der um 11 Uhr beginnenden Parade zum 4. Juli, dem amerikanischen Nationalfeiertag. Da gehen wir auch hin und schauen einige Zeit den vorbeiziehenden Feuerwehren, Musik- und Tanzgruppen, Wahlkämpfern, privaten Gruppen, Firmenwerbung etc. – buntgemischt und typisch amerikanisch.
Ein Bier im Red Dog Saloon teilen wir uns – es ist grad mittags -, denn hier ist der Besuch ein Muss! Und wie immer ist es hier proppenvoll!
Dann fahren wir zurück zum Schiff, machen eine kleine Pause, denn um drei hat Nina für uns drei eine Tour gebucht:

Dog Sledding on the Mendenhall Glacier via Helicopter:
Seid wir erstmals in Alaska waren wollte ich gern mit dem Hundeschlitten fahren, allerdings ist das etwas kostspielig und das Wetter muss passen – und nun wird es mein Vorab-Geburtstagsgeschenk von Nina. Aber sie selbst wollte das auch unbedingt und Bernd ist ebenso begeistert.

Also bringt uns ein Bus zum Heli-Port, wir werden mit Schneeschuhen ausgestattet, erhalten ein kurzes Briefing und schon steigen wir mit dem Hubschrauber in die Lüfte. Unglaubliche Ausblicke über endlose Weiten, Meeresarme, Seen und Gletscher breiten sich unter uns aus, bis wir auf dem naturgeschützten Mendenhall Gletscher auf weisse Rundzelte zusteuern und dort landen. Ein Eldorado für Husky-Liebhaber empfängt uns mit aufgeregtem Gebell der 287 Schlittenhunde und 22 Mushers (Hundeschlittenführern) und Helfern. Bernd fährt mit Katjas Schlitten, Nina und ich mit Jeremys – die beiden sind ein Ehepaar, haben 43 eigens aufgezogene Alascan Huskies und leben über den Sommer 5 Monate in dem Camp auf dem Gletscher.

Die Sonne wärmt uns sogar hier oben – eine Seltenheit für Alaska. Für die Hunde schon fast zu warm, sie kühlen ihre Bäuche im Schnee. Ich bin ganz aufgeregt, so toll ist dieser Ausflug.
Jeweils vier Leute (16 insgesamt) besteigen einen Hundeschlitten, einer davon spielt den „Assistenz-Mascha” (jeder darf mal – wir wechseln uns ab) und ab geht die Post – wow! Was für ein Erlebnis! Once in a Lifetime! Unglaublich! Und wir haben nur dünne Jacken oder T-Shirts an und frieren nicht. Bestes Wetter beim tollsten Ausflug! Wie selbstverständlich dürfen wir die Hunde streicheln, das gefällt ihnen. Sie bellen und fiepen, solange sie stehen, sobald sie loslaufen können, sind sie still, sind sie in ihrem Element.
Wieder zurück in Camp drückt man uns Welpen in den Arm, die das Knuddeln ebenfalls geniessen – oh man, sind die drollig und weich; da verliebt man sich gleich – aber mitnehmen geht natürlich nicht. Wir können uns kaum trennen, doch der Rückflug ist ebenfalls absolut spektakulär – ein bischen wie in James Bond Filmen, wenn der Heli über die Klippe fliegt…
Beseelt steigen wir aus dem Hubschrauber in unseren Bus und lassen uns zurück zum Schiff bringen – was für ein Tag!

Der Mendenhall Gletscher gehört zum Tongass National Forrest, der umfasst 69.000 Quadratkilometer unberührter Natur mit zahlreichen Gletschern und Fjorden; der Mendenhall-Gletscher selbst ist 17 km lang. Während des Fluges sahen wir, wie weit der Gletscher zurückgeschmolzen ist im Vergleich zu unseren früheren Besuchen – das gibt erst recht zu denken, wenn man es persönlich sieht.

Am Abend trinken wir ein Glas von den köstlichen Weinen an Bord, geniessen später mit Nina ein kleines Dinner im Compass Rose, als ihr Dienst beendet ist.

Donnerstag, 5.7.2018

Skagway (Alaska) / USA

Frühstück auf dem Balkon im Hafen von Skagway – mächtige Berge steigen beidseitig des Taiya Inlets hinauf in den Himmel. 800 Einwohner zählt die touristisch beliebte Fjordstadt, denn abenteuerliche Attraktionen locken viele Kreuzfahrtschiffe hier her in den hohen Norden Alaskas.

Im Sommer 1897 pilgerten Tausende von Menschen unter schwierigsten Bedingungen von hier hinauf zum White Pass und den Goldfeldern, um beim Klondike Gold Rush ihr Glück zu suchen. Heute fährt ein Zug mit Original Wagons und neuen superstarken Locks Touristen auf der damals erbauten Railway-Strecke hinauf und hinunter, wahrlich eine Attraktion.

Um halb zwölf starten wir zu unserer Tour Klondike Adventure Park & Zip Lines:
Ca. 20 Min. fahren wir in die Berge hinauf, stoppen auf einem Waldweg. English und Richard, zwei Guides, holen uns ab, bringen uns ein Stück hinauf über Baumwurzeln und Steine zum Camp, wo wir unsere Dinge lassen können, die wir bei diesem Abenteuer nicht brauchen. Ausgestattet mit Helm und Equipment (Karabinerhaken, Seile, Gurte etc.) erreichen wir nach einer weiteren Kletterpartie die erste Herausforderung: über wacklige Hängebrücken mit Stegen, nur Seilen oder rutschigem “Schwebebalken” hangeln wir uns von Baum zu Baum auf Holzplattformen in den Wipfeln, trauen uns in die erst Zip-Loup.
Die folgenden Abseilstrecken sind höher und länger, erfordern schon ein wenig Mut beim Absprung in die Tiefe, machen aber riesig Spass, wenn man erstmal in dem sicheren „Geschirr” über die Schlucht saust – wow, tolle Sache!

Auf dieser Cruise probieren wir viele neue Dinge aus – und finden richtig Gefallen daran! Wir werden noch zu Outdoor Freaks ;-))

Abends speisen wir mit Nina, nehmen noch einen After Dinner Drink und schauen im Theater vorbei.

Freitag, 6.7.2018

Passage Hubbard-Gletscher (Alaska) / USA

Mystisch liegt Nebel auf dem Wasser – die MARINER zieht langsam in das Yakutat Inlet ein. Bald schwimmen Eisinseln im Meer – blau leuchtet das Eis wo es am dichtesten über Jahrhunderte zusammengepresst wurde, wo kein Fitzchen Sauerstoff mehr Platz hat. Immer weiter schleicht sich Captain Teo Srdelic an den mächtigen Hubbard Gletscher heran…

Weiss leuchtet das massive Eisfeld am Ende der grün schimmernden Disenchantment Bucht. Mit einem über 135 m breiten „Maul” strandet der Gletscher (76 Meilen lang) in den Pazifik, kalbt grosse bis riesige Eisbrocken ins Meer; inmitten vom Grün und Grau des gigantischen Bergpanoramas. Ein dramatisches Schauspiel; kommentiert von der Lektorin an Bord.

Highlight dieses Seetages ist definitiv das Bestaunen dieser Alaska spezifischen Natur, unserem nördlichsten Ziel dieser Reise. Dazu passt die heute kühle Temperatur von 13 Grad – warme Suppen und heisser Kakao zum Aufwärmen werden am Pooldeck gereicht – oder ein Champagner für die Besonderheit hier zu sein…

Am Abend geniessen Bernd und ich die Aussicht vom Sette Mari at la Veranda auf Deck 11, wo ein Antipasti Buffet angeboten wird mit à la Carte Menue – italienisch passt prima, uns steht der Sinn nach hausgemachter Pasta – köstlich!

Samstag, 7.7.2018

Sitka (Alaska) / USA

Ein verträumtes Örtchen in dichtem Nebel zeigt sich morgens vor unserem Balkon – der kleine Hafen von Sitka mit einigen Containern, einzelnen Häuschen und einer Besucherhalle.

Um viertel nach zehn treffen wir unsere Gruppe am Pier (16 Personen) für ein Wilderness Sea Kayaking Adventure:
Nach kurzer Sightseeingtour durchs 9.000 Einwohner Städtchen erreichen wir den City Hafen, steigen in wasser- und winddichte Gummihosen und -jacken und so wetterfest ausgestattet wie Teletubbies in ein inflatable Seahawk Vessel (ein Power-Schlauchboot), das uns in sausender Fahrt zum Kajak Floathouse bringt, das entlegen in einer Bay schwimmt, wo sich salziges Meer und Süsswasser von den Bergen vermischen. Hier bekommen wir bequemere Schwimmwesten, Sicherheits- und Kajaking Instruktionen. Dann klettern wir vorsichtig in Tandem-Kajaks und paddeln los, erst vorsichtig, bald sicherer. Macht richtig Spass. In zwei Gruppen aufgeteilt leitet Kelly unsere vier Boote gegengleich zu den anderen nahe des steinigen Ufers, gibt Erläuterungen über die riesigen Tongass Wälder und das Meeresleben – z.B. zeigt sie uns unzählige Seesterne, die orange bis pink an den Felsen kleben. Zwar nieselt es ab und zu, das macht uns aber nichts aus, wir sind warm und trocken verpackt.
Auffallend sind friedliche Stille und Ruhe dieser Idylle, die uns einfangen und auf uns übergehen…

Beim Aussteigen entfalten wir unsere Beine, legen Lifevests ab und nehmen dankend einen kleinen Lunch in der Hütte auf dem Ponton. Clamchowder simmert auf einem antiken Gussofen, Himbeermarmelade, Cheddar Cheese und Brotwürfel erwarten uns mundgerecht neben Kaffee und heissem Cidre. Sooo nett sind auch hier die jungen Guides, die uns verantwortungsvoll umsorgen. Und attraktiv; vermutlich weil sie äusserst zufrieden den ganzen Tag in freier Natur „arbeiten” – als wäre es ihre Passion, anderen die Natur näher zu bringen.

Das Schlauchboot bringt uns zurück, am Stadthafen entledigen wir uns des Equipments und fahren per Shuttlebus zurück zum Schiff – das war wieder ein tolles Erlebnis, ein toller Ausflug!

Um 4 pm lässt Captain Teo die Leinen los mit Kurs auf Prinz Rupert in Kanada – wir verlassen Alaska, den Staat mit der grössten unberührten Naturfläche Nordamerikas.

Abends schreibe ich am Tagebuch bei einem Aperitif in der Observation Bar auf Deck 12, Bernd hält derweil Ausschau nach Walen und tickert auf seinem iPhone.
Nina holt uns nach ihrem Dienst zum Dinner ab, gemeinsam mit der Excursions-Managerin – nochmals zum Sette Mare (sieben Meere), da hats uns gestern gut gefallen und wir haben freie Sicht auf den Pazifik…

Sonntag, 8.7.2018

Prince Rupert (British Columbia) / Kanada

Prince Rupert mit 12.500 Einwohnern zählt zur Provinz British Columbia, Kanada. Als wichtiges Bindeglied zwischen Vancouver/Kanada und Skagway/Alaska an der Inside Passage gelegen ist es bekannt als City of Rainbows; 240 Tage im Jahr regnet es hier bei nur 1.230 Sonnenstunden jährlich. 

Fisch-, vor allem Lachs und Heilbutt, und Holzindustrie sind vorrangig; Wildlife mit Walen, Adlern, dichter Grizzly Bären Ansiedlung zählen zu Hauptattraktionen.

Graue Regenwolken hängen morgens über dem beschaulichen Ort, halten aber dicht. Zu Fuss erkunden wir die umliegende Hafengegend, beobachten dabei unzählige Weisskopfadler und ein paar Seehunde.

Um 14.40h starten wir mit 10 Leuten zum North Coast Waterfall Hike – ein Van bringt uns zum Waldgebiet, man reicht uns eine Art wasserdichter Schutzmanschetten für Schuhe und Unterschenkel und Walkingsticks. Und schon geht’s los durch dichtes Buschwerk, dann durch Wald über steile, schlammige Anstiege; Wurzeln, Steine, kleine Wasserläufe übersteigen wir wie nichts, klettern immer höher hinauf bis zu einer Fläche am Wasserfall – hier gibt’s eine kleine Pause mit Kraftfutterriegel und Wasser. Und noch ein Stück höher geht’s. Geländegängig wie Bergziegen trotzen wir der Herausforderung – geschafft! Jetzt werden jede Menge Fotos geschossen, muss man ja mal festhalten das Ganze!
Dann geht’s den gleichen Weg zurück, an steilen Passagen halten wir uns an einem Seil fest. Schlamm und Wasser durchtränken unsere Turnschuhe, Mücken wehren wir ab – wir halten durch!
Zurück am Bus schlagen wir high 5 ab, stolz und froh dass wir diese Herausforderung bewältigt haben.

Schmutzig, schwitzig (seit Mittag schaut die Sonne durch Wolken) und glücklich schauen wir auf dem Schiff an Ninas Office vorbei – sie applaudiert.

Beim Auslaufen um 19 h begleitet uns die Sonne. Nina und Kollegin Browni holen uns vom Aperitif in der Horizon Lounge ab und führen uns zum Dinner ins französische Specialty Restaurant Chartreuse.

Später gibt’s Unterhaltung im Theater und Musik life zum Tanzen und Mitsingen…

Montag, 9.7.2018

Seetag

Leicht bedeckt erfreut uns ein 18 Grad warmer Morgen auf See – diesen Tag zum ausruhen können wir gut brauchen auf dieser aktiven Tour, wo wir ziemlich sportlich unterwegs sind.

Die MARINER segelt auf der Pazifikseite an Vancouver Island entlang mit Ziel Victoria. Rund um uns her nur Wale und Meer! Tatsächlich tummeln sich unzählige Wale, auch Delphine um unser Schiff – das ist ja toll. Wir mögen unseren Beobachtungsposten auf dem Balkon gar nicht verlassen…

Chocoholic Teatime lässt um 16 h viele Gäste in die Horizon Lounge strömen, hier sind wir mit Nina verabredet – sie als Schokoladenfreak hatte bisher noch keine Gelegenheit das auszuprobieren. Aber heute! passt es auch nicht, zu viel los im Office.

Ausserdem bieten die Boutiquen eine Modenschau in der Star Lounge (Disko) an, Casino Tournaments werden angeboten, Cocktail- und Pastry Demonstrationen usw. …für jeden was.

Um 18 h präsentieren Crewmitglieder eine abwechslungsreiche Show im Theater, Captain Teo und seine Offiziere verabschieden sich unter viel Beifall.
Zum Dinner werden wir mit einem holländischen und einem amerikanischen Paar von Nina gehostet, d.h. sie hat offiziell eingeladen. Einen sehr unterhaltsamen, netten Abend verbringen wir, haben viel zu Lachen und wie immer köstliches Essen.
Bei der life Beatles Musik in der Horizon Lounge hotten viele Gäste, swingen mit – und auf dem Aussendeck hinter der Lounge zeigt sich ein wahrhaft fantastischer Abendhimmel mit dem letzten Schimmer der untergehenden Sonne.

Dienstag, 10.7.2018

Victoria / Kanada

Erst gegen Mittag sollen wir die sehr hübschen Stadt Viktoria auf Vancouver Island erreichen, so frühstücken wir auf dem Balkon bei sonnigen 18 Grad, verbummeln den Vormittag und hören dann in einer Durchsage des Kapitäns, das wir wegen unvorhersehbarer Umstände Victoria nicht anlaufen können, sondern verzögert direkt nach Vancouver weitersegeln werden. Na, dann geniessen wir einen sonnigen Nachmittag auf Pooldeck und Balkon.

Koffer packen wir zwischendurch, denn heute ist schon der letzte Tag unserer Reise…

Mittwoch, 11.7.2018

Vancouver / Kanada

Frühstück nehmen wir auf der Terrasse des Buffet Restaurants mit Blick auf das schicke Cruise Terminal der Stadt Vancouver und das umgebende Postkarten-Panorama. 

Um 9 Uhr drücken wir Nina nochmal und verlassen das Schiff – bye bye MARINER, du hast uns schön verwöhnt während der letzten 11 Tage und Nächte!

So viele abwechslungsreiche Ausflüge haben wir noch auf keiner Cruise gemacht – lag wohl auch daran, dass bis auf die Dogsledding Tour alle inclusive waren. Aktiv, interessant, abenteuerlich erlebten wir ein bezauberndes Alaska bei meist sommerlichen Temperaturen. Und obwohl wir bereits zweimal vorher die Inside-Passage gefahren sind, war jedes Erlebnis in den Zielhäfen ein Novum. Wer also Ruhe, Erholung und weite Natur wünscht ist hier perfekt aufgehoben.

Besonders deutlich macht uns das noch einmal der „Flug” in einem Flugsimulator bei „Fly over Canada” im Cruiseport Gebäude (empfohlen von unserem Superbäcker Hacke) – wow, diese Weite, diese Unendlichkeit und Schönheit kann einem nur gefallen!
Bis zum späten Nachmittag verbringen wir die Zeit mit einer eBike-Runde um den Stanley Park – auf Radwegen immer dem Meeressaum folgend – bei einem Terrassenlunch mit Aussicht und einer Kaffeepause bei Starbucks.

Bequem fahren wir mit der U-Bahn zum YVR-Airport, denn morgens konnten wir unser Gepäck im Cruiseterminal abgeben; für $40 bringen sie es zum Flughafen, wo man es dann nur abholen und einchecken muss. Das ist prima; so hatten wir alle Hände frei bei unseren Unternehmungen. Und die U-Bahn vom Zentrum bis Flughafen kostet nur $4.20 statt eines teureren Taxis. Super organisiert.
Jetzt sitzen wir in der Business Lounge von Condor und warten auf unseren Abflug nach Frankfurt. Wir konnten für 229€ upgraden, für einen gut 10stündigen Nachtflug gönnen wir uns das mal – vielleicht schlafen wir ja gut!?

Abflug: 17.40h alles passt, alles ist pünktlich; unsere Liegesitze erlauben wir sogar eine relativ bequeme Liegeposition, der Service ist sehr aufmerksam, sogar das Flugzeug-Dinner schmeckt gut. Na dann…

Donnerstag, 12.7.2018

Ankunft zuhause

Mittags landet unsere Condor-Maschine in Frankfurt, eineinhalb Stunden später bringt uns ein ICE zurück nach Hannover. Jetzt noch 20 Minuten mit Enno nach Meinersen, wo uns unsere Freunde am Bahnsteig abholen. Das klappt ja mal wieder alles prima.

Zu Hause erwartet uns auch ein Teil der Familie, da öffnen wir doch gleich mal einen Sekt und erzählen im Sonnenschein vorm Haus von einer unvergesslichen Reise!

Happy Cruising wuenscht IDee-Cruises.de,