Montag, 31.7.2017
8.00 Uhr „Uli & Hotti’s Taxidienst” bringt uns zum Hannover Airport – kurzes Frühstück und schon geht’s los mit der KLM via Amsterdam nach Southampton. Checkin für eine Nacht im uns bereits bekannten Grand Harbour Hotel mit Sichtkontakt zum grossen Cruisehafen. Bei Sonnenschein und kräftigem Wind spazieren wir zum Duke of Ellington ganz in der Nähe. In diesem urigen Restaurant trinken wir ein englisches Pint und essen gemütlich zu Abend.
Dienstag, 1.8.2017
Nach dem Frühstück bringt uns um 11 Uhr ein Taxi zum Cruiseterminal QEII. Noch reisen Leute ab, doch nach kurzer Zeit können wir einchecken, Nina begrüssen (unsere Tochter, die als Concierge hier arbeitet) und die OCEANIA MARINA entern.
Schiffsdaten: Jungfernfahrt: April 2011, 65.000 BRZ, Gästekapazität max. 1.258, Crew über 800
Länge: 238 Meter, Breite: 32 Meter, Geschwindigkeit: 20 Knoten
Auf dieser 12 Nächte Cruise sind 1168 Gäste aus 33 Nationen an Bord – darunter 9 aus Deutschland. Angeführt wird die Länderliste von USA, Kanada, Vereinigtes Königreich, Schweiz, Australien usw….
Die Crew kommt aus 55 Nationen – es sind 770 und sie machen einen absolut perfekten Job. Das bedeutet einen Crew/Gast Ratio 1/1,5. Wir bummeln über das hübsche Schiff, naschen am Lunchbuffet und liegen in der Sonne. Gegen drei Uhr sind unsere Kabinen bezugsfertig, wir machen uns heimisch, packen die Koffer aus und nehmen brav an der Seenot-Rettungsübung teil.
Das Dinner im Grand Diningroom ist prima, wie überhaupt die Küche von Oceania überaus gelobt werden muss. Essen und Service sind Hauptaugenmerk der Reederei – Taille ade…
Bei der Welcome Show mit Comedian David Deeble im Theater Marina Lounge schauen wir nur kurz rein…
Mittwoch, 2.8.2017
Die Vorhersage ist nicht berauschend, das tatsächliche Wetter aber gut: Sonne durch verhangene Wolken, 20 Grad bei wenig Wind – wir relaxen auf dick gepolsterten Sonnenliegen, nehmen eine Kleinigkeit vom Mittagsbuffet, sündigen bei der Tea Time im Horizons und sitzen um 18 Uhr beim Cocktailempfang von Captain Luca Manzi aus Italien.
Zum Dinner gehen wir mit unserer Tochter ins Buffetrestaurant (glücklicher Weise waren wir morgens im GYM), lauschen danach dem Sänger John Bowles aus Australien in der Marina Lounge. Beim nächtlichen Karaokesingen findet sich kein Mutiger, also gehen wir „nach Hause”, es ist beinahe Mitternacht.
Donnerstag, 3.8.2017
08.00 Uhr früh: verhangener Himmel, Regen, 19 Grad…
Newcastle am Fluss Tyne liegt im Nordosten von England, ca. 450 km nördlich von London. Gegründet 1080 von romanischen Siedlern, benannt nach dem ältesten Sohn von William the Conquerer (der Eroberer), wurde die Stadt im 14. Jahrhundert zu einer Haupt-Kohle-Produktionsgegend und war gross im Wollhandel. Im 16. Jahrhundert brachte Schiffsbau Arbeit und Wohlstand. Das historische Herz der Stadt ist noch heute Grainger Town; dieser viktorianische Distrikt wurde benannt nach dem Entwickler und Erbauer Richard Grainger um 1840.
Als wir nach einem gemütlichen Frühstück losgehen hört der Regen auf.
Ein Shuttlebus bringt uns zur Metrostation (Tynemouth), von hier fahren wir ca. 20 Min für ein 5 Pound Round-Ticket bis Newcastle Stadtzentrum am Metro Monument. Inzwischen scheint die Sonne!
Über die Grey Street spazieren wir an unzähligen Pubs, Bars, Bistros und Friseuren vorbei – alle einladend – runter zum Tyne River zur Quayside. Nahe der Gateshead Millennium Bridge machen wir Kaffeepause im Starbucks, laufen weiter über die Fussgängerbrücke auf die South Shore Road zurück über die hübsche, alte Swing Bridge die Treppen hinauf zur alten Newcastle Burg, wo sich New und Old Newcastle treffen.
Am Eldon Square Shopping Center vorbei! über einen Food Market geht’s zu Jamie Oliver’s Italian Restaurant, wo wir für Hotti ein Foto machen bevor wir den Rückweg per Metro und Shuttlebus antreten.
Ein kurzer Besuch im Royal Quays Outlet Center hat sich nicht gelohnt, es sei denn man benötigt tägliche Verbrauchsdinge wie z.B. die Crew. Naja, thrilling war Newcastle nicht; eine ganz nette englische Stadt halt.
Gegen vier Uhr nachmittags zurück auf der MARINA haben uns erstmal eine Pause verdient…
Ein Aperitif bei leichter Klaviermusik in der Martini Bar macht uns hungrig auf das Red Ginger, unser Lieblingsrestaurant an Bord.
Keinesfalls verpassen wir die Great American Song Factory Show im Theater, vor allem, weil wir gestern schon einige der Sänger und Tänzer kennengelernt haben. Absolutly fabulous kann ich nur sagen!
An Bord gibt es abends immer nur eine Show um 21.30 Uhr. Anschliessend spielt Lifemusik im Horizons.
Freitag, 4.8.2017
Auf nördlicher Route an der östlichen Küste Britanniens entlang erreichen wir heute den Hafen von Edinburgh. Schottisches Wetter empfängt uns am frühen Morgen in Newhaven: grauer Himmel, Regen, 16 Grad! Na dann…
Die historische Altstadt von Edinburgh ist bekannt als die Royal Mile, sie führt vom Castle über Esplanade, Lawnmarket, High Street, Canon Gate and Abbey Strad und vermittelt den Eindruck eines Spaziergangs in vergangener Zeit.
Sehenswürdigkeiten wie Edinburgh Castle (heute Weltkulturerbe, Baubeginn im Jahre 1130), Parlament Square, St. Giles Kathedrale, Mary Kings Close, National Museum of Scotland und einige mehr.
Gegen 11 h verlassen wir bei kräftigem Wind unser ankerndes Schiff, klettern in einen bumpy Tender und schaukeln auf tosenden Wellen über die Nordsee zum kleinen Newhaven. Da ist wohl manch einem schwummerig geworden.
An Land hört der Regen auf. Ein typisches englisches Taxi (Cap) bringt uns für 14 Pfund (GBP) ins Zentrum zum Edinburgh Castle auf dem Castle Rock. Wir spazieren um die beeindruckende, gewaltige Festung herum, besichtigen sie aber nicht, weil einfach zu viele Besucher anstehen. Die Strassen sind gefüllt von Menschen, denn heute beginnt das seit 70 Jahren stattfindende weltgrösste Kultur-Festival in Edinburgh. Musik, vor allem Klassik, Tanz und Kunst werden den ganzen Monat lang präsentiert, gleichzeitig beim Fringe-Festival Comedy und schräge Kunst angeboten.
Wir spazieren über die „Royal Mile” vom Schloss bis zum Britischen Parlament, vorbei an wunderschönen historischen Gebäuden, die allesamt die Strassen säumen. Cafés und Pubs laden ein, in Shops und Boutiquen gibt’s ein buntes Angebot, vor allem Cashmere – und Wollschals und Schottenröcke. Edinburgh ist die zweitmeistbesuchte Stadt Gross Britanniens und bestimmt eine Reise wert, bei gutem Wetter gibt es unzählige Anlaufziele.
Trotzdem lassen wir uns am frühen Nachmittag zum Tenderhafen bringen und kehren zurück zum Schiff. Es hat immer wieder geregnet, da macht das Bummeln nicht so viel Spass.
Ein Burger im Waves Grill tut jetzt richtig gut!
Beim Aperitif im Horizons gegen 18 Uhr schauen wir auf eine diesige See, an den Panoramafenstern rinnt noch immer der Regen herab.
Später essen wir mit unserer Tochter und ihrem Chef zu Abend im Red Ginger: es ist wieder formidable!
Zur guten Nacht lauschen wir Veronica Wilt bei ihren „Let there be love” Songs in der Horizons Lounge – eine kraftvolle, jazzige Lifeperfomance…
Samstag, 5.8.2017
Invergordon ist der Welt bekannt durch Loch Ness und Nessi, dem Seeungeheuer, ca. 65 km von dem Städtchen entfernt. Invergordon hat von Natur aus einen sehr tiefen Hafen, einen der tiefsten in Europa, und schmiegt sich an die Ufer des Cromarty Firth mit einer bedeutenden Seefahrtgeschichte. Ölplattformen, die hier zur Überholung oder Reparatur im Firth liegen, sind Teil der verschlafen anheimelnden Szenerie.
Das Herz des Ortes bildet die Hauptstrasse mit gemächlichem Flair. Entlang des empfohlenen Walkway befinden sich 11 Hauswand-Gemälde von bedeutenden Ereignissen von Invergordens Geschichte. Direkt neben der High Street liegt die gotische Kirche aus dem 19. Jahrhundert. Die schottischen Highlands bieten Schlösser, Whiskey Brennereien und Naturschutzgebiete.
Das verhangene Wetter klärt sich im Laufe des Tages, sogar die Sonne kommt durch als wir von Bord direkt in den Ort spazieren; mit einem Museumsbesuch starten wir unseren Rundgang. Die Kleinstadt wirkt tatsächlich verschlafen, nur wenige Leute sind unterwegs. Beinahe alle elf Wandgemälde an schlichten Steinhäusern entdecken wir auf unserem Weg an der Küste entlang bis zur Donkey Bridge, unter der hindurch wir auf die höhergelegene King George Street gelangen, wo sich hübsche Familienhäuschen oder typisch grobsteinige Cottages mit gepflegten Vorgärten anreihen.
In der Church of Scotland/Seafarer‘s Center gibt es ausser einem herzlichen Willkommen und Ansprache Bibeln in allen Sprachen, Kaffee und Gebäck für alle und speziell für die Schiffs-Crew freies Internet!
Die Vormittagstouren zu Loch Ness (4stündig mit jeweils min. 2 Std. Fahrzeit) sind schon zurück als wir an Bord ein leichtes, spätes Mittagessen einnehmen.
Ein Auto konnten wir nicht mieten, sonst wäre eine unabhängige Ausfahrt in die Highlands interessant gewesen (sollte man im Bedarfsfall vorbuchen).
Zur Ausfahrt um 18 h schauen wir auf ein beruhigendes Panorama des schottischen Hochlands; Sonnensprenkel liegen auf weichen Hügeln mit weizengelben Feldern, grünen Wiesen und dichten Wäldern – wunderschön! Diesen Blick hat man quasi nur von einem Schiff aus…
Im Toscana Spezialitäten Restaurant dinieren wir exzellent und ausgiebig mit Nina ….
Die abendliche Show im Theater bestreitet die junge Schottin Phamie Gow mit ihren „Sounds of Scotland and Beyond” (Keltik-Harp, Piano, Stimme…)
Übrigens: im Horizons ist ab halb elf heute 70er Party!!
Sonntag, 6.8.2017
Juhu, die Sonne scheint am frühen Morgen auf unseren Balkon! Ein Pooltag wird es trotzdem nicht, der Wind fegt mit 30 kmh übers Deck, 14 Grad sind auch nicht gerade warm…
Macht nix, es ist gemütlich in unserer Kabine und in den Lounges auf der MARINA. Wir verbummeln den Tag, schauen durch die Shops, naschen bei der Teatime ein sündhaftes Eclaire…
Um 14 h verfolgten wir einen interessanten Vortrag: It was 50 Years ago today! Sgt. Pepper, die Beatles, und wie Indien ihre Musik inspirierte.
Um 22.15 h folgt dazu passend Beatlemania! Also back to the 60’s und unserer frühen Jugend!
Inzwischen haben wir die Nordspitze Gross Britanniens umsegelt, fahren nun auf der Atlantikseite an der Westküste in südlicher Richtung weiter. Gute 1.000 SM liegen hinter, ca. 1.200 SM vor uns.
Gegen Ende der Happy Hour (17.45 h) gibt’s was zu lachen bei Magic Comedy & Cabaret mit dem Ass. Cruise Director John Ekin – …..
Und tatsächlich drückt sich die Sonne nochmal durch die Nebelwolken, nur zu einem schönen Sunset schafft sie es nicht ganz.
Dinner gibt’s für uns heute im Grand Dining Room bevor wir im Theater „I love being here with you” mit Peggy Lee anschauen.
Einschliesslich der Beatles Party spät am abends war das ein ausgefüllter Tag!
Montag, 7.8.2017
Greenock liegt auf der südlichen Bank des Clyde River, wo der Fluss zum Firth (Furt, Fjord) of Clyde anwächst. In der Inverclyde Area leben über 45.000 Einwohner. Glasgow liegt knapp 40 km entfernt.
War Greenock um 1500 ein kleines Fischerdorf ist es inzwischen zu einer Kleinstadt mit geschäftigem Hafen angewachsen. Um 1850 importierten über 400 karibische Schiffe Rohzucker zu 14 Raffinerien – der Zuckerhandel florierte. Im zweiten Weltkrieg stark zerstört litt die Industrie in den 70ger und 80ger Jahren an Arbeitslosigkeit. Tourismus bringt heute wieder mehr Wohlstand.
Das City Center liegt nur ca. 4 Blocks vom Cruise Terminal entfernt. Am Info Point am Pier bietet man uns eine kostenfreie Rundtour an, die direkt startet – das ist ja toll!
Mit zwei Guides und einer Busfahrerin geht’s mit urbanen Informationen zu Greenocks Rathaus mit grossen Festsaal und Gerichtssaal.
Durch die Stadt fahren wir zur ältesten Kirche, wo vom Pastor in amüsanter Weise über die Errichtung und Einrichtung erzählt wird; eine gemütliche Kirche mit Altar in der Mitte, aufsteigenden Sitzreihen und farbenprächtigen Glasfenstern.
Weiter fahren wir über die Uferstrasse Ashton Road an bevorzugter Wohngegend vorbei zu Lyle Hill mit französischem Memorial, wo sich uns ein weitläufiges Panorama bietet über die Cardwell Bay bis Loch Long, Gare Loch und umliegende Orte – Postkartenidylle!
Und wieder regnet es Bindfäden als wir zurück am Hafen sind – also gehen wir nach Hause, trinken grünen Jasmin Tee und essen Häppchen zur Tea Time im Horizons…
Zum Dinner treffen wir uns mit Nina im Grand Dining Room.
Dienstag, 8.8.2017
Über Nacht sind wir vom schottischen Greenock/Glasgow durch die Irische See zum englischen Liverpool gesegelt. Schon vom Balkon aus macht die Stadt einen grosszügigen, ansprechenden Eindruck. Mit gut 460.000 EW (2011) liegt die Mulitkulti-Metropole am Mersey Fluss, beherbergt die älteste schwarz-afrikanische und älteste chinesische Gemeinde Europas. 2007 feierte Liverpool seinen 800. Jahrestag, 2008 erhielt die Stadt (zusammen mit Stavanger/Norwegen) den Titel European Capital of Culture.
Aller Welt bekannt ist Liverpool als „World Capital of Pop” (Guinness Word Records) durch die Beatles.
Viel gibt’s zu entdecken: Museen (-of Liverpool, Int. Slavery-, Merseyside Maritim-, World- …), Galerien, Kathedralen und Kirchen, Ausflugsorte wie Chester, Llangollen etc.
Das Wetter scheint sich zu bessern, die Sonne schaffst schon mal ein bischen länger. Zu Fuss spazieren wir am Pier mit Karussells und Zuckerbuden entlang zum Museum of Liverpool – unser Interesse liegt heute ganz bei den Beatles, über deren Kindheit und Beginnersteps hier ein Film” im Rundumkino gezeigt wird. Überhaupt ist dies ein vielfältiges buntes, interessantes Museum.
An der hübschen Uferpromenade treffen wir auf die Statue der Fabulous Four, bewundern das Hafenflair an den Albert Docks mit alten Seglern und antiken Ambiente einerseits, historisch viktorianische Gebäude im trauten Nebeneinander mit modernster Glas-/Stahlarchitektur landseits – eine tolle Mischung.
Immer auf den Spuren der Beatles gehen wir in die „Museums”-Kellergewölbe der „The Beatles Story” (15 Pound Eintritt für eine selfguided Tour mit Sprachauswahl): interessant und spannend, nachvollziehbar und informativ schauen und hören wir vom Beginn der Beatleszeit in den sechziger Jahren, von ihrem Beat und den von ihnen erfundenen „Pilzköpfen” bis zur weltüberschwappenden Beatlemania.
Weiter über den Chavasse Park und James Street suchen wir den original Cavern Club, wo die Beatles in ihrer Jugend mehr als dreihundert Mal performten. „Look a likes” und täuschend gleich klingende Sänger spielen täglich ab 12 Uhr bis nachts Beatles Lifemusik – für uns steht ein wirklich gutes Paul McCartney Double auf der Originalbühne von damals; wobei seinerzeit hier im Kellerclub kein Alkohol ausgeschenkt wurde.
Beseelt von der tollen Musik und einem bereichernden Tag spazieren wir am späten Nachmittag durch die angenehme Stadt zurück zum Hafen – Liverpool ist definitiv ein Highlight dieser Cruise, und das nicht nur der Beatles wegen…
Gegen sechs Uhr am Abend swingt sich Derek mit seiner wunderbaren Stimme mit Love Songs von Frank Sinatra, Nat King Cole, Ella Fitzgerald u.a. in unsere Herzen.
Das französische Dinner im Jaques ist bonforzionös, formidable; fluffige Mousse au Chocolat und zarte Crêpe Suzette geben uns den Rest…
Mittwoch, 9.8.2017
Über Nacht ist die Marina von Liverpool an der Westküste Englands quer über die Irische See nach Dublin an die östliche Küste Irlands geschippert.
Dublin als Hauptstadt und populärste Stadt von Irland liegt an der Mündung des Liffey Flusses.
Highlights: Trinity College, Dublin Castle, Temple Bar, St. Stephen’s Green Park, Christ Church’s – und St. Patrick’s Cathedral, Guinness Storehouse u.m.
Ein Shuttlebus bringt uns nahe der National Galerie of Ireland, die wir kurz besichtigten, dann spazieren wir weiter durchs Zentrum zu einem der ältesten Wahrzeichen der Stadt, dem Dublin Castle aus dem Jahr 1204. Von hier geht’s in das Gewusel der Altstadt mit unzähligen Pubs. Einer der bekanntesten Anlaufpunkte ist die Temple Bar im Temple Bezirk, wo ab mittags Lifemusik gespielt wird und Guinness ohne Ende fliesst, wie in den meisten anderen auch. Eine richtige Vergnügungsmeile halt.
Später entdecken wir die wunderschöne Bank Bar, früher die Royal Bank of Ireland, wo wir abends mit Nina verabredet sind. Vorher trinken wir einen der besten Cappuccinos im klitzekleinen Chez Max Café am Eingang zum Schloss von der College Green Street. Von hier spazieren wir durch die neuere Fussgängerzone bis zum berühmten Trinity College, vorbei an vielen Lifeacts wie Bands, Sänger oder Musiker. Ein treibendes Flair zwischen unzähligen Passanten, trotzdem angenehm. Nach unserem leckeren Dinner in der Bank Bar spazieren wir nochmal zur Temple Bar, um sie Nina zu zeigen, werfen Blicke in die vielen anderen Pubs, allesamt vollbesetzt.
Ein Taxi bringt uns spät nach Hause.
Dublin ist eine ansehnliche, gepflegte Stadt mit beeindruckenden Historischen Gebäuden, angenehmer Atmosphäre und einladenden Einrichtungen – hat uns wieder prima gefallen!
Donnerstag, 10.8.2017
Bei Sonnenschein gehen wir am frühen Mittag auf Entdeckungstour im Örtchen Holyhead. Ein Shuttlebus bringt uns durch die grosse Industrie- und Fährhafenanlage ins Zentrum (von Irland fuhren wir nachts zurück nach England).
Holyhead auf der Insel Holy Island ist die grösste Stadt im County Isle of Anglesey in Wales mit ca. 11.500 Einwohnern; sie ist quasi eine Insel von der Insel. Eine Brücke brachte um 1820 eine Verbindung der 12 Meilen grossen Insel zum Festland. Lt. Reisebeschreibung finden sich hier Historie, felsige, zerklüftete Landschaft und schöne Strände.
Im Städtchen beschauen wir die hübsche kleine Church of St. Cybi aus dem 13. Jahrhundert und spazieren über die Fussgängerzone Market Street mit einigen Geschäften. Durch ein Wohngebiet den Hügel hinauf und wieder zurück spazieren wir zum Shuttles und zurück zum Schiff. Es gibt im Ort nicht wirklich viel zu sehen und sehr ansprechend fanden wir ihn auch nicht, da liegen wir lieber an Deck in Sonne, die heute endlich mal den ganzen Tag durchhält und sogar genügend wärmt für den Badeanzug.
Eine sonnige, sanfte Küstenlinie wird immer kleiner als wir um 18 Uhr auslaufen Richtung Cork in Irland.
Surf & Turf im Polo Grill war exzellent! So auch der Gitarrist Byron Johnston bei seiner Abendshow im Theater.
Freitag, 11.8.2017
Über Nach sind wir wieder quer übern Teich gesegelt, nämlich von Wales/England wieder nach Irland:
Im trüben Niesel hat die Marina am frühen Morgen im Hafen von Cobh festgemacht. Von 1850 bis 1920 als Queenstown bekannt liegt Cobh an der Südküste von Cork County.
Cork, zweitgrösste Stadt Irlands, 23 km entfernt, haben wir bereits zweimal besucht, so schauen wir uns heute den hübschen kleinen Ort Cobh direkt zu unseren Füssen an.
Es hat aufgeklart als wir gegen Mittag losmarschieren – den Schirm hätten wir weglassen können.
Gut 300 Stufen steigen wir empor zur Scots Church an der High Road, um die Ausstellung „Fenster in die Vergangenheit” zu besichtigen. Vorbei an ansehnlichen Wohnhäusern mit bunten Gartenanlagen spazieren wir zur steilen „Lombard Street” (San Francisco) von Cobh mit farbenfrohen Häusern hinunter und über Stufen wieder hinauf zur majestätischen St. Colman’s Cathedral, gegründet 1868.
An der Promenade angekommen umgibt uns ein sommerliches Flair, gemütliches Treiben zwischen Shops, Bars und Cafés und üppig blühenden Blumenarrangements. Hübsch! In einem kleinen Park mit Brunnen und Bänken und Kinderspielplatz verweilen wir einen Moment.
Unmittelbar am Anlegeplatz besuchen wir das Cobh Heritage Centre: das Museum informiert über die emotionale Auswanderungsgeschichte von 1600 bis 1950 zu Kolonien, nach Australien und Amerika. Nahezu 3 Millionen Menschen fuhren mit engen, primitiven Auswandererschiffen, Dampfschiffen und schliesslich mit Ocean Linern in eine neue Welt.
Die Geschichte der 15 Jahre jungen Annie Moore, die als erste Emigrantin ein Einwanderungs-Prozedere auf Elis Island durchlief, wird in vielen Varianten erzählt und mit einer zarten Bronzeskulptur vorm Gebäude in Erinnerung gehalten.
Um 16 Uhr verabschiedet sich der Captain mit einem kräftigen Schiffshorngruss – passend zur Teatime im Horizons geniessen wir bei der Ausfahrt nicht nur den Ausblick auf sanfte grüne Hügel, Inselchen und vereinzelte Orte…
Nach unserem Dinner zu dritt begeistert uns der Marina Production Cast mit ihrer „Dancin‘ Fool” Show.
Samstag, 12.8.2017
So, jetzt sind wir zurück in Südengland, heute Portland. Sonne und Wolken bei knapp 20 Grad laden zu einem Ausflug nach Weymouth ein.
Portland Castle wurde erbaut von König Henry dem VIII. und spielte eine wichtige Rolle in beiden Weltkriegen. Die Ruine von Sandsfoot Castle auf einem Cliffende wurde von ihm als Küsten-Fort genutzt. Portland verfügt über 18 Meilen Strand und ist Britanniens grösste Gezeiten-Lagune.
Ein Shuttlebus bringt uns vom Outer Coaling Pier zum 9 km entfernten Strandbad Weymouth.
An einem ehemaligen Armeebereich vorbei durch dichtbesiedeltes Wohngebiet mit kleinen Häuschen gelangen wir ins Zentrum von Weymouth, einem typisch englischen Seebad.
Am Brewers Quay hält der Bus. Die Trinity Road führt uns am Hafenfluss entlang, über eine Drehbrücke und zum Weymouth Pavillon mit Karussells und Theater. Hier beginnt der lange, gelbe Strand. Die Promenade wird begrenzt von Gregorianischen Gebäuden, am Strand finden wir zahllose Fahrgeschäfte, Hüpfburgen, Eselreiten, Imbiss- und Eisbuden – wie auf einer Kirmes. Trotz kühlen aber sonnigen Wetters sind viele Badegäste und Besucher unterwegs.
An der bunten Jubilee Clock von 1887 kehren wir um, spazieren am Kreisel mit King George III. Statue vorbei in die Fussgängerzone St. Mary Street und zurück zum Hafen. Überall werden die typischen Fish & Chips angeboten, die viele Leute auf der Quaimauer aus Papiertüten essen. Über die Drehbrücke und am hübscheren Quaiufer gehen wir zurück zum Shuttlebus.
Um 19 Uhr verlässt die Marina den Hafen von Portland – es war ein ganz netter Besuch eines wuseligen Seestädtchens, mehr aber auch nicht. Vielleicht gab’s auf den Schiffsausflügen mehr zu sehen…
Gegen Abend packen wir die Koffer, geniessen nochmal ein leckere Dinner mit unserer Tochter im Grand Dining Room und verabschieden uns für die nächsten Monate – morgen ist viel zu tun für die Crew beim Gästewechsel, da bleibt wahrscheinlich keine Zeit mehr zum Drücken.
Sonntag, 13.8.2017
Nach dem Frühstück machen wir uns auf zum Flughafen – unsere Reise ist hier in Southampton zu Ende. Bis zum Abflug um 17 Uhr bleibt noch viel Zeit.
Per Taxi fahren wir um 9 Uhr zum Airport, geben das Gepäck zur Aufbewahrung, fahren mit dem Zug (4,40 Pfund/P) vom Bahnhof gegenüber zur Central Station Southampton – nach knapp 10 Minuten sind wir schon da! Da geht viel schneller als ein Taxi sein kann.
Bei Sonnenschein streifen wir durch die Strassen an alten Stadtmauern vorbei, die schön in Szene gesetzt sind, bis zum Hafen, zum City Center mit Malls in der Fussgängerzone und – ganz wichtig – zu Sprinkles Eiscafé: das beste Eis ever!
Als wir keine Lust mehr haben gehen wir zum Bahnhof, fahren schnell zum Airport zurück, geben unsere Koffer auf und essen endlich die von Bernd erwarteten Fish & Chips im Flughafenrestaurant.
Jetzt ist es beinahe 16 Uhr, da können wir bald die Sicherheit passieren und boarden.
Pünktlich steigt unser KLM Flieger in die Luft. Eine knappe Stunde haben wir in Amsterdam zum umsteigen, um 21.35 Uhr landen wir pünktlich in Hannover.
Hotti und Ulrike – unser „privates Taxi” – holen uns nachts am Flughafen ab und bringen uns nach Hause – perfekter Service bis zum Ende!
Typisch englisches Wetter hat uns auf der Tour rund um Gross Britannien begleitet; Regen, Wolken, kühle Temperaturen unter 20 Grad und ein paar Tage Sonne wechselten sich ab.
Schwerpunkte dieser Cruise lagen definitiv bei Besuchen altertümlicher Schlösser und Burgen, oder Ausflüge zu Lochs (Seen) und in die Natur (schottische Highlands).
Das Ranking der besuchten Häfen führt für uns definitiv Liverpool an, gefolgt von Dublin, Cobh, Edinburgh, Newcastle … Empfanden wir die englischen Städte und Orte eher grau und streng, gaben sich die irischen eher liebevoll bunt und grün; Schottland lag so dazwischen.
Auf der Marina wurden wir natürlich wunderbar verwöhnt, sei es vom Service oder essensmässig – alles top! Auch die Production-Shows haben uns prima gefallen, der Cast war phantastisch. Und welche Freude war es, einige Zeit mit unserer Tochter zu verbringen, die wir ja durch ihren Job an Bord Monate lang nicht sehen. Eine gelungene Reise also, aber nächstes Mal bitte mehr Sonnenschein!