Donnerstag, 29.12.2011
Wie das nun mal so ist, wenn wir über den grossen Teich fliegen, müssen wir auch heute mitten in der Nacht aufstehen: um 5 Uhr früh bringt uns mein Schwager Adi zum Flughafen Hannover. Hanne und Dieter, Helga, Jürgen, Cornelia, Sylvia, Christa und Ecki sind schon eingecheckt und erwarten uns am Abfluggate. Trotz der frühen Stunde sind alle fröhlich und reisefreudig.
Pünktlich startet und landet unsere Maschine nach Frankfurt. Der Weg zum internationalen Gate C15 ist ganz schön weit, aber wir haben ja kein Gepäck mehr zu tragen, so schlendern wir durch Sicherheitskontrolle und Duty-Free-Shops dahin. Am Gate haben sich auch Petra und Josef aus Niederbayern eingefunden. Wir kennen uns zwar nur telefonisch, trotzdem fällt die Begrüssung herzlich aus – sie passen gut in unsere illustere Truppe.
Beinahe pünktlich startet uns nagelneuer Lufthansa A380, der mit 526 Passagieren so gut wie voll besetzt ist. Zehneinhalb Stunden Flug liegen vor uns – da kann man doch getrost mal die Augen zumachen und eine Mütze Schlaf nachholen, oder Filme gucken, lesen, hin- und her wandern und sich irgendwie die Flugzeit verkürzen…
Als wir in Miami/Florida landen ist unsere Gruppe immer noch gut drauf. Trotz langer Warteschlangen bei der Einreise kommen wir zügig durch, alle Koffer sind mitgekommen, durch den Zoll brauchen wir auch bloss durchschieben – d.h. Ecki muss die Frage nach seinen Finanzen beantworten, er hatte nämlich versehentlich angekreuzt über US$10.000 einzuführen, die Sache ist aber schnell klargestellt.
Ein nette Dame von Celebrity begleitet uns zum unterkühlten Transferbus, der wiederum bringt uns zum Sheraton Beach Hotel in Fort Lauderdale. Üppiger Weihnachtsschmuck glitzert in der Halle des etwas in die Jahre gekommenen Art-Deco-Hotels, aber die Lage des Komplexes ist phantastisch. Die Zimmer sind geräumig und sauber und wir versinken gegen 21 Uhr todmüde in den tollen King- oder Queensize-Betten, nachdem wir Hildegard aus Chicago begrüsst und alle zusammen den Abend bei Burgern und Pitcherbeer beendet haben. Na dann: Gute Nacht!
Freitag, 30.12.2011
Um 6 Uhr startet Bernd zum Strandlauf in einen traumhaften Sunrise. Direkt als die Sonne aufsteigt wird ein Brautpaar in einem Blütenherz am Strand stehend getraut – wie romantisch! – aber das ist wirklich was für Frühaufsteher. Bernd ist ihr erster Gratulant.
Um 10 Uhr treffen wir unsere Leute am Strandpool und starten von hier zu einer Wassertaxi-Tour. Das ist eine bequeme und nahegelegene Möglichkeit, einen ersten Eindruck von dem hübschen Fort Lauderdale zu bekommen. Und eine preiswerte dazu (US$16). Hildegard klinkt sich aus, sie war schön öfter hier und macht ein paar Besorgungen.
Am Las Olas Boulevard steigen wir aus. Der „Rodeodrive” Ft. Lauderdale‘s ist gespickt mit hübschen Lokalen, Boutiquen mit ausgefallener (und meist teurer) Mode und fancy Galerien – hier könnten zumindest wir Frauen eigentlich den ganzen Tag verbringen und shoppen! Aber wir begnügen uns mit einem leckeren Eis und gehen zurück zum Anleger. Mit einem doppelstöckigen Wassertaxi schippern wir die Inbound-Tour bis zur Riverfront im Nu-River und zurück zum Stopp Nr. 4. Von hier spazieren wir zur Strandpromenade, die jetzt gegen Mittag voller Menschen ist in den Lokalen, am Strand, auf dem Boardwalk; die doppelte Autoschlange auf der Einbahn-Strandstrasse reisst nicht für einen Moment ab – die meist 6- oder 8-Zylinder-Karossen surren aber nur leise vor sich hin, während sie Schritt fahren.
Hier trennen wir uns; Petra und Sepp marschieren zur Galeria Mall, wir gehen weiter Richtung Sheraton zum Oasis Café, wo später auch Helga, Jürgen, Christa und Ecki hinkommen. Wir entspannen bei gegrillten Chickenwings und einem kühlen Bier auf beschatteten „Schaukelbänken”.
Am späten Nachmittag trudeln wir an der Poolbar in unserem Hotel ein und geniessen noch ein wenig Sonne und warme Temperaturen…
Julius und Martin fehlen noch in unserer Gruppe, sie treffen erst heute gegen halb sechs im Hotel ein, jetzt sind wir komplett! Die beiden „Jungs” (25 und 32) sind trotz der langen Anreise noch fit – also muss ein kleines Abendprogramm her. Mit einem „Golfcart-Taxi” fahren wir fünf (die Jungs, Hildegard und wir beide, kostet US$3/pp) zu Hooters am Ocean Boulevard, wo sexy Mädels im absolut sexy Outfit bedienen. Glücklicherweise sagt Julius die Speisekarte nicht zu – es ist extrem laut in diesem Open Air Balkon Lokal, und uns anderen gefällt es auch nicht; deshalb schlendern wir an der Promenade zurück zum Oasis Café, wo wir – wieder schaukelnder Weise – wunderbare Angus-Burger essen und lange erzählen.
Die 10 Minuten zurück zu unserem Hotel schaffen wir nun auch noch zu Fuss – dann ist aber Feierabend…
Samstag, 31.12.2011
Unser Jetlag hält sich in Grenzen – Bernd und ich machen um halb acht einen Strandlauf (ganz schön beschwerlich, die Beine werden immer schwerer!), treffen Cornelia und Sylvi im Pool, den sie ganz für sich alleine haben. Zusammenpacken und noch etwas E-Post erledigen und dann treffen wir uns um halb zwölf für den Transfer zum Schiff.
Das Einchecken im Cruiseport dauert ca. eine halbe Stunde, bevor wir unser Schiff entern:
Schiffsinformationen der CELEBRITY CONSTELLATION:
1.950 Passagiere, 91.000 BRT, 294m lang, 32m breit, 24 Knoten, Inbetriebnahme: April 2002
Mit einem Gläschen Sekt empfängt man uns im weihnachtlich geschmückten Atrium. Die Kabinen sind ab 13.30 Uhr bezugsfertig, also gehen wir erst mal was essen im Seaview-Café auf Deck 10 (Selbstbedienungsrestaurant). Zur Seenot-Rettungsübung um 15.45 sucht jeder seine Muster-Station auf. Die Koffer werden ausgepackt, wir richten uns in unseren Kabinen ein.
Um 16.30 laufen wir aus Port Everglades Cruise Port aus, vorbei an winkenden Strand-Zuschauern und unter lautem Schiffshupen, hinaus in die offene karibische See. Der Wind frischt auf, die Sonne sinkt immer tiefer, der Himmel färbt sich langsam orangerot…
In einer ruhigen Ecke an den hinteren Fenstern auf Deck 5 (perfekter Platz) besetzen wir unsere Dinnertische. Rony, unser Waiter, und Candida, Assistent-Waiter, begrüssen uns freundlich und merken ziemlich schnell, dass wir ein lustiges Grüppchen sind. Zur Feier des Tages und auf eine schöne Reise gibt Hildegard eine Flasche Champagner an unserem Tisch aus – lecker! Das Essen war sehr schmackhaft – der griechische Chefkoch hat alles gut im Griff.
Um 22 Uhr findet im Theater die Welcome-Show in Form einer Revue statt (Acapella-Sänger, Formations-Tanz etc.). Um halb elf startet die New Years Eve Party am Pooldeck.
Bernd und ich wollten uns nach dem Dinner einen Moment in unserer Kabine ausruhen und – stellt euch vor: wir sind eingeschlafen!! Also sowas!! Um 23.44 Uhr wache ich auf, dann aber schnell zur Party und anstossen auf die Jahreswende auf hoher See! Prosit Neujahr! Wir stossen mit unseren Leuten an, tanzen und feiern bei lauer Meeresbriese mitten in der karibischen See…
Ein gesundes und glückliches 2012 wünschen wir allerseits – egal wo ihr seid, ob ihr feiert oder nicht, möge das Neue Jahr euch nur Gutes bringen!!!
Sonntag, 1.1.2012
Das Neue Jahr beginnt mit einem Seetag – ein perfekter Einstieg für unsere vierzehntägige Reise in die Südkaribik.
Mittags halten wir ein kleines Meeting über Landausflüge und allerlei Fragen, Bernd macht eine Schiffsführung zur besseren Orientierung, ansonsten lassen wir es leger angehen bei sonnigem Wetter und kräftigem Wind, während unsere CONSTELLATION an Kuba vorbeisegelt. Heute Nacht werden wir zwischen dem südöstlichsten Zipfel Kubas und Haiti hindurch weiter südlich fahren.
Nachmittags lauschen wir beim Espresso im Café Bacio mit Hildegard dem klassischen Spiel des Arabesque Trio – wunderbar entspannend.
Zum Kapitänsempfang und Galadinner brezeln wir uns auf. Die Auswahl an Speisen ist vielfältig, es schmeckt ausgezeichnet. Anschliessend begrüsst der griechische Kapitän Athanasios Peppas im Theater seine Gäste an Bord mit einem Cocktail/Sekt und stellt seine ranghöchsten Offiziere vor.
Danach ist Showtime: iHollywood – die Magie von Filmmusiken, performed von den Celebrity Sängern und Tänzern, life begleitet von dem exzellenten Bordorchester. Musik in Bars und Lounges lässt den Abend ausklingen…
Montag, 2.1.2012
Noch ein Seetag zum „Ankommen” und Entspannen. Unterhaltungsmöglichkeiten gibt es viele – Tanzunterricht (heute Tango), Volleyball im Pool, Bastelstunde, Champagne High Tea, Bingo etc. -, aber Relaxen am Pool- oder Sundeck ist auch was Feines. Der recht kräftige Wind pustet übers Schiff, da muss man schon ein geschütztes Eckchen suchen und aufpassen, dass man nicht zu viel Sonne bekommt.
Nach dem unterhaltsamen, leckeren Dinner teilen wir einen Martiniflight (Sampler aus 6 kleinen Martinis) an der Martini-Ice-Bar. Die Bartender jonglieren bis zu 13 Drinks in aufgetürmte Gläser und werfen spielerisch Flaschen und Becher durch die Luft (wie im Film Cocktail mit Tom Cruise), das bring immer viel Spass und die Martinis sind klasse – und stark.
Den Abend gestaltet jeder nach seinem Dünken. Ein Komiker unterhält im Theater, das Casino ist wie immer geöffnet, Rockmusik in der Reflectionslounge etc.
Dienstag, 3.1.2012
Morgens um 8 Uhr legen wir in Aruba an, der westlichsten der ABC-Insel der Niederländischen Antillen. Sie ist nur 30 km lang und 10 km breit (180 qkm), bietet kilometerlange weisse Sandstrände, rauhe Korallenfelsküste mit tosendem Meer, Kakteenvielfalt und typische Divi-Divi-Bäume, deren Äste wie Haare im Wind flattern. Die blicknahe Küste Venezuelas liegt nur 18 Meilen südlich. Pastellfarbene Häuser, vor allem auch orange, prägen ein buntes Bild.
Wir sind alle früh auf, weil wir eine Jeeptour geplant haben. Bernd checkt schon mal die Mietwagen und kommt zurück aufs Schiff.
Bei sonnigen 30 Grad verlassen wir gegen halb zehn das Schiff. Leider kann Helga nicht mitkommen, sie hat starke Schmerzen im Bein. Jürgen bleibt mit ihr an Bord, später gehen sie in die kleine hübsche Shoppingmall (rosa gestrichen) gegenüber vom Cruiseport.
Unsere vier Fahrer – Martin, Dieter, Cornelia und Bernd – erledigen die nötigen Formalitäten, dann kann’s losgehen. Allerdings müssen wir uns erst mal hinten in die engen Sitze klemmen, was gar nicht so einfach ist. Im Konvoi verlassen wir das Hafenviertel Richtung Nordwesten an der hübschen Strandstrasse entlang. Kiesbetten mit Kakteen und Palmen säumen hübschen Häuser und Hotels. Am Radisson Hotel biegen wir ab, fahren Richtung Nordküste über die Insel zur Alto Vista Chapel, einer kleinen, buntgeschmückten Kirche auf einer Anhöhe in den Kakteen- und Divi-Divi-Wäldern.
Wir verlassen die Strasse, um auf steinigen, sandigen Wegen die rauhe Küste entlang zu poltern. Waren unsere Augen an die grünen Hügel gewöhnt, bietet sich nun karges graubraun mit auffallenden gerundeten Felsformationen, begrenzt von wütend auftosender weisser Gischt des dunkelblauen Meeres – eine beinahe dramatische Szenerie.
Wir steigen aus, bauen Steinmännchen (Stoamännle lt. Petra) aufeinander, unter die wir vorher eine Münze gelegt haben, und sprechen gedanklich einen Wunsch aus – das soll Glück bringen. Über die spitzen Steine gehen wir dichter an die wütenden Wellen und schauen gebannt ihrem Spiel zu.
Weiter holpern wir über die ausgefahrenen Wege, preschen durch Pfützen, dass der Matsch bis in die offenen Fenster spritzt – das finden die Fahrer besonders toll!!! Wir quieken und lachen und halten uns gut fest – was für ein Spass (gut dass Helga das nicht durchstehen muss!)
Für einen Moment werden wir in unserem Auto ganz still: im Radio spielt Ave Maria, besonders schön gesungen von einem spanischen Chor – schön und ergreifend.
Gegen Mittag halten wir am California Lighthouse, dem Leuchtturm an der nördlichsten Spitze der Insel. Hier machen wir in dem italienischen Restaurant eine Pause und geniessen beim Lunch einen wunderbaren Ausblick auf die Insel…
Im Radisson Hotel wollen wir den Nachmittag mit Baden verbringen, aber es ist so voll hier durch die Weihnachtsferien, dass wir zum Public Beach weiterfahren und hier den unglaublich weichen kühlen weissen Sand bewundern und das erfrischende Meer geniessen. Wunderbar!
Leider vergeht die Zeit so schnell, es ist halb fünf. Wir müssen die Jeeps um 17 Uhr wieder abgeben und machen uns auf den Rückweg. Man kontrolliert die Autos und stellt fest, wie schmutzig sie sind – da wir aber als Agentur öfter kommen, weist man uns darauf hin, dass wir beim nächsten Mal eine Autowäsche bezahlen müssten, diesmal aber drum herum kommen.
Einige gehen jetzt aufs Schiff zurück, wir anderen schlendern noch ein wenig durch die Shoppingmall.
Nur Martin, Julius, Ecki und Christa gehen heute allein ins San Marco Restaurant. Bernd und ich essen im Seaside Café (Buffetrestaurant) draussen auf dem Holzdeck, und schauen mit Hildegard dem herrlichen Sonnenuntergang zu. Petra und Sepp kommen auch und geniessen ihre Zweisamkeit, sie sitzen gern hier draussen. Die anderen hab ich im Buffet-Restaurant getroffen, sie haben es sich dort gemütlich gemacht.
Paul Tanner – der aussieht wie der in die Jahre gekommene Ken von der Barbie-Puppe, in weissem Anzug, mit weissen Stiefeletten, schwarzem Haar und zu braunem Make up – ist so stimmgewaltig beim imitieren von Tom Jones, Neil Diamond, Julio Iglesias, Elvis u.a., dass er stehende Ovationen bekommt – starke Performance!
Mittwoch, 4.1.2012
Die vulkanische Insel Curacao ist bei uns in Deutschland vor allem bekannt durch den hier produzierten Likör Curacao blue – aber sie hat weit mehr zu bieten. Sie ist die 71 nautical miles entfernte Schwester von Aruba (ABC-Inseln Aruba, Bonaire, Curacao). Willemstad ist die Hauptstadt von Curacao und den Niederländischen Antillen, hat 135.000 Einwohner aus 55 Nationalitäten, meist spanischer, portugiesischer, französischer, englischer und holländischer Abstammung.
Die Häuser leuchten in kräftigem Pastell und zählen teilweise zum Weltkulturerbe der UNESCO. Haupteinnahmequellen sind Öl (Shell) und Tourismus.
Heute streunen wir jeder für sich aus in die bunte Stadt über die schwimmende Ponton-Brücke, die für den Schiffsverkehr immer wieder mal seitlich geöffnet wird – dann müssen die Fussgänger eben warten – macht nichts, hier auf den Inseln geht die Uhr sowieso langsamer, schon wegen der oft schwülen Hitze. Heute sind übrigens 27 Grad, und wie wir das schon kennen von Curacao, regnet es kurz und heftig für höchstens eine halbe Stunde, dann kommt die Sonne wieder durch.
Ein schwimmender Markt am Ende der Restaurantzeile an der Waterfront bietet tropische Früchte, frischen Fisch, Handwerk und Allerlei vom südamerikanischem Festland oder anderen Inseln.
Geschäfte reihen sich aneinander wie Bars und Cafés, ein munteres Treiben herrscht in allen Gassen. Auch hier ist heute mehr Betrieb als wir kennen eben wegen der weltweiten Weihnachts-Ferienzeit.
Für einen nächsten Besuch auf Curacao werden wir eine Catamaran-Tour buchen, ein mitreisender Passagier hat uns das nahegelegt und davon geschwärmt.
Beim Dinner gibt es für Bernd eine Überraschung: er hat heute Geburtstag und wird beschenkt von unserer Reisegruppe mit einem tollen „Cocktail”-Shirt und einem Aruba-Nummernschild mit seinen Geburtsdaten – was für eine tolle Idee! Zur Feier des Tages trinken wir Sekt vorm Essen und zum Dessert singen alle Kellner um uns rum und natürlich wir alle „Happy Birthday”! Bernd darf auf seinem Geburtstagskuchen die Kerze auspusten und sich etwas wünschen. Er fühlt sich richtig gebauchpinselt. Danke hier nochmal an Euch, ihr Lieben!
Als wir in unsere Kabine kommen ist sie geschmückt mit Birthday Banner, Girlanden und Luftschlangen, wie schön. Das lassen wir natürlich hängen bis wir abreisen…
Ein Comedian gibt heute im Theater die Show, Jazz gibt’s im Café Bacio, die Newlywed-Game-Show wird gespielt und vieles mehr zum Amüsieren gibt es für unsere Nachteulen.
Donnerstag, 5.1.2012
Diesen Seetag haben wir uns nach zwei Landgängen verdient. Unsere Gruppe ist eingeladen in die heiligen Hallen eines Schiffes: in den Maschinenraum (10.40 Uhr, haben leider einige verpasst) und um 13.45 Uhr auf die Brücke (hier gehen alle mit). Welch eine Ehre!
Zwischendurch um 1 Uhr mittags findet ein Empfang für die Elite-Member des Captain-Club statt mit Mittagessen und Drinks und Ehrung der Most-Cruiser – so geht ein Seetag viel zu schnell herum.
Da bleiben gerade noch zwei, drei Stunden zum Sonnen, bevor wir beim Dinner wieder mehr essen als wir eigentlich wollten – es ist einfach zu lecker und immer so gemütlich.
Die A Capella Gruppe interpretiert im Theater „Les Miserable”, etwas schwerere Kost, aber gut gesungen. Anschliessend zeigt ein entertainender Jongleur, was er alles nicht kann – naja…
Freitag, 6.1.2012
Von Curacao bis Grenada hat die CONSTELLATION 676 km oder 429 Nautical Miles zurückgelegt. Morgens um 8 Uhr liegen wir bei 29 Grad im Hafen von St. George’s, der Hauptstadt der Gewürzinsel, zu der Dutzende kleine bis winzige Inseln gehören – die Grenadinen. Grenada selbst ist 34 km lang und 20 km breit, vulkanischen Ursprungs, und bildet das südliche Ende des grossen Inselhalbbogens der Antillen.
Französischer Landhausstil und englischer Viktorianischer Stil aus dem 18. Jahrhundert prägen das bunte Stadtbild. Haupteinnahmequellen sind die duftenden Gewürze (hauptsächlich Muskatnuss) und Tourismus.
Einer der wunderschönen laaaangen weissen Sandstrände, Grand Anse Beach, lockt uns heute. Per Wassertaxi fahren wir (bis auf Petra und Sepp, die sind schon früh alleine los) über die Bucht und suchen uns ein ruhigeres Eckchen. Der einheimische junge John versorgt uns mit Liegestühlen und Getränken und ist immer da, wenn wir etwas brauchen. Wir schwimmen in dem herrlichen Wasser, Julius lässt sich von den brechenden Wellen „einsanden”, wir lauschen Ecki’s lustigen Erzählungen, tanzen mit Francis, dem singenden Gitarrenspieler, und finden es einfach schön hier. Ein nettes Strandrestaurant ist nicht weit, am Meeressaum spazieren wir dort hin und essen ein köstliches Club Sandwich.
Als es Zeit zum Aufbrechen wird begleitet uns John zum Spice-Market und bringt uns zu den gewünschten „Verkaufsständen”, wo wir feilschen und handeln. Die Grenadiner wollen natürlich gern verkaufen, sind geschäftstüchtig, aber nicht aufdringlich. Glücklich über die erstandenen Souvenirs (z.B. wunderbar duftende Gewürzketten für meine Kartenfrauen) steigen wir in einen Taxibus, der uns zum Schiff zurück bringt – so haben wir gleich noch ein wenig Sightseeing zu Lande.
Ein toller Tag war das!
Nach dem Gala-Dinner (z.B. Surf & Turf) sehen wir uns die Märchenshow „Land Of Make Believe” im Theater an. In wunderschönen Kostümen entführen uns die Sänger und Tänzer anhand einer Liebesgeschichte in eine Märchenwelt, effektvoll unterstützt von einem Artistenpaar.
Samstag, 7.1.2012
Um 6.22 Uhr geht die Sonne auf. Um 8 Uhr legen wir in Bridgetown an, der Hauptstadt von Barbados. Wieder sind 29 Grad.
Mit einem Shuttlebus fahren wir zum Hafenausgang. Heute sind Erkundungstouren angesagt. Hildegard schliesst sich einem Ehepaar an, Martin, Julius, Bernd und ich fahren mit einer gemischten Gruppe im Taxibus, die anderen sind schon früher auf ebensolcher Tour unterwegs.
Die birnenförmige Koralleninsel Barbados lockt mit über 10 Meilen weisser Sandstrände (Platinküste) und üppig grünen Hügeln. Sie verfügt über Höhlen und unterirdische Seen, die zu den reinsten Süsswasserquellen der Erde zählen.
Seit 1966 ist Barbados unabhängig, gehört aber dem englischen Commonwealth an, die britische Prägung ist deutlich, nicht nur wegen des Linksverkehrs.
Vom Hafen fahren wir die Küstenstrasse entlang Richtung Norden, über das riesiges Areal Sandy Lane mit Golfplatz, Hotelanlagen, Appartementhäusern quer über die Insel zur Atlantikküste. Unterwegs füttern wir einen kleinen Affen am Strassenrand. Von einem Aussichtspunkt – wo wir auch die anderen treffen – schauen wir auf ein atemberaubendes Panorama. Beim Besuch einer der ältesten katholischen Kirchen besuchen wir einen alten Friedhof – auch von hier schweift der Blick weit übers Meer.
Am Accra/Rockley Beach steigen wir vier aus – dieser Strand soll toll sein wegen seiner starken Wellen. Kaum sind wir ausgestiegen, begeistert uns zwar das spielende Meer und der wunderbare weisse feine Sand, aber hier sind soooo viele Menschen, Liegestühle und Sonnenschirme, das gefällt uns gar nicht. Also gehen wir in das angrenzende Hotel, setzten uns an die Poolbar, nehmen einen Drink, essen ein Sandwich und dann ist schon bald die Zeit um; ein Taxi bringt uns zum Schiff zurück.
War ne tolle informative Tour, kostete US$20/US$25 bei 2,5 Std. Dauer
Um halb sechs treffen wir uns mit Hildegard, Julius und Martin auf dem Aussendeck zu einem Aperitif, Cornelia ist auch kurz dabei. Um halb sieben nehmen wir Platz an einem reservierten Tisch im Oceanliner Spezialitäten-Restaurant (Zuzahlung US$ 40pp). Von mehreren Kellnern beraten und bedient geniessen wir ein deliziöses Vier-Gänge-Menue vom allerfeinsten: Gruss aus der Küche, elegante Vorspeisenvielfalt, Edelfisch, Hummer, kleine Filets Mignon, Rehmedallions, sündhafte Desserts – die Auswahl fällt schwer! Wir geniessen und schwelgen und schwärmen… Dazu trinken wir wunderbaren Wein, unterhalten uns angeregt und geniessen diesen besonderen Abend. Martin sagt auf dem „Nachhause-Weg”: dieses Dinner war jeden Dollar wert! Das sagt doch alles, oder?
Sonntag, 8.1.2012
Hügelig, üppig grün, tropisch schön empfängt uns St. Lucia am frühen Morgen. Um halb sieben war Sunrise, die paar Wölkchen am Himmel regnen sich noch ab vor unserem Aufbruch.
Bananenplantagen und wilde Orchideen, riesige Baumfarne, steinige Vulkanberge und weite, aber nicht weisse Strände sind Merkmal für die von Engländern und Franzosen umkämpfte Insel.
Den immer noch aktiven rauchenden Vulkan Mt. Soufriere kann man begehen und in den brodelnden Schlund schauen. Das haben wir vor ein paar Jahren auch getan.
Aber heute entscheiden wir uns für Schnorcheln und Schwimmen. Petra und Sepp erkundigen sich auch gerade nach passenden Unternehmungen.
Elias führt uns zu seinem Boot gegenüber vom Cruiseport. Da treffen wir Helga, Jürgen, Hanne und Dieter, sie fahren mit einem Wassertaxi in die Stadt und das Treiben auf dem bunten Markt erleben. Helga hat immer noch Probleme mit ihrem Bein und ist deshalb etwas zurückhaltend mit Unternehmungen.
Mit uns steigen noch ein argentinisches, ein amerikanisches und ein deutsches Paar – Diana und Olaf aus Brandenburg – an Bord und schon sausen wir über die karibische See, dass das Wasser nur so aufbraust und wir sehr bald klatschnass sind – ist aber lustig. Erst als wir noch schneller fahren bleiben die Gischtschleier ausserhalb des Bootes. Christa ist etwas ängstlich und drückt sich fest in Ecki’s Arme. Nach etwa einer halben Stunde zeigen sich die beiden Pitons vor uns, ein Wahrzeichen von St. Lucia und Drehort für Filme.
In der Nähe der Pitons steigen wir aus. In der kleinen idyllischen Bucht können wir schwimmen und uns sonnen, ein sehr schönes Restaurant besuchen und die Facilities benutzen: und schnorcheln: bis zu zwanzig verschiedene Fischarten gibt es in dem klaren Wasser, bunte, gestreifte, grimmig aussehende Hechte, grosse elegante schwarze Seeigel. Ich finde, Schnorcheln ist ein bisschen wie fliegen – man ist schwerelos und vergisst die Welt um sich rum.
Ein kleines Paradies ist das hier. Palmenhaine in der steil aufsteigenden Bucht, azurblau funkelndes Wasser, heller, mit Anthrazitkörnchen gesprenkelter „glatter” Sand, der in der Mittagssonne sehr heiss an den Füssen ist, aber kaum daran kleben bleibt.
Um zwei Uhr steigen wir wieder auf’s Boot – jetzt gibt’s Rumpunsch! Hmmmm, lecker! Er ist mit Muskatnuss und Gewürzen verfeinert – sehr verführerisch. Dabei fällt mir gerade auf, das Christa, die ja vorhin dem Boot nicht ganz getraut hat, jetzt auf der äussersten Seitenreling sitzt und alle ihre Ängste vergessen hat – prima, weiter so, dass gefällt uns gut. Super Stimmung herrscht an Bord, sogar die ruhigen Argentinier wippen zum Rhythmus der Musik.
Langsam fahren wir durch die Marigot Bay. Auf den Kuppen der Steilbucht sehen wir die Häuser von Stars wie Mick Jagger, Ophra Winfrey und George Foreman. Ein idyllisches Restaurant reiht sich mit Häusern zwischen Palmen, Strand und Felsen ein.
Am Natural Arch stoppt das Boot. Hier wurde ein Teil des Films „Pirates of the Carribean” gedreht. Ein paar Jungs (12 ist der Jüngste) stehen oben auf den Felsen – sie springen von den hohen Felsen ins Meer. Wie die Klippenspringer von Acapulco. Alle Achtung, die haben Mut! Und wir dürfen jetzt hier schwimmen – ist das herrlich! So ein tolles Wasser. Und wir schwimmen unter dem Arch hindurch – juhu – ich bin jetzt Pirat!
Leider, leider müssen wir zurück ins Boot und das letzte Stück des Rückwegs schaffen, es ist nämlich schon nach halb vier. Um halb fünf müssen alle an Bord der CONSTELLATION sein.
Ein Ausflug wie „Bacardi Feeling Werbung” ist vorbei – alle sind wieder an Bord – nur Christas Badeschuhe haben den Weg zurück nicht geschafft – die sind verschollen…
An unseren Dinnertischen wird wieder viel erzählt und viel gelacht. Meine Kalbsmedaillons sind butterzart, das Chocolate-Madness-Küchlein ist warm und innen flüssig, dazu Vanilleeis…
Heute Abend will ich unser Reisetagebuch auf den neuesten Stand bringen, deshalb verschieben wir einen Besuch in der Martinibar. Die Andern gehen sicher noch ins Theater (Jack Walker, Sänger und Entertainer) oder in eine der Bars. Mein Bernd schläft schon und ich mach jetzt auch Schluss – es ist fast Mitternacht…
Montag, 9.1.2012
1493 wurde Antigua von Kolumbus entdeckt. Wieder kamen die Franzosen und die Briten ins Spiel. Ende des 17. Jahrhunderts wurde Zuckerrohr angebaut, Sklaven zu tausenden auf die Insel gebracht. Heute ist St. John’s die geschäftige Hauptstadt der Inseln Antigua und Barbuda mit 31.000 Einwohnern und vielen Geschäften, Boutiquen, Bars und Cafés, einem Bauernmarkt mit traditionellem Kunsthandwerk und einheimischen Produkten wie Ananas, Mangos, Bananen etc. Der Regenwald, der eine halbe Autostunde entfernt ist, lädt ein zu Wander- oder Canopy-Touren (Abseilen in den Baumwipfeln, Hängebrücken und Baumhäuser), 365 super Strände liegen rund um die Insel, einige davon nur von der Meerseite erreichbar.
Die Sonne scheint bei 27 Grad, ab und zu spendet ein Wölkchen etwas Schatten. Um 8 Uhr hat das Schiff festgemacht. Unsere Leute verteilen sich nach Lust und Laune über die Insel.
Sylvi und Cornelia und Petra und Sepp fahren zum Strand. Bernd und ich treffen Hildegard in der hübschen Hafenplaza. Wir fahren zusammen in einem offenen Taxibus landeinwärts Richtung Süden durch arme Gegenden und nicht aufregende hügelige Landschaft bis wir zu Falmouth und English Harbour, geniessen die Aussicht auf die Bucht, fahren weiter zu Nelsons Dock Yard, wo luxuriöse Yachten und Segler dümpeln. Hier ist viel Verkehr, wir halten nur kurz und fahren zurück entlang der südlichen und westlichen Küstenstrasse mit traumhaften einsamen Stränden wie z. B. Turners Beach, Darkwood Beach, Fryers Beach, Coco Beach. Einige steigen unterwegs schon aus und bleiben am Strand, wir anderen erst am Cruiseport in St. John‘s.
Also, es ist ja schön, etwas von der Insel zu sehen, aber eine solche Fahrt würden wir nicht wiederholen. Das Innere der Insel gibt nicht so viel her, wenn ich das mal so lax sagen darf. Viel schöner waren bei unseren vorherigen Besuchen Badetage an den traumhaften Stränden oder die Inselerkundung per Boot, und das nicht nur auf Antigua.
Hildegard geht zurück aufs Schiff, wir beide fahren zu Millers Beach, besuchen dort Candy’s Bar (ehemalige Miss Antigua), wo wir vor ein paar Jahren so viel Spass hatten, aber heute ist ihre kleine Hütte am Strand geschlossen. Der ältere, singende und Mundharmonika spielende Taxifahrer kennt Candy und will sie von uns grüssen. Er bringt uns über die holprige Küstenstrasse zu Coconut Grove an Dickenson Bay, einer hübschen, idyllischen Bucht mit Strandlokal, wo wir unseren Sechsertrupp (Hanne, Dieter, Helga, Jürgen, Christa und Ecki) treffen. Der weisse Puderzuckerstrand, begrenzt vom türkis- bis azurblauen Meer liegt vor uns wie ein Zauber, windgebogene Palmen runden das Postkartenpanorama ab – traumhaft schön! Das ist genau so, wie man sich die Karibik vorstellt.
Um fünf Uhr dreht unser Schiff im Hafen von St. John’s und sticht in See. Über Nacht werden wir 191 Seemeilen nach St. Thomas segeln.
Nach dem Dinner singen die Acapella-Jungs im Cafè Bacio, Perry Grant spielt im Theater auf seine extravagante Art auf dem Klavier, anschliessend gibt die Newlywed-Show. Wir gehen mit Martin und Julius kurz ins Casino – sie hatten sich heute an Bord vergnügt und das ruhige Schiff genossen.
Dienstag, 10.1.2012
Früh aufstehen! Unsere Gruppe hat eine Catamaran-Tour von Celebrity gebucht, Treffen ist um 8.15 Uhr. Kurz vor sieben geht Sonne auf. Heute werden 6 Kreuzfahrtschiffe im Hafen von Charlotte Amelie liegen, da sehen wir zu, dass wir etwas weg kommen vom Trubel und von den viiiielen Reiselustigen.
Bei seiner zweiten Reise in die Neue Welt (1493) entdeckte Christopher Columbus die unzähligen Inseln und benannte sie zu Ehren von St. Ursula und ihren 11.000 Jungfrauen die Jungferninseln (Virgin Islands). St. Thomas ist nach vielen Kriegen, Piraterie (Blackbeard und Drake), Sklaverei und Revolutionen seit 1755 ein Freihafen und heute das kommerzielle Wirtschaftszentrum der Karibik.
Die Hauptstadt Charlotte Amelie gilt als Duty Free Shoppingzentrum, besonders hübsch sind die Geschäfte in den ehemaligen Lagerhallen am Stadthafen, direkt daneben befindet sich ein bunter Markt.
Gegen halb neun tendern wir rüber zum Anlegerkai direkt in der Stadt, steigen auf den gebuchten Catamaran, freuen uns schon, dass nur gut 40 Leute aufsteigen (von 114 möglichen) und legen ab – allerdings dümpeln wir beinahe eine Stunde nur im Hafenbecken herum, um dann noch eine Gruppe von der Celebrity Eclipse aufzunehmen. Jetzt 96 Personen an Bord und endlich geht es los.
Wir sausen unter dicken Wolken übers Meer bis zu Buck Island , wo vier andere Boote liegen, deren Schnorchler schon im Wasser dümpeln.
Wir legen Flossen und Masken an und gleiten in das hellblaue, erfrischende Wasser. Genau jetzt scheint wieder die Sonne und wir haben gute Sicht auf bunte Fische, Korallen und andere Meeresgewächse, einige erblicken sogar Schildkröten und kleine Rochen. Martin schnorchelt zum ersten Mal und findet es prima. Julius ist gar nicht mehr aus dem Wasser zu kriegen. Christa bleibt mit einigen anderen an Bord und nimmt schon mal einen Rumpunsch (Ananas-Cocos-Rum), aber wenn sie nochmal in die Karibik fährt, versucht sie es sicher auch.
Zum Rumpunsch sind alle wieder an Bord, Musik lässt uns im Takt wippen, die Sonne wärmt und trocknet uns auf der Fahrt zur Honeymoon Beach, einer kuschligen, kleinen Bucht mit Facilities und Grill und vor allem kaum einem Menschen – ausser uns natürlich. Wir belagern die Liegen, Schwimmen und trinken Ananas-Rumpunsch, während wir im Wasser stehen und erzählen. Eine knappe Stunde später bringt uns der Catamaran zum Hafen von Charlotte Amelie zurück.
Wir brauchen nur über die Strasse gehen, um in die charmanten Shoppinggassen einzutauchen. Oder noch für zwei Stunden zu Magens Bay fahren. Oder einfach mit dem Tender zurück zum Schiff fahren.
Es gibt noch ein paar kleine Schauern im Laufe des Nachmittags, bleibt aber warm.
Wenn wir wieder nach St. Thomas kommen und wieder so viele Kreuzfahrtschiffe hier sind, werden wir ein kleineres Boot/Catamaran vorbuchen und uns zur Honeymoon-Bay bringen lassen, die wir heute kennengelernt haben, die war ganz bezaubernd. Die heutige Celebrity-Tour war nicht ganz unser Ding – einfach zu viele Leute.
Olaf erzählt, sie wären über 90 Stufen zu Blackbeard Castle aufgestiegen, es sei wunderbar gewesen. Diese Idee werden wir bei einem nächsten Besuch auch mal aufgreifen.
Beim Dinner ist es besonders lustig – wegen Rumpunsch! Ecki kreiert den Spruch des Tage: erst Snorkeling, dann Torkeling.
Beim kulturellen Abendprogramm lauschen wir dem Geigenspiel des Entertainers Doug Cameron, den wir von vorherigen Kreuzfahrten kennen und der uns so begeistert hat. Seine dynamische Show führt breite Musikauswahl bei kräftigen Tönen.
Und um 23 Uhr gibt’s für unsere Leckermäulchen ein Betthupferl: Dessert Buffet Extravaganza – dazu brauche ich wohl nicht mehr zu sagen als hmmm…
Mittwoch, 11.1.2012
Seit 350 Jahren teilen sich Frankreich und Niederlande die 37 qkm grosse Insel St. Maarten. Auf der etwas kleineren holländischen Südhälfte leben 50.000 von insgesamt 85.000 Einwohnern aus 70 verschiedenen Ländern. Holländisch, französisch, englisch, portugiesisch, spanisch und Papiamento, eine einheimische Karibiksprache, wird hier gesprochen. Ca. 40 Strände bietet das Eiland, jede Menge Shoppingmöglichkeiten finden sich nicht nur in Philipsburg (niederländische Seite), in dessen Bucht unsere CONSTELLATION heute Morgen um 8 Uhr anlegt. Als wir das Schiff verlassen, gehen wir durch die Schlucht von drei weiteren Ozeanriesen, ein fünftes Schiff liegt vor Anker. Der Cruiseport ist sehr hübsch gestaltet mit Bars, Restaurants, Shops und der Wassertaxi-Anlegestelle, von wo aus Wassertaxen über die Bucht ins Städtchen rotieren und wo auch Bootstouren starten.
Schon um halb neun treffen wir uns, um per Taxi zum halbstündig entfernten Maho Beach zu fahren. Noch ist nicht viel los an dieser hübschen Bucht mit schmalem, etwas steilem Strand vor unglaublich türkisblauem Meer – ein idyllisches Plätzchen – eigentlich! Aber es handelt sich hier um den „Flugzeugstrand”! (Vor kurzem war ein Bericht darüber im Fernsehen) An der Cafébar gibt ein mit Ankunftszeiten beschriftetes Surfboard Auskunft, wann welche Flugzeuge dicht über diesem Strand einfliegen auf die direkt dahinter gelegene Landebahn des Prinzess Juliane Flughafens von St. Maarten.
Bei strahlend blauem Himmel breiten wir unsere Strandlaken aus, sonnenbaden oder schwimmen, und stellen uns dem Abenteuer: mehrere kleine Flieger nehmen Kurs auf uns bzw. den Airport. Von weitem schon sehen wir die Maschinen in den wenigen weissen Wattewolken blinken. Jetzt kommt eine auf uns zu. Mutig bleiben wir auf der sandigen Anhöhe stehen, als sie direkt über unsere Köpfe hinwegsaust. Wow!! Cool!! Julius jucht laut – dann kommt der Rückschub vom Abbremsen über den Strand gefegt; wir bekommen ein kostenloses Ganzkörper-Sandpeeling! Immer schön die Augen zumachen dabei.
Einige kleinere bis mittelgrosse Flugzeuge beobachten wir so bei Start oder Landung.
Um 11.20 Uhr kommt endlich die erste grössere Maschine: eine Boeing 727! Wir stehen in Position! Und wir halten durch! Oh ist das aufregend! Da ist ein ganz schöner Druck hinter, Handtücher und andere Utensilien fliegen da schon mal durch die Gegend, oder ins Wasser.
Jetzt gegen Mittag wird es voller, es kommen immer mehr Neugierige – Zeit für uns, hier zu verschwinden. Wir fahren in das hübsche Städtchen Philipsburg.
Zuerst halten wir Siesta in der baumbeschatten Bar des ältesten Hotels Passanggrahan vor Ort. Unser Lunch gesteht aus Sandwiches und Burgern, dabei schauen wir auf den weissen Stadtstrand. Im Hintergrund spielt – wie immer, wenn wir hier sind – der ältere Mann auf seinen Steeldrums. Bernd arbeitet noch eine Stunde mit seinem Laptop, Martin, Julius und ich gehen in der Frontstreet bummeln. Trotz der vielen Schiffe, die heute hier zu Gast sind, haben sich die keinen Gassen am Nachmittag gelichtet. Juweliere gibt es ohne Ende, kleine Boutiquen, Duty Free Shops und Markendesigner vervollständigen das Bild.
Um 5 Uhr nachmittags legen wir mit einem beeindruckenden Hupkonzert der drei Celebrity-Schiffe in unserem letzten Port ab. Die Ozeanriesen verabschieden sich durch ihre Schiffshörner. Langsam kehrt die Dämmerung ein als sie Sonne immer tiefer sinkt und die Insel hinter uns immer kleiner wird…
Spät abends sitzen wir noch hinten auf dem Aussendeck bei seichter Briese, als der Mond leuchtend in den Sternenhimmel steigt und ein Gitarrist mit bekannten soften Songs die Stimmung perfekt macht.
Donnerstag, 12.1.2012
Heute lassen wir das Frühstück aus – oder zumindest kleiner ausfallen -, denn ab 10 Uhr verwöhnt uns die Schiffsküche mit einem Seaday-Brunch: kalte und warme Köstlichkeiten sind verlockend angerichtet und dekoriert (verschieden gebeizte Lachse, Shrimps auf Eis oder aus dem Wok, pochierte Eier oder Omelette, frische Waffeln oder Schokobrunnen, um nur einiges aufzuzählen, sogar ein kleines Spanferkel grinst mich an, und der Koch, der es aufschneidet, quiekt dabei). Das darf man auf keinen Fall verpassen.
Dann geht’s aber auf jeden Fall in die Sonne – und die meint es heute besonders gut mit uns. Alle Liegen sind belegt, die Poolband spielt karibische Klänge, die Activity-Crew lädt zu Spielen in und am Pool ein – ein perfekter Seetag wiederum!
Und abends schmeissen wir uns wieder ins Zeug: Gala-Abend/Formal Night: heute steht u. a. Hummer auf der Menuekarte.
In der „Around the World”-Show führen uns die Sänger und Tänzer musikalisch um die Welt, ob irischen Stepptanz, Can Can oder Wildwest, jede Darbietung ist ein Highlight. Tolle Show!
Heute schaffen wir es sogar noch in die Martini-Ice-Bar, bevor wir gegen Mitternacht zu Bett gehen.
Freitag, 13.1.2012
Das Meer ist so ruhig wie der Bodensee – deshalb sind ein paar Delphine am frühen Nachmittag besonders gut zu sichten, allerdings sind sie ein ganzes Stück von Schiff entfernt – trotzdem toll. Später frischt der Wind auf, aber da ist eh Zeit zum Duschen fürs Dinner.
Irgendwann muss nun jeder heute seinen Koffer packen (nur Bernd nicht, für den packe ich , ansonsten ruhen wir uns nochmal richtig aus, bevor wir uns morgen auf den Heimweg machen (müssen).
Um 20 Uhr schauen wir uns gemeinsam einen Teil unserer Fotos von dieser Reise an auf der Leinwand im Konferenzraum, besprechen die Ausschiffungs-Modalitäten und verabschieden uns von Hildegard, die morgen zurück nach Chicago fliegen wird.
Samstag, 14.1.2012
Bis 8.30 Uhr gibt es Frühstück in allen Restaurants – erst um 9.30 Uhr werden unsere Luggage-Tags aufgerufen. Ca. eine halbe Stunde brauchen wir durch Immigration und Zoll. Es ist ganz schön frisch heute Morgen – nur ca. 20 Grad.
Gegen 11 Uhr bringt uns ein Bus zum Miami Airport, wo wir direkt einchecken können und durch die Sicherheitskontrollen gehen (neuer „Nacktscanner”). Gute zwei Stunden bleiben jetzt noch zum Bummeln und Essen und Kaffeetrinken auf diesem gut ausgestatteten und hübschen Flughafen.
Boardingzeit ist um 16.10 Uhr – ein langer Nachtflug liegt vor uns – hoffentlich können wir etwas Schlaf finden. Der A380 ist voll besetzt. Als wir unsere Flughöhe erreicht haben versorgt uns die Crew sehr freundlich mit Drinks und Knabberzeug. Wir blättern in den Zeitschriften (die für Passagiere bereit liegen), schauen schon mal einen Film oder lesen in unserem Buch, bis wir ein warmes Abendessen serviert bekommen und danach evtl. einschlummern.
Sonntag, 15.1.2012
Ich wundere mich, als die Stewardess mit den heissen Kompressen vorm Frühstück kommt; die Flugzeit (achteinhalb Stunden) ist relativ schnell vergangen. Als wir Omelette mit Spinat, Brötchen und Marmelade verspeist haben sind wir nur noch eine Stunde vom Ziel entfernt.
Überpünktlich landen wir bei Sonnenschein in Frankfurt. Zwei Stunden haben wir Aufenthalt. Lang ist der Weg zum „hannoverschen Gate”, aber das Laufen tut uns jetzt richtig gut. Um 10.10 Uhr starten wir die letzte kurze Flugetappe unserer Heimreise.
Nachdem wir die Koffer komplett vom Band geholt haben, verabschieden wir uns herzlich, bevor alle auseinanderstieben. Martin und Julius werden bereits von ihren Eltern erwartet, unser Adi ist auch schon da. Sylvia, Cornelia, Hanne, Dieter, Christa und Ecki, Helga und Jürgen (deren „nagelneues” süsses Enkelchen mit seinen Eltern auch zum Abholen gekommen ist) fahren – wie schon bei der Anreise – mit dem Airportshuttle zurück.
Tja, jede schöne Reise geht einmal zu Ende…
Bis zum südlichsten Ende der karibischen Inseln hat uns die CONSTELLATION gebracht, während wir verwöhnt wurden mit leckersten Speisen und von freundlichen Kellnern, Kabinenstuarts und tausend anderen fleissigen Händen. Wir haben die Sonne genossen und das unglaublich türkisblaue Meer mit Traumstränden auf den schönsten Inseln der Südkaribik besucht, und dabei 3441 Seemeilen zurückgelegt.
Wir haben viel gelacht beim gemeinsamen Dinner, auf dem Sonnendeck, bei unseren Touren in den Anlegehäfen. Vieles haben wir gemeinsam erlebt, aber auch im Alleingang erkundeten nach Lust und Laune und Interessen.
Angenehm war es, mit Euch zu reisen, unterhaltsam und interessant; auch euch „Neu-Cruiser” näher kennen zu lernen. Es war uns eine Freude, Euch zu begleiten. Vielleicht bringt uns Eure Liebe zum “Weltenbummeln” wieder einmal zusammen.
Danke, dass ihr mit uns gereist seid.