Sonntag, 31.10.2004
09.00 Uhr In aller Ruhe packen wir unsere restlichen Sachen zusammen und die Koffer ins Auto. Unser Flug geht erst um 11.20 Uhr, aber wir wollen vorher noch mit Adi und Karin im Flughafen Hannover frühstücken. Unser Flug hat etwas Verspätung, wir haben aber trotzdem genügend Zeit, um in Mallorca in den Anschlußflug nach Barcelona umzusteigen. Um 16.30 Uhr stellen wir unsere Koffer im Hotel Grand Marina ab und gehen zu Fuß zur Ramblas. Dabei kommt uns aber ein City-Tour-Bus in die Quere, in den wir direkt einsteigen (17 Euro/Pers.) Die Fahrt geht an einem Park und am Strand vorbei und wieder zurück in die Altstadt. Wir sitzen oben in dem Open-Air-Bus. Es wird schon dämmrich. Und kalt. Wir wollen aber unbedingt die Kathedrale da familia von Gaudi sehen also halten wir durch! Fast jedenfalls. Ich bin schon mal nach unten ins Warme gegangen. Dann sehen wir sie wenn auch nur im langsamen Vorüberfahren die Kathedrale: wunderschön, völlig anders, unterschiedliche verspielte Formen und Figuren an Türmen und Türmchen und buntes Glas und bunte Intarsien… Das muß man sich noch mal genauer ansehen. Vielleicht kommen wir ja noch einmal nach Barcelona? Die Tour wird jetzt noch gute eineinhalb Stunden dauern im Dunkeln wir halten durch auch wenn wir nicht alles sehen können, so bekommen wir doch einen Eindruck von dieser schönen Stadt. An der Ramblas steigen wir aus. Es ist schon fast halb neun. Aufgefallen ist uns schon vorher, dass sehr, sehr viele Leute hier sind, die hin und her laufen, draußen und drinnen in den Lokalen sitzen. Es ist richtig viel los. Wir rambeln die Ramblas rauf und runter und suchen ein Lokal, das uns gefällt. Auf einem großen Platz stehen Menschen in einer endlosen Schlange vor einem Lokal an. Hier muß es sehr gutes Essen geben und dass zu normalen Preisen. Wir entscheiden uns für ein anderes Lokal und sind zufrieden. Auf dem Rückweg zum Hotel regnet es. Es ist etwa elf und wir sind ein bischen k.o.
Montag, 1. November 2004
Nach einem gemütlichen spanischen Frühstück lassen wir uns vom Hotelshuttle (15.00 Euro) zum Cruiseport fahren. Na ja, eine Halle mit vielen Schaltern zum einchecken und viele Passagiere geben ein etwas wuseliges Bild. Kein Vergleich mit dem hübschen Cruiseport in Miami! Da wir bereits Platinium-Member bei RCCL sind, werden wir an einem Extraschalter schnell bedient und können ohne Wartezeit unser Schiff entern. Sofort fühlen wir uns zu Hause auf der Brilliance of the Seas, diesem wunderschönen Schiff, das jetzt zwei Jahre alt ist. Als erstes suchen wir unsere Kabine im 8. Deck auf, stellen unser Handgepäck ab, um hernach im Windjammer CafÈ zu lunchen. Schon beim einchecken haben wir bemerkt, dass das Durchschnittsalter der Passagiere höher ist als z. B. bei einer Karibikcruise, aber es sind mehr junge Leute an Bord als bei der 14tägigen Fjordtour. Mindestens 200 Deutsche reisen mit, von denen einige diese Transatlantiktour nutzen um zu ihrem Winterquartier in Florida zu kommen. Den Nachmittag verbummeln wir, packen unsere Koffer aus und gehen dann abends in den großen Speisesaal Minstrel. An unserem Tisch sitzen schon 6 Berliner, die in Cap Corel/Ft. Meyers ihr Domizil haben. Es ist ein Zwölfertisch, zu groß um sich mit allen unterhalten zu können. Wir tauschen den Tisch am nächsten Tag, weil noch zwei Freunde der Berliner an diesem Tisch sitzen möchten. Nach dem Abendessen geht es mit gar nicht gut. Die kalte Bustour gestern abend hat mir wohl einen kleinen Nachschlag zu meiner Grippe von zu Hause gegeben. Problemlos und sehr nett wird mir in der Krankenstation nach Untersuchungen mit Antibiotika geholfen. Ab ins Bett mit mir. Bernd sieht sich noch die Welcomeshow an.
Dienstag, 2. November 2004
Alicante heißt der Port of Call. Sonniges Wetter empfängt uns beim Frühstück. Bernd muß alleine die Stadt besichtigen ich ruhe mich in der Sonne aus. Alicante war schnell mit einem Shuttlebus zu erreichen. Eine hübsch angelegte breite Promenade war zu Fuß schnell erreichbar. Wellenförmige Mosaike breiten sich unter großen Palmen und Ficibäumen mit riesigen Luftwurzeln aus, auf den einzelne Holzstühle verstreut stehen. Hier sitzen Frauen und Männer und lesen ihre Zeitung. Restaurants haben Tische und Stühle hier plaziert. Ein eifriges Treiben mit angenehmer Atmosphäre. Die angrenzende Altstadt durchstreift Bernd auch noch. Sie wird aber in dieser Novemberzeit gerade gründlich renoviert. Bagger und Straßenbaumaschinen sind laut und es staubt schon an einigen Ecken. ‹ber einen Teil der Strandpromenade hier baden noch einige bei Temperaturen um 22∞ – geht Bernd zurück zum Shuttle und kommt gegen 16:00 Uhr zurück. Nachdem er eine Weile mit mir auf dem Pooldeck in der Sonne lag machen wir uns schon hübsch für den Gala-Abend mit Captains Reception. Der Empfang mit Sekt und Cocktails beginnt um 5.00 p.m. Wir erzählen mit einem jungen Paar aus Aurich, das mit einer Gruppe von ca. 100 Reisenden an Bord gekommen ist. Ab heute sitzen wir an einem runden 8-er Tisch in der Mitte des Speisesaals. Ein Ehepaar aus Kalifornien, ein Ehepaar aus Nordirland (und sporadisch ein Paar aus der Ukraine) erweisen sich als sehr angenehme Tischgesellschaft und interessante Gesprächspartner. Thema dieses Abends ist u. a. die Präsidentenwahl der USA. Die abendliche Show bestreitet ein junger Virtuose mit einem Trommler und Klavierspieler. Sie spielen Flamenco und eine sehr hübsche junge Spanierin tanzt und steppt dazu. Ein temperamentvoller, feuriger Vortrag!
Mittwoch, 3. November 2004
Schon wieder halbwegs fit begleite ich Bernd nach Malaga. Wieder bringt uns ein Shuttle durch das häßliche Hafenviertel bis ins Zentrum. Wir erkunden, soweit die Füße tragen diese Stadt, die uns aber nicht sonderlich gut gefällt. Schöne alte Häuser sind verkommen, die Strassen ungepflegt, aber wir sehen das Geburtshaus von Picasso, gehen ins Picasso-Museum, um die temporale Ausstellung anzusehen, schlendern durch Gassen und Strassen und nach ein paar Stunden zurück zum Schiff. Die Sonne wird bald durch Wolken verdeckt, so bleiben wir auch nicht mehr lange auf dem Pooldeck. Ist ja eh schon 5.00 p.m. Beim Dinner genießen wir die Gesellschaft am Tisch. Danach gehen wir auf Deck13, um die Fahrt auf der Strasse von Gibraltar vorbei an dem berühmten Felsen zu beobachten. Es ist natürlich dunkel, aber die vielen Lichter an der Küste und auf dem Felsen sind romantisch, zumal ein anderes Kreuzfahrtschiff in voller Beleuchtung vor Anker liegt. Ein Multitalent bestreitet das Bühnenprogramm mit dem Spielen verschiedener Instrumente (Geige, E-Gitarre, Juculele??, Mundharmonika …), Gesang und Unterhaltung.
Donnerstag, 4. November 2004
Lissabon erreichen wir nach einer leicht schaukelnden Nacht. Der Atlantik ist eben bewegter als das Mittelmeer. Das Einlaufen auf dem Tejo ist besonders schön anzusehen. Neben unserem Riesenschiff schwimmen plötzlich hunderte von kleinen bunten Fischerbooten. Die Männer auf den Booten johlen und winken uns zu und wir grüssen sie zurück. Vor uns liegt die Brücke des 25. April, die Golden-Gate-Bridge Europas. Es sieht aus, als paßten wir nicht unter der Brücke durch. Als wir immer dichter kommen halten viele den Atem an, weil es ein Schauspiel ist, so knapp darunter durchzupassen. Die Brücke ist zweistöckig oben fahren Autos, darunter die Eisenbahn und gehen Fußgänger. Die Brücke ist nicht betoniert, die Fahrbahn besteht aus Eisenrastern. Schon beim Einfahren sehen wir imposante Gebäude und bekannte Skulpturen (Christus-Statue rechts, links Museumsturm, …). Die Fahrt mit dem Shuttle bis in die Altstadt dauert ca. eine halbe Stunde, so haben wir auch schon einiges von Lissabon gesehen. Die Stadt erweist sich schon beim Durchschreiten des großen Eingangstores als gefällig und angenehm. Vor uns liegt eine großzügige Mosaik-Fußgängerzone mit Geschäften und Restaurants, mit vielen Menschen und vielen Statuen und alten Gemäuern, Häuser mit Mosaikfronten und Eisenbalkonen. Ein Stück Altstadt wo kaum Leute gehen lockt uns, stellt sich aber als nicht besonders sehenswert heraus. Zurück in den belebten Strassen finden wir ein altes, bekanntes typisches CafÈ, vor dem draußen neben den Tischen eine Statue am Kaffeetisch sitzt. Aber drinnen ist es richtig urig mit alten Stühlen und alten Dekorationen. Hier stehen Einheimische am Tresen, trinken schnell einen Espresso und essen einen Croissant oder ein süßes Teilchen. Wir wollen uns etwas ausruhen und setzen uns an die kleinen Tischchen auf die alten Lederstühle. Gefällt uns gut hier. Eine zweite Pause machen wir nach unseren Erkundungen in einem Straßencafe in der Sonne. Während der halben Stunde, die wir dort zubrachten, sprachen und mindestens 10 Bettler an, zum Teil recht aggressiv. Das war das einzig Unangenehme. Eine Tour mit der 28 darf nicht fehlen. Das ist eine uralte Straßenbahn nur ein Wagen. Die Fahrt kostet 1,10 Euro und man fährt, soweit man will. Wir fahren bis Endstation dauert ca. 20 Min. -, steigen in eine andere 28 um und fahren zurück. Ein kurzer Stop im Internetbüro liegt zeitlich noch drin (1,50 Euro/30 Min.). Als wir zum Shuttle zurückgehen wird es schon dunkel. Etwas zu spät kommen wir zum Abendessen, zum Hauptgang hab ich Shrimp mit Gemüse aus dem Wok gestellt sehr lecker! Aber wir sind rechtzeitig zum Auslaufen aus Lissabon oben auf Deck 13. Beim Vorbeigleiten an den vielen Lichtern und den beleuchteten Gebäuden und Statuen werde ich innerlich ganz ruhig nach diesem erlebnisreichen Tag. Die Tänzer der Show Now and Forever gefallen uns gut, die Sänger haben uns nicht sehr überzeugt, allerdings saßen wir seitlich, vielleicht ist die Akustik hier nicht ganz so gut.
Freitag, 5. November 2004
Seit gestern wird jeden Tag die Uhr eine Stunde zurückgestellt. Es ist herrlich so die schöne Zeit zu verlängern. Nach einer halben Stunde Frühsport auf Deck12 und im Fitneßcenter schmeckt uns das ausgiebige Frühstücksbufet immer wieder besonders gut. Der erste Seetag auf dem Atlantik. Das Wetter na ja es könnte etwas sonniger sein, auch die Temperaturen (18∞) verheißen nichts Gutes für die nächsten Tage. Der Captain gibt in seiner täglichen Durchsage mehr Einzelheiten bekannt. Eine Schlechtwetterfront liegt vor uns. Mal sehen was kommt. Wir verbringen diesen ruhigen Tag am Spa-Pool, schlendern über das schöne Schiff und halten so manchen Small-Talk mit allen möglichen Leuten. Insbesondere gefällt uns eine kleine Gruppe aus Frankfurt, die beiden Männer leben bereits seit einigen Jahren in Florida. Sie haben auf Key West 7 Jahre lang ein Restaurant betrieben und sind nun nach dem Verkauf in Fort Lauderdale ansässig. Eine der beiden Frauen ist etwas vorsichtiger bzw. ängstlich und deshalb froh in dieser kleinen Gruppe zu reisen, nicht zuletzt wegen der Englischprobleme. Immer mal wieder treffen wir jemanden aus der Aurich-Gruppe. Uns überrascht, dass einige aus dieser Reisegesellschaft ihre erste Cruise machen und dann gleich transatlantik. Finden wir mutig. Heute ist der 2. Galaabend und gleichzeitig Empfang für Mehrfach-Cruiser, also wieder ein (oder mehrere) Drink(s) vor dem Dinner, die man nicht bezahlen muß. Der Captain begruesst seine Gäste, hebt die Leute hervor, die schon sehr viele Cruises bei RCCL gebucht haben heute ein Paar mit 60 Kreuzfahrten und beschenkt sie mit Champagner. Die 100ste Cruise wird übrigens von RCCL bezahlt. Die Dinnerunterhaltung ist sehr rege und angenehm. Heute sind wir aber richtig genudelt zu viel gegessen!!! Ein Zauberer bestreitet das Abendprogramm im Theater schon erstaunlich, was man nicht sieht, obwohl man genau hinschaut.
Samstag, 6. November bis Ankunft in Miami am 12. November 2004
Das Wetter wird schlechter, Temperaturen um 20 Grad, der Captain kündigt eine Schlecht-Wetter-Front an: Windstärke 8, unruhige See, 6 m 8 m hohe Wellen lassen das Schiff auf- und abfahren und hin- und herrollen. Die Wellen brechen sich in tosender Gischt am Bug, etwas sachter an den Seiten. Bernd findet das toll er geht auf Deck 5 auf den Hubschrauberlandeplatz, dorthin, wo es am meisten schaukelt. Der Platz wird aber wenig später gesperrt. Beim Dinner ist der Speisesaal nicht so gut besucht, sicher sind einige Leute seekrank. Uns geht es aber gut. Wir verbummeln die Tage, liegen am Spapool und lesen, erzählen mit Leuten. Die Pools sind übrigens geleert zu starke Bewegung. Bisher gehen wir jedem morgen in den Fitneßraum und versuchen, etwas von dem Essen wieder abzuarbeiten. Am Montag ist ein herrlicher Sonnentag, den wir natürlich auf dem Pooldeck genießen. Bernd hat gleich einen Tuck zuviel Sonne gehabt. Er war beim Captains Talk im Theater und fand es sehr interessant (Fragen: Wann würde das Schiff kippen? Erst bei 45 Grad würde das Schiff umkippen. Wie weit ist es bis zum Horizont? Von Deck 5 ca. 8 Seemeilen, von Deck 12 sind es 12 Seemeilen.) Für heute abend haben wir eine Einladung zu einer kleinen privaten Party bei Herbert und Volkmar bekommen. Sie und die beiden Damen aus Frankfurt bewohnen Junior-Suiten im 10. Deck. Sehr interessante Leute haben wir dort kennengelernt oder wiedergetroffen und uns bei Drinks und Häppchen gut unterhalten. Ein Ehepaar lebt in Caracas/Venezuela und arbeitet im Hotelgewerbe. Ein junger Amerikaner, der lange in Spanien lebte, jetzt in Paris wohnt und im Finanzgewerbe tätig ist, mit seiner deutschen in Florida lebenden Schwiegermutter reist, wußte interessant zu erzählen. Zwei nette Schwestern aus Norddeutschland sind das erste Mal auf einer Kreuzfahrt. Es war so nett, dass wir erstmals nicht zum Dinner in den Speisesaal gegangen sind, sondern erst nach 8 Uhr im Seaview-CafÈ vom Bufet gegessen haben. Die Show sehen wir uns nicht zu Ende an, der Sänger, der nach einem bulgarischem Paar mit Trommeln und ?? Kugelseilen auftritt, gefällt uns nicht so gut. Heute, am Dienstag , ist schon wieder schlechtes Wetter, zwar über 20 Grad, aber inzwischen regnet es. Gut, dass wir zum Lunch für Platinium-Mitglieder eingeladen sind, da gehen wir gleich hin. Die Kochvorführung wollte ich mir eigentlich ansehen, aber wir hatten uns mal wieder mit netten Leuten von Borkum verplaudert. Vielleicht gehen wir heute nachmittag mal in die Sauna. Heute abend ist jedenfalls die dritte formal night also schmeissen wir uns nachher wieder in Schale. Am letzten Tag ist natürlich abends packen angesagt, nachdem wir einen schönen warmen Sonnentag genossen haben.
Freitag, 12. November 2004
Ganz früh wollen wir auschecken wir haben die weissen tags bekommen und gehen nach einem kleinen Frühstück schon um 7.30 Uhr von Bord. Nur ist irgend etwas mit dem Gepäck falsch gelaufen: statt zuerst kommen die Gepäckstücke mit den weissen tags als letztes, so müssen wir eine zeitlang warten… Endlich können wir mit unseren Sachen in den Dollar-Shuttle steigen und unseren nagelneuen, weissen Mini-Van (4 km gefahren!) abholen. Und so schön warm ist es hier in Miami!