Donnerstag, 04. Mai 2006
Soooo früh aufstehen aber heute macht das nichts, es geht ja in Urlaub, unser Ziel: Florida/USA. Mit Christel und Klaus fahren wir zum Meinerser Bahnhof, wo auch Magdalene gerade anbraust. Im Zug sitzen schon die Gifhorner und den Rest unserer 18-köpfigen Reisegruppe treffen wir in Hannover/Hauptbahnhof. Noch ist Zeit bei Gosch ein Frühstück einzukaufen, bevor der ICE nach Düsseldorf pünktlich abfährt. In unserer Gruppe kennt sich noch nicht jeder so gibt es viel zu erzählen und die Fahrt wird kurzweilig. Leider ist in Düsseldorf der Skytrain defekt, so müssen wir per Bus zum Terminal C fahren. Nach einem ersten Sicherheitstalk checken wir ein. Gitta und Peter müssen ihre Koffer umpacken oder 25 Euro pro kg Übergewicht bezahlen. Ihre Koffer haben zwar das erlaubte Gesamtgewicht, wobei einer der Koffer über 23 kg wiegt. Und das ist gewerkschaftlich nicht erlaubt (die Gepäckstücke werden ja mehrere Male von Menschenhand angehoben und da sind 23 kg schon ganz schön schwer). Da der zweite Koffer leichter ist, brauchen sie nur ein paar Sachen verlagern und die Sache ist ok. Die Vorschriften sind halt strenger geworden, man sollte sich wirklich daran halten. Intensiver sind auch die Sicherheitskontrollen: zweimal durchleuchtet und durchsucht uns das Sicherheitspersonal, die Schuhe müssen wir ausziehen und zum Teil die Taschen öffnen. Das dauert eine ganze Zeit, aber es geschieht zu unserer Sicherheit also bitte Geduld und rechtzeitig dasein. Als wir gerade alle durchgecheckt sind boarded die LTU und um 11 Uhr steigen wir in die Lüfte… Der Service an Bord ist sehr gut, das Essen ist ok und Getränke werden häufig angeboten. Wie es so ist auf einem Langstreckenflug vertreiben wir uns die Zeit mit lesen, schlafen, rätseln, erzählen, fernsehen… jeder auf seine Weise. Etwas confusing ist immer wieder das Ausfüllen der Einreisepapiere. Schnell vertut man sich in der Zeile oder vergißt schon mal etwas. Eineaufregende halbe Stunde. Die Einwanderungskontrolle in Fort Meyers durchlaufen wir schnell. Unsere drei ausgeguckten Fahrer holen die 3 Minivans (7sitzer), die vielen Koffer werden in die Autos gezwängt und ab faehrt die kleine Karawane nach Marco Island! Die Interstate 75 South führt uns schnell ans Ziel, bei der Brückenüberfahrt auf der 951 South bewundern wir die hübsche Einfahrt auf die Insel. Während Bernd im Hilton Hotel eincheckt sitzen wir alle am Pool in der Sonne und freuen uns doch, nach etlichen Stunden endlich angekommen zu sein. Schnell machen wir uns ein wenig frisch, um dann ein amerikanisches Bier zu trinken (wobei vorsichtshalber eine von uns lieber ohne Eis bestellt, weil die Amerikaner ja Eis in jedem Getränk haben) und den ersten amerikanischen Burger zu essen. Es wird ein lustiges Dinner draußen auf der Porch (mit Fliegengitter eingescreente Terrasse) während die Sonne im Meer versinkt…
Freitag, 05. Mai 2006
Schon früh sind wir wach. Draussen ist es noch dunkel. Wir schlummern immer wieder ein. Irgendwann trinken wir im Bett eine Tasse Kaffee. Als es dämmert, so gegen halb sieben, läuft Bernd am Strand. Ist phantastisch, sagt er, wenig Leute, die Sonne geht auf über hellblauem Wasser und weißem endlosen Strand… Auf der Sonnenterrasse frühstücken wir genüßlich, da, wo es uns gestern abend schon so gut gefallen hat. Das Frühstücksbuffet ($14,95) ist reichlich Früchte, Joghurt, Cornflakes, Eier, Bacon, frische Waffeln, Omlettstation … – der Orangensaft frisch gepresst. Unsere Truppe strömt umher, manche frühstücken hier, einige gehen über die Strasse zu seven eleven und verköstigen sich dort. Wir aalen uns im Pool (wobei Inge vorher die Temperatur mit einem Badewannenthermometer festgestellt hat: 29 Grad) oder im Meer (nachgewiesene 26 Grad). Am Pool machen wir unseren Plan für den Tag, doch vorher singen wir alle ein Geburtstagsständchen für Ilse!!! Die Entscheidung, was wir unternehmen werden ist einfach: alle wollen dasselbe nach Naples in die Island Village Shoppingmall fahren. Auf dem Weg dort hin gibt´s noch eine Überraschung von Bernd: wir halten an einer Tankstelle um Alligatoren anzuschauen, soll ein Geheimtip sein, dass ging aber daneben! Die sehr hübsche Venecian Mall liegt direkt am Wasser, hat viele Boutiquen und kleine Shops in verwinkelten Ecken und immer wieder Sitzgelegenheiten und Restaurants. Sehr relaxed bummeln wir anderthalb Stunden und staunen über das vielfältige Angebot, leider auch über die Preise. Lunch und Pitcherbeer schmecken uns im Snook Inn (Bald Eagle Drive) unter Sonnenschirmen, einem Bar-Restaurant mit Bootsanleger auf Marco Island. Zurück im Hilton verstreuen wir uns an Stand und Pool und genießen die Sonne. Gegenüber auf der anderen Strassenseite essen wir heute zu Abend. Die im Bimini´s reservierten Tische sind schon für uns 18 zurechtgestellt und Ilse gibt auf ihren Geburtstag spontan 3 Flaschen Sekt aus! Dafür bekommt sie von uns allen ein kräftiges 3fachesSchiff ahoi und von den anderen Gästen im Lokal Applaus. Ab 9pm Uhr gibt´s Life Musik, ein hübsche junge Sängerin mit richtiger Rockröhre und ihr Begleiter mit Gitarre begeistern manche von uns so, dass wir mit einigen Pitcher Beer bis nach 11pm Uhr durchhalten (trotz Jetlag).
Samstag, 06. Mai 2006
Um 9 Uhr früh ist Abfahrt vom Hilton Hotel Resort. Alle sind satt und stehen mit gepackten Koffern abfahrbereit im Voyer. Unsere drei Vans werden beladen, besser gesagt gestopft, und ab geht die gut zweistündige Fahrt auf der 41 von Marco Island quer durch die Everglades bis Miami. Bein Stop am kleinsten Postamt der Vereinigten Staaten schreiben wir schon mal die ersten Ansichtskarten nach Hause. Bei einer Airboot-Tour durch die sumpfigen Everglades freuen wir uns über die rasanten Fahrkünste des Bootpiloten, sehen aber leider nur zwei Alligatoren und eine Schildkröte, weil gerade Brutzeit ist. Die Alligator Show mit einem riesigen männlichen und kleinen weiblichen Tieren und einem sehr waagemutigen Trainer entschädigt uns aber. Mit einem noch kleinen drei Jahre alten Exemplar macht er spielerisch ein paar Späße. Diesen ca. 1 m langen Alligator dürfen wir (für US$ 3) anschließend selbst halten und Fotos schießen. Der interessante kleine Trail durch das Schutzgebiet führt über Holzstege zurück zum Parkplatz. Noch ein Snack (auch gegrilltes Alligatorfleisch vom Schwanz der Tiere) und etwas zu Trinken, dann müssen wir aber weiter. Es ist schon zwei Uhr nachmittags. Ruckzuck geben wir bei Alamo unsere Leihfahrzeuge zurück, steigen in den Shuttlebus zum Cruiseport Miami ein und kommen nach 20 minütiger Fahrt an unserem Ziel an: Die Voyager of the Seas! Majestätisch liegt der weiße Riese neben seinem Schwesterschiff der Navigator of the Seas die vor uns ausläuft. Bernd hat schon im Shuttle bemerkt, dass er sein Portemonnaie im Leihwagen vergessen hat! So was ärgerliches! Der Busfahrer fragt gleich in der Zentrale nach. Und tatsächlich, die Geldbörse ist da. Bernd und Tine fahren also mit dem Shuttle wieder zu Alamo und kommen mit dem letzten zurück zum Schiff. Kreditkarten und Papiere sind drin im Portemonnaie, aber die US$ 180 Bargeld fehlen! Dumm gelaufen! Aber es hätte schlimmer sein können. Das Einchecken deckweise geht schnell, allerdings werden wir von den Behörden überprüft, weil wir die USA mit dem Schiff ja wieder verlassen. Einmal noch anstellen zum letzten, dem Ship´s Paß Check und wir entern unser zu Hause für die nächsten zwei Wochen. Donnerwetter, diese Royale Promenade begeistert uns immer wieder, und erst recht diejenigen von uns, die vorher nicht auf einem solchen Schiff waren. Wir suchen unsere Kabinen auf und gehen dann auf Erkundungstour. Auf Deck 5 im Magic Flute Dining Room finden wir unsere beiden 8er Tische. Ein sehr schöner Platz, wir können durch die Fenstern aufs Meer blicken. Gisela und Günther müssen heute leider wo anders essen, sie haben später gebucht und deshalb eine andere Einteilung bekommen. Das ändern wir morgen. Das Essen ist sehr gut, mit den Getränken haperts heute noch etwas, aber der 1 Reisetag ist immer etwas unruhig und wuselig. Die Welcome Show im Theater sehen nur einige von uns an, die anderen packen schon mal die Koffer aus.
Sonntag, 07. Mai 2006
Sonnenaufgang über Paradise Island. Ausgeschlafen und mit einem guten Frühstück im Bauch treffen wir uns um 9:30 Uhr vorm Schiff. Renate und Hubert wollen in der City von Nassau bummeln, wir anderen 16 Reiselustigen machen mit einem Taxibus eine kleine Stadtrundfahrt. Unsere Taxifahrer kennt sich sehr gut aus, er gibt Erklärungen, Bernd übersetzt. Über die steile Brücke fahren wir an den Strand nach Paradies Island. An einem halbschattigen Platz schlagen wir unser Lager auf und stürzen uns die das türkisblaue erfrischende Wasser mit der heute seichten Brandung. Ich muss an Gisela denken, die auf einer anderen Reise immer sagte:…das glaubt uns zu Hause kein Mensch! Sonne pur, weißer endloser Strand und eine lustige, gutgelaunte Truppe, was will man mehr? Zweieinhalb Stunden genießen wir das Karibikfeeling (zum Schnuppern für einige unserer Neucruiser), dann holt uns John mit dem Taxi ab und bringt uns zum Hotel Atlantis, das zu den schönsten 10 Hotels der ganzen Welt gehört. In einem rosa Ton ragen seine Türme mit türkisfarbenen Dächern in den blauen Himmel, verbunden mit einer Brücke in der sich eine Suite befindet, die pro Nacht US$ 25.000 kostet und die man mindestens vier Nächte buchen muß. Zur Hoteleröffnung hat hier Michael Jackson gewohnt. Eigner des Hotels sind übrigens zwei Privatleute. Wunderschön schweben die fliegenden Einhörner aus Messing über Wasserfontänen am Eingang. Seitlich stehen große Strechlimosinen für Gäste bereit. Als wir in die Halle kommen verliert sich unsere Gruppe, weil alle staunend ihren Augen nachgehen. Die riesige Halle mit Lüstern und Leuchtern, Kunstschätzen und Blumenarrangements, Marmorsäulen und Wandelgängen macht uns sprachlos. Als wir das tiefer liegende Restaurant mit dem angrenzenden Atlantis-Aquarium sehen mit seiner Vielzahl verschiedenster bunter Fische ist keiner mehr zu halten, wir eilen die Treppe hinunter um dichter an dem Glas zur versunkenen Stadt zu sein… Die Pool Area ist fuer uns gesperrt (nur Hotelgaeste haben hier Zutritt) und wir können nur von den umlaufenden Balkonen aus den Blick über die Pools bis hin zur Karibischen See schweifen lassen, so dass wir die Stukkarutsche mit dem Glastunnel durchs Haibecken nicht sehen. Durch das riesengroße leuchtende und blinkende Casino schreiten wir durch die Empfangshalle wieder nach draußen, wobei wir sehr freundlich und lustig von den Türstehen verabschiedet werden. Und leider: Rückfahrt zum Schiff, weil wir um 15 Uhr die Bahamas schon wieder verlassen. Noch im Taxi bekommt aber Günter erst einmal ein lautstarkes Happy Birthday in englisch und deutsch gesungen! Ein Kaffee im CafÈ Promenade tut jetzt gut! Den Rest des Nachmittags geniessen wir beim Auslaufen auf dem Sonnendeck mit Cocktail of the Day – das versteht sich! Heute sind wir beim Dinner komplett, Gisela und Günter sitzen jetzt auch bei uns. Jeden Tag wollen wir ein wenig die Plätze tauschen, das ist schön für die Gemeinschaft und die Gruppe versteht sich sowieso sehr gut. Zum Dessert bekommen Günter und nachträglich auch Ilse ihre offiziellen Geburtstagsständchen von unseren Tischkellnern mit Torte und Kerze. Yeah! Günter gibt einen aus! Im Pig & Whistle Pub trinken wir ein paar Pitcher Bier, die Ober machen Spaß mit uns, es gibt viel zu lachen. Und viel zu erzählen nach einem erlebnisreichen Tag. Ein wenig zu spät kommen wir deshalb ins Theater La Scala, wo Brenda Cochrane stimmgewaltig Lieder u. a. von Conny Francis und Edith Piaf und bekommt Standing Ovations.
Montag, 08. Mai 2006
Ab heute genießen wir 5 Tage lang nur Schiff und Meer. Jeder wie er mag. Bernd und ich treiben morgens etwas Sport und freuen uns dann aufs Frühstück. Inge und Hilde gehen schon früh schwimmen. Gitta läuft für Ship Dollars. Was die anderen tun, finde ich noch raus. Bernd und Bernd (im Folgenden Berni genannt, damit wir die beiden unterscheiden können) erklimmen mittags die Kletterwand, auch Skatern probieren sie, bevor Bernd als rasender Reporter die vorbeifliegende Gitta beim Walkaton interviewt. Gisela und Günter müssen aber jetzt erstmal ein Stückchen Torte essen und einen Kaffee trinken. Da nimmt sich der trockene Oatmealcoockie auf unserem Teller etwas dürftig aus. Inzwischen habe ich mit Tine einen Stadtbummel auf der Promenade gemacht und mir in der Bibliothek ein Buch ausgeliehen. Bernd und Berni haben das Internet gecheckt und die deutsche Tageszeitung geholt. Auf Deck 12 sehen wir Renate und Hubert mit Kopfhörern bewaffnet und Blick aufs Meer zufrieden in der Sonne liegen. Champagner-Empfang des Kapitäns auf der Promenade ist heute abend. Vorher dinieren wir allerdings im herrlichen Speisesaal (wir haben ja 1. Sitzung) köstliche Vorspeisen, zarte Ente oder Rinderfilet und etwas Süsses hinterher. Und wie schick sich alle gemacht haben! So ein schönes Bild müssen wir natürlich festhalten. Leider hat unser Dinner etwas lange gedauert. Der Kapitän hält schon seine Ansprache von der Brücke als wie auf die Promenade kommen, und Champagner gibt es auch nicht mehr. Na, das holen wir aber nach. Morgen… Die rasante Show der Royal Caribbean Singers and Dancers Broadway Rhythm & Rhyme begeistert uns, die Tänzer sind sehr gut und schnell, die Sänger tanzen ebenso und haben richtig Volumen (ist vielleicht ein wenig zu laut). Als Abschluß für uns um Mitternacht geben die Village People eine Einlage in der futuristischen Disko The Vault.
Dienstag, 09. Mai 2006
Bisher meinte es das Wetter gut mit uns. Heute ist es zwar ein wenig bedeckt, aber es werden 26 Grad lt. Ansage. Der Wind kommt aus Südost, ist also nicht so kalt. Gesehen hab´ ich bisher nur Tine und Berni beim späten Frühstück, nachdem wir beide vom Sport gekommen sind. Aber jetzt es ist gleich halb drei gehe ich nach oben in die Sonne. Ich mußte nur vorher mal diesen Reisebericht vervollständigen. Gisela und Günter liegen auf der Poolterrasse. Inge und Hilde kommen mal bei uns an der Liege vorbei, Renate und Hubert haben schon Minigolf gespielt, wo nur Brunhilde und Jürgen sind? Und Gitta sehen wir auch erst beim nachmittäglichen Walkaton. Und Peter habe ich den ganzen Tag noch nicht gesehen. So verteilen sich die Leute auf dem Schiff. Irgendwo findet jeder ein Plätzchen, das er mag. Wir geniessen die Sonne, erzählen mit Tine, während Berni Volleyball spielt. Jeden Tag beim Dinner tauschen wir ein paar Plätze, damit jeder mal neben jedem sitzt. Das Essen ist wieder lecker. Mit der Bedienung klappt es nicht so perfekt wie gewohnt. Für die Europa-Saison wurden viele Kellner ausgetauscht wegen Spanisch- und Deutschkenntnissen, so sind also manche Teams noch nicht eingespielt oder ganz neu an Bord. Bei der Spanischen Show OlË OlË fliegen die Akteure förmlich über Instrumente und Bühne. So schnelle Füße wie bei dem Tänzer und der Tänzerin sind unglaublich, und der Gitarrist und derTrommler waren für sich schon ein Genuß. Nach dem Theater treffen wir uns alle in Cleopatra´s Needle und tanzen nach Country Rhythmen und hören später beim Karaoke zu. Bernd singt als erster My Way (zum Teil in Deutsch) und bekommt natürlich von unserer Gruppe tosenden Applaus. Als wir spät mit Berni und Tine noch ein Pitcher Beer bei Sebastian im Pub trinken ist die Promenade schon ziemlich verlassen.
Mittwoch, 10. Mai 2006
Sonne, blauer Himmel, frischer Wind, ruhige See! Die Tage auf See vergehen einfach zu schnell. Jede Nacht bisher wurde die Uhr eine Stunde vorgestellt. Man schläft länger, genießt die Ruhe und ein bischen Programm macht auch jeder mit. Herrlich… Die Kletterwand wird in Angriff genommen, Skatern und Schlittschuhlaufen probiert der eine oder andere, Minigolf gefällt Renate und Hubert. Peter legt seine Filmkamera bei Seite um beim Volleyball mitzuspielen… RCCL hat heute zur Crown & Anchor Repeater Party eingeladen, also alle, die schon mehrfach mit Royal Caribbean Schiffen gefahren sind. Wir haben zwar ein paar Neu Cruiser in unserer Gruppe, die wir auf Anfrage aber mitnehmen dürfen. So sitzen wir als lustiger Haufen in Cleopatra´s Needle, trinken Champus oder Cocktails, tanzen zur Lifemusik und freuen uns, den Kapitän später nach seiner Ansprache noch mal persönlich zu sprechen oder für ein Foto einzuhaken. Fernando und Brenda, Carlos und Fernando erwarten uns schon im Speisesaal. Ins Theater wollen wir heute nicht gehen (ein Harfenspieler bestreitet die Headliner Show), die Lügen-Show interessiert uns schon eher. Sie findet im Studio B statt. Na ja, ganz nett. Und heute gehen wir mal etwas eher zu Bett!
Donnerstag, 11. Mai 2006
Petrus meint es wirklich gut mit uns: die Sonne scheint, selten kommt ein Wölkchen angeschwebt und der Wind ist nicht sehr stark. Perfekt für einen Seetag! Heute haben wir unseren Liegeplatz mit Gisela und Günter und Tine und Berni. Ach, und da drüben sonnen sich Ilse und Magdalene. Später ziehen Gitta und Brunhilde ihre Walkrunden an uns vorbei. Und Inge und Hilde sind schon auf demHeimweg. Sie wollen sich fürs Theater umziehen, um pünktlich um 5 Uhr die Talentshow nicht zu verpassen, so wie einige anderen von uns auch. 6 oder 7 Einzel- oder Gruppen-Bewerber zeigen auf der großen Bühne ihr Können, Tanzpaare tanzen Tango oder Walzer, ein Japaner singt acapella ein Sumuringer-Volkslied und Bernd darf natürlich bei den Sängern nicht fehlen! Es klingt schon toll, wenn er über die große Bühnenanlage im Scala Theater ins Mikrophon singt. Das Meer ist etwas unruhig geworden. Der eine oder andere muß dann doch mal eine kleine Pille gegen Seekrankheit einnehmen… Dann ist auch schon Essenszeit. Heute gibt es u. a. Surf and Turf, also Hummer und Filetsteak ein typisch amerikanisches Essen beim fine Dining und das ist sehr sehr gut. Wegen zu bewegter See wird die Eisshow aus Sicherheitsgründen heute abend abgesagt, so sitzen wir in der High Notes Nightclub im 14 Deck und schauen auf Meer und das vor uns liegende beleuchtete Pooldeck. Bei der Love and Marriage Gameshow gibt es zum Tagesausklang viel zu lachen, allerdings muß man dafür schon etwas mehr englisch verstehen, weil es eine reine Redeshow ist. Heute Nacht werden wir in Schlaf geschaukelt. Irgendwann müssen wir ja mal merken, dass wir uns auf einem Schiff mitten im Atlantik befinden.
Freitag, 12. Mai 2006
Heute Nacht wurde die Uhr nicht vorgestellt, so stehen wir auch mal früher auf und bekommen nach dem Frühsport noch Frühstück im Windjammer CafÈ. Die Wellen sind ca. 4 m hoch, so schwanken wir etwas hin und her beim Bummeln über die Promenade treffen wir Tine beim Shoppen, Berni sportelt sicher irgendwo rum. Zwischenzeitlich haben wir diverse Tickets besorgt, Räume für unsere internen Events gebucht und mein Tagebuch ist auf dem laufenden… Ein wenig bedeckt zeigt sich das Wetter heute erstmals nicht so strahlend, der Wind ist auch kühler, also genau der richtige Tag für unsere Cocktailparty im 19th hole um 4.30pm. Mit dem herrlichen Blick aus 60 m Höhe über den endlosen Atlantik und die oberen Schiffsdecks stoßen auf unser Bergfest an. Verschiedene Cocktails werden probiert, Whisky, Bier, Sekt, was jeder mag wird serviert. Eine kleine Besprechung über wichtige und noch folgende Dinge ist schnell gemacht. Bernd holt seine rote Nase aus der Tasche und die Kicherei geht wieder los. Dann fotografiere ich jeden von uns mit der roten Nase, das werden bestimmt lustige Fotos. Die Stimmung steigt mit jedem Cocktail und wir müssen uns loseisen, um pünktlich beim Dinner zu sein. Da kommt Renate mit ihrer schönenHochzeitsjacke, die wir bewundern und natürlich fotografieren müssen! Überhaupt sehen wir alle wieder gut aus! Es macht schon Spass, sich ab und zu mal richtig in Schale zu schmeißen. La Scala: Elton John-Imitator … sieht dem Original wirklich ähnlich, stimmlich hatten wir jedoch etwas mehr erwartet. Die Abende bieten Unterhaltung für jeden Geschmack, so verstreut sich unsere Truppe in den unterschiedlichsten Bars und Lounges. Zum Jazz Club im High Notes auf Deck 14 verbringen wir den späten Abend, wo gegen Mitternacht ein Gesangspaar auftritt und zum Mittanzen einlädt.
Samstag, 13. Mai 2006
Nachts hat es stark geregnet. Als wir von unserem Balkon auf die schon bereit stehenden Shuttlebusse am Pier schauen sehen wir große Pfützen und Leute mit Windjacken. Als wir gegen 11 Uhr mit dem Frühstück fertig sind und an Land gehen hat sich der Himmel schon geklärt und die Sonne lacht uns an (nach einer Schlechtwetterperiode). Die kurze Strecke mit dem Shuttle hätten wir auch laufen können, aber sehr hübsch ist der Weg vorbei an Containern und verrosteten Schiffen nicht. San Miguel ist die größte vulkanische Insel (von 9) der Azoren. Die Hauptstadt Ponta Delgada hat 21.000 Einwohner. Die wichtigsten Agrarprodukte sind Tabak, Tee, Chicoree und Ananas. Nach 5 Seetagen setzen wir nun erstmalig unsere Füße wieder auf festen Boden. An der alten Festung vorbei spazieren wir über die aus kleinen schwarzen und weissen Pflastersteinen zu Mustern gelegten Straßen und Plätze, wo die Platanen gerade zu treiben anfangen. Auf der Meerseite liegt hinter den bunten kleinen Booten und Schiffen die Voyager of the Seas. Das Postamt befindet sich in einem schönen Gebäude am Historischen Viertel. Internetzugang bekommt man hier kostenlos, als wir neue Nachrichten nach Hause senden, um unseren Lieben zu Hause mitzuteilen, dass es uns allen gut geht. Wir streifen durch die Gassen (leider haben viele Geschäfte Mittagspause) des beschaulichen Ortes, trinken einen Capucchino in der Sonne und sehen überall Leute von unserem Schiff. Am späten Nachmittag finden wir uns alle auf dem Sonnendeck ein um beim Auslaufen mit Raggae Musik das immer kleiner werdende Ponta Delgada zu verabschieden. Im Theater tritt ein englischer Comedian auf, der sehr schnell spricht und bekannte Witze zum besten gibt. Ein Teil von tanzt im Needles zu Big Band Musik in die Nacht…
Sonntag, 14. Mai 2006
Heute ist Muttertag! Bedeckter Himmel, Wind, aber 25 Grad locken uns nicht ans Pooldeck. Inge und Hilde lockt es vielmehr in die Sauna. Die anderen schlendern auch irgendwo rum. Jeder hat inzwischen seine Lieblingsecke gefunden. Zum eleganten Lunch sind die Crown & Anchor Mitglieder (ab Platin Member) in den Carmen Speisesaal eingeladen, wo wir uns mit Tine und Berni und netten Leuten aus Utah/USA verwöhnen lassen. Und um 3 Uhr schauen wir uns die Ice Dancing Show an: toll, einfach toll! So hübsch anzusehen mit den aufwendigen Kostümen, den Sprüngen und Hebefiguren. Und das bei doch etwas unruhiger See. Eine mitreissende Darbietung mit Special Guest Rovert Stempft aus Deutschland, der sein Rhönrad/Riesenrad sogar auf der Eisfläche beherrscht. Nach dem Dinner singt Gary Williams (er hat im Original Rat Pack im Sand Hotel mitgewirkt) mit sehr angenehmer Stimme bekannte Hits von Dean Martin, Frank Sinatra u. a.
Montag, 15. Mai 2006
Schon die Einfahrt auf dem Tejo nach Lissabon ist gespickt von Sehenswürdigkeiten wie dem modernen Denkmal der Entdecker, der hochaufragenden Jesus StatueChristo Rei, im Hintergrund das weiße Jeronim Kloster. Gerade so paßt die Voyager unter der Brücke des 25. April, der Golden Gate Brücke Europas, hindurch, aber wir halten schon die Luft an bei diesem Schauspiel. Ein Shuttlebus bringt uns zum Paca do Commercio, dem großen Platz mit dem antiken Tor zur hübschen Altstadt, wo wir Bummeln, Shoppen und im ältesten CafÈ von Lissabon einen Capucchino trinken und unbedingt eines von den kleinen Vanilleküchlein probieren müssen. Ein wenig bergauf über Kopfsteinpflaster müssen wir schon steigen, um anschließend von den unebenen Treppengängen den schönen Blick auf den Praca Rossio am Ende der Altstadt zu erhaschen. Die Kathedrale von Lissabon, SÈ, ist nicht weit weg, zum Castelo d Sao Jorge müßte man jedoch den Bus nehmen. Wir gehen statt dessen noch in einen Internetshop und schauen nach Post von zu Hause. Die Ausfahrt beobachten wir vom Sonnendeck aus bei herrlichstem Wetter. Lissabon adieu! Beim Salsa Tanzstunde in Cleopatra´s Needle gleich nach dem Dinner können wir gleich ein wenig von dem guten Abendessen wieder abtrainieren. Sechs Vollblutmusiker singen und musizieren nur mit ihrer Stimme bzw. ihrem Mund. Alle Instrumente werden nur durch ihre Stimmen imitiert. Ich finde sie klasse, allerdings ist es viel, viel zu laut. Schade.
Dienstag, 16. Mai 2006
Langsam gewöhnen wir uns an das etwas frühere Aufstehen. Bis wir beide fertig sind mit Sport und Frühstück sind unsere Mitreisenden allerdings schon unterwegs in dem schönen Städtchen Cadiz. Direkt vorm Schiff fährt ein Citytour-Bus ab. Eine Stunde fährt er durch und um die Stadt ($ 9), so bekommen wir einen guten Gesamteindruck. Die Neustadt gefällt uns nicht so gut. Typisch spanische Hochhäuser säumen dicht an dicht mit ihrer wettergegärbten Seite und der stark befahrenen Straße den sehr breiten, endlosen feinsandigen gelben Strand. Vorbei an dem Schloß, einer ehemaligen Tabakfabrik und herrlichen Parkanlagen. Ein gemütliches Städtchen. Für eine Cocktailparty sind wir heute nicht genügend Leute (ab 16 Personen), aber wir treffen uns trotzdem auf Deck 14 und sehen beim durchfahren der Straße von Gibraltar die Küste von Afrika neben uns vorbeiziehen. Und wir stellen fest, dass der Affenfelsen sich natürlich auf dem europäischen Festland befindet und nicht in Afrika, wie manche annahmen. Bernd spalkert wieder mit seinenErsatzzähnen und der roten Nase herum, wir lachen uns schlapp, Ilse und Magdalene können gar nicht wieder aufhören.
Mittwoch, 17. Mai 2006
Heute haben wir volles Programm: Um 10.30 Uhr sind wir vom Kapitän auf die Brücke eingeladen. Welche Ehre, das passiert nämlich nur selten. Von seiner Assistentin werden wir abgeholt und durch die Sicherheitskontrolle auf die ganz in blau ausgestattete völlig verglaste Brücke geführt, die 36m breit ist. Sehr aufgeräumt zeigen sich drei Steuerungsmöglichkeiten, in jedem der beiden über das Schiff hinausragenden Flügel ein kleineres Cockpit, in der Mitte das große. Von jedem kann das Schiff komplett gesteuert werden. Der 1. Offizier erklärt uns genau, wie die Azipot Antriebe gebaut sind und wie sie funktionieren, wie gesteuert wird, die Radar- und GPS Anlage, Höchstgeschwindigkeit, Sicherheit und vieles mehr. Geduldig und wissend beantwortet er alle unsere Fragen, z. B. das eine Ausbildung, um das Schiff steuern zu können, mindestens 7 Jahre dauert. Eine blaue Sofaecke und eine Küche gibt es hier oben auch. Der Blick aus ca. 40m Höhe ist unglaublich… Von hier aus gehen wir zügig und direkt auf Deck 3 nach hinten, wo wir um 11 Uhr mit Jörg Becker, dem 2. Chefkoch, zu einer Küchenführung verabredet sind. Jörg erklärt uns die weitreichende Logistik, die nötig ist um 3.400 Passagiere und 1.800 Beschäftigte zu verköstigen. Wir gehen die Hauptgänge der Küche ab, den Spültrakt, die Suppenküche, die Grillecke, die Kaffeestation usw. Diesen kompletten Bereich, der quer über das ganze Schiff verläuft, gibt es identisch auf 3 Decks übereinander, von zusätzlichen Kücheneinrichtungen ganz zu schweigen. Allein auf dieser Reise wurden 1,2 Tonnen Hummer verbracht. Die Nahrungsmittel werden aus Miami angeliefert, außer Frischsachen wie Gemüse und Obst. Nicht verbrauchtes Essen, das den Qualitätssicherheitsbereich verlassen hat, wir geschreddert und auf hoher See an die Fische verfüttert. Anderer Müll wird zerkleinert und/oder verbrannt. Das war ein interessanter Vormittag. Die Sonne kommt heute erst gegen Mittag raus, der Wind bläst kräftig, also genau der richtige Tag für unsere Unternehmungen. Nachmittags um halb fünf treffen wir uns einem Konferenzraum auf Deck 2, um einen Teil unserer bisherigen Fotos auf Großleinwand anzuschauen, u. a. unsere Rote-Nase-Fotos, über die wir sehr lachen. Nur ca. 200 Fotos von insgesamt 450 hat Bernd heute gezeigt, damit das nicht zu lange dauert. Schickgemacht treffen wir uns zum 3. Gala Dinner im Speisesaal, wo Brenda, die unser aller Liebling geworden ist, uns wieder so nett begrüßt. Sie und Fernando sind ein richtig gutes Team. It´s Showtime: die Sänger und Tänzer von RC zeigenMusic in motion, wir sind begeistert.
Donnerstag, 18. Mai 2006
Ein Shuttlebus bringt uns zum Yachthafen von Marseille, dem Zentrum der zweitgrößten und ältesten Stadt Frankreichs. Während der Fahrt vom Industriehafen, wo die Voyager angelegt hat, zeigt sich ein unansehnliches Bild. Im Gewirr von Bussen und sonstigem Verkehr und Baustellen mit Baufahrzeugen steigen wir aus. Palmen oder andere Bäume rund um die Bucht des alten Yachthafens Vieux Port mit seinen Booten dicht an dicht hätten den ersten Eindruck schöner machen können. Am Kai entlang kommen wir zum Fischmarkt, der nicht einladend aussieht und unangenehm riecht. Hier möchte ich keinen Fisch kaufen. Ein großer Platz mit etwas Grün und vielen Restaurants mit Außenbestuhlung und Überdachungen gefällt uns einigermassen, so wie einige kleine Seitenstraßen. Mit der kleinen Bimmelbahn fahren wir steil bergauf zu Notre Dame de la Garde, eine beeindrucktende Basilika hoch oben über der Stadt mit einem Blick über die gesamte Stadt und weit aufs Meer hinaus. Wir können uns gar nicht satt sehen, so schön ist der Blick von hier oben… Einige von uns bummeln im Laffayette und zu Fuß erkunden wir die Hafengegend, bevor wir uns in der Schlange zum Busrücktransfer anstellen. Kofferpacken wird zwischendurch erledigt, schließlich wollen wir pünktlich zum Dinner sein und keinesfalls die Abschiedsshow verpassen, die übrigens klasse ist. Und für einen Abschieds-Pitcher oderCocktail muß auch noch Zeit sein…
Freitag, 19. Mai 2006
Schon gegen 6 Uhr früh müssen wir aufstehen. Nach dem Frühstück treffen wir uns um halb acht abreisebereit auf der Promenade. Ein Shuttlebus bringt uns und unser Gepäck zum Flughafen, wo wir schon gegen halb 10 Uhr ankommen. Noch ist es zu früh zum einchecken, die Abfertigungshalle ist leer. Da könnte man je schnell mal die Koffer wiegen… Oh je, 3 kg zu viel, da packen wir doch einfach mal was ins Handgepäck. Jeder wiegt jetzt sein Gepäck. Und packt. Hin und her und her und hin. Um 11 Uhr können wir einchecken. Da checken die doch tatsächlich auch noch das Handgepäck! Wieviel darf das denn wiegen? Oh, nur 8 kg! Mensch, da müssen wir ja noch mal was umschiften. Na, mal sehen, was daraus wird. Alles ist glatt gegangen. Kontrolliert werden wir schnell. Unser Flieger ist nicht ganz voll, die Plätze können wir uns aussuchen. So haben viele von uns die Chance, sich von dem atemberaubenden Blick auf die schneebedeckten Gipfel der Alpen und den Genfer See bezaubern zu lassen. Später über Deutschland sehen wir, wie sich die sattgrünen Wälder und schnurgerade begrenzten Felder über sanfte Hügel ziehen, dazwischen streichholzschachtelkleine Häuseransammlungen. Sehr bald landen wir auf dem Köln/Bonner Flughafen und werden von strömendem Regen empfangen! Und kalt ist es auch! Beinahe verpassen wir vor lauter Kaffee- oder Kölschtrinken noch unseren Zug, der bequemer Weise im Flughafen-Bahnhof abfährt. Wir sitzen sehr bequem in einem 1. Klasse Großabteil. Allerdings hat unser ICE so viel Verspätung, dass wir an Anschlußzug nach Meinersen verpassen. Das macht aber nichts, so können wir in Ruhe noch in Hannover bei Gosch einkehren… Pünktlich abgefahren fast pünktlich wieder angekommen. Keiner verlorengegangen. Das hat ja alles perfekt geklappt! Wir verabschieden uns herzlich, schließlich haben wir uns zwei Wochen alle sehr gut verstanden, viel zusammen gesehen und erlebt und viel zu Lachen gehabt. Sicher werden wir noch oft von unserer Reise erzählen und die Fotos zeigen. Und uns über die schönen Erlebnisse freuen. Take care und danke, dass Ihr mit uns gereist seid! Eure Irma und Bernd