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10 Tage Silvester Cruise mit der COSTA FORTUNA, Italien, Aegypten, Zypern, Griechenland

Geschrieben vor 14 Jahren von Irma live auf Hoher See.

Der ganze Reisebericht

Donnerstag, 29. Dez 2005

Savona, Italien Meinersen Genua / Savona Anreise

Schneetreiben in Norddeutschland. Hotti holt uns etwas früher ab als geplant, bringt uns ohne Probleme über schneebedeckte Straßen zum Airport Hannover, bevor er mir seinem Bruder Gerd seine Fahrt fortsetzt nach Kiel, von wo die beiden mit der Color Fantasy zu einer Minikreuzfahrt nach Oslo starten. Unsere Lufthansa-Maschine muß vor dem Starten erst enteist werden. Das Wetter verschlechtert sich ständig. Wir haben Glück, das wir mit nur einer guten viertel Stunde Verspätung starten. Gerade so schafften wir unseren Anschlußflug in München: aus unserem Flugzeug raus und direkt in das nächste einsteigen. Nur ob unsere Koffer das wohl auch schaffen??? In München sind die Wetterverhältnisse besser. Mit einer kleinen Turbopropellermaschine von Air Dolomiti fliegen wir pünktlich ab. Unser Kapitän scheint einer von denJungen Wilden zu sein. Er braust rückwärts aus der Parkbucht, saust über das Rollfeld und schon steigen wir steil gen Himmel. Wir fühlen uns beinahe wie in einem Privatflugzeug, so klein ist es (ca. 45 Plätze). Zwei Stewardessen verwöhnen uns unentwegt mit Erfrischungstüchern, Cocktails, Snacks, Getränken, Schokolade, bis wir zur Landung in Genua ansetzen. Überpünktlich kommen wir an nur unsere beiden roten Koffer nicht! Am Lost & Found Schalter ist das aber überhaupt kein Problem, das kommt öfter vor. Sie werden uns ganz sicher das Gepäck morgen nach Rom/Civitavecchia direkt aufs Schiff nachsenden. Hoffentlich klappt das!? Mit dem Transferbus von Costa fahren wir nach Savona zum Cruise Terminal, einem neuen Gebäude mit TerrassencafÈ und weihnachtlicher Dekoration. Im Bus haben wir eine Nummer erhalten, die später aufgerufen wird, woraufhin wir dann einchecken können. Wir füllen die nötigen Formulare aus und warten ca. ein halbe Stunde im Gewusel von suchenden Menschen. Ah, Nr. 15 dass sind wir! Mit unserer ganzen Busbesatzung schließen wir uns der vorigen und der da vorigen … an, warten vor der Sicherheitszone, warten darauf, unsere Pässe abgeben zu können, dann aufs fotografiert werden beim Entern der Costa Fortuna. Unsere Costakarte liegt bereits in unserer Kabine, die Kreditkarte läßt man irgendwann später an der Rezeption einlesen. Jetzt strolkern wir aber erst mal durchs Schiff und schauen uns Savona von hier aus an. Der erste Eindruck ist gut. Nicht so dunkel wie in den Katalogen. Und ein Imbiß kann nicht schaden. Im Grand Buffet Restaurant Cristoforo Colombo auf Deck 9 bieten vier gleiche Buffets mediterrane Speisen an. Hier beherrscht die Farbe blau das Ambiente, leider auch zusammen mit gelb und grün bei den campingartigen Plastiktassen undbechern. Das Essen schmeckt aber ganz gut, der Kaffee geht so. Weiter geht unsere Entdeckungsreise übers Pooldeck und durch die Bars. Um halb vier werden wir von der Deutschen Betreuerin Dietlinde begrüßt, die uns über Schiffseigenheiten und Ausflüge informiert. Sie teilt mit, das ca. 100 Deutschsprachige an Bord sind und Ausflüge sicher nur zum Teil mit unserer Heimatsprache begleitet werden. Zum Dinner um 18.30 Uhr im Raffaello-Restaurant werden wir an einen 8ter Tisch am Fenster geleitet und stellen später fest, dass wir in einer deutschen Kolonie angesiedelt sind. Das Essen war gut. Bei Costa ist es nicht üblich, dass die Kellner sich vorstellen, scheinen deshalb auch nicht so verbindlich, aber nett. Im Theater suchen wir uns einen Platz ganz oben, gehen aber während der Veranstaltung raus, gefällt uns nicht gut zu albern!

Freitag, 30. Dez 2005

Civitavechia, (Rom)

Erstmal schlafen wir aus. Beim Frühstück ist es im Buffetrestaurant ziemlich voll, obwohl die meisten Passagiere eigentlich zu einem Ausflug nach Rom unterwegs sein müßten. Allerdings sind etwa 2400 Italiener an Bord von insgesamt ca. 3400 Passagieren, sicher kennen die meisten von denen Rom und sind an Bord geblieben. Erst im Frühjahr war ich mit Freundinnen in Rom, so haben wir keine grossen Pläne für heute. Mit dem Shuttlebus fahren wir in den Ort Civitavecchia, suchen den Bahnhof leider keine Ausschilderung und fahren mit dem Zug für 8 Euro Roundtrip nach Rom. Leider sind wir nicht in S.Pietro ausgestiegen, sondern am Hauptbahnhof in Rom (Stazione Termini), was uns eine gute halbe Stunde Zeit gekostet hat und ungünstig als Ausgangsort für die Besichtigungstour ist. Da hätten wir uns wirklich besser informieren sollen. Mit der Metro Linie A (nur zwei Linien, also einfach zu finden) fahren wir zur Statione Trevi, gehen mindestens 10 Minuten bis zum Trevibrunnen, der sehr sehenswert ist, was bestätigt wird von den vielen, vielen Menschen davor. Ein leckeres Eis aus der nahegelegenen Eisdiele lassen wir uns trotz kühler Temperaturen nicht entgehen. 5 Grad Celsius, aber sonnig. Zurück zur Metro fahren wir bis S. Pietro, gehen ein gutes Stück zum Petersplatz und bestaunen den Petersdom. Immer wieder eine ganz schöne Wegstrecke von den Stationen zum Besichtigungspunkt lassen uns einen Eindruck der Stadt bekommen. Beim Rückweg sind wir schlauer und steigen am Bahnhof S. Pietro in unseren Zug nach Civitavecchia ein. Am Bahnhof treffen wir die nette Schweizer Familie aus Zug wieder, mit denen wir schon auf der Hinfahrt zusammen saßen und uns unterhalten haben. Der Zug ist brechendvoll viele junge Leute mit kleinen Koffern. In Civitavecchia angekommen, versuchen wir ein paar Einkäufe zu tätigen, das Nötigste, falls unsere Koffer nicht da sind. Schließlich haben wir zwei Seetage vor uns und kommen dann nach Alexandria, wo wir sicher nichts einkaufen können. Aber hier finden wir auch fast nichts an Basics (aber schöne Boutiquen). Also zurück zum Schiff, marsch, marsch! Juchhu, die Koffer sind da! Na prima! Schnell auspacken, damit wir gerade noch pünktlich zum Abendessen sind. Die Show war heute besser, trotzdem haben wir sie nicht zu Ende angesehen.

Samstag, 31. Dez 2005

Seetag

Dieses Schiff ist komplett ausgebucht: 3.400 Passagiere! Im Fitneßraum ist es so voll, dass wir für jedes Gerät anstehen müssen. Nach ca. 2 Stunden haben wir es geschafft, jeder eine halbe Stunde auf ein Laufband und an 3 bis 4 Geräte zu kommen. Mittagessen (statt Frühstück, gibt es nur bis 10 bzw.11 Uhr) starten wir um 12, also ganz zu Beginn, so ist es noch nicht so drängelig an den Buffets. Die Auswahl ist ok und wir suchen uns einen ruhigen Platz im 10. Deck, wo es aber nach 10 Minuten auch voll besetzt ist. Hier befindet sich zwar auch ein Buffet, ist aber nicht geöffnet. Einen Platz an der Sonne mit einer Steckdose haben wir gefunden in der Grande Bar, hier schreibe ich meinen Bericht der ersten Tage. Heute ist Silvester, es ist jetzt gleich 3 Uhr nachmittags und ich werde jetzt mit meinem Bernd erstmal einen Sekt trinken gehen. Prosit! Naja, aus dem Sekt ist erstmal eine Plastiktasse Kaffee und ein Snack geworden, nachdem wir uns auf dem Pooldeck bei strahlender Sonne, aber nur 8 Grad den Wind um die Ohren haben wehen lassen. Jetzt ruhen wir uns in der Kabine etwas aus (ich habe etwas Kopfschmerzen), um uns anschließend für den Kapitänsempfang und das Galadinner herzurichten. Beim Kapitänsempfang im Theater werden Sekt und Sektcocktail sowie kleine Appetizer gereicht, während auf de Bühne getanzt werden darf. Der Kapitän hält seine Ansprache in Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch und stellt seine Offiziere vor. Zum Gala-Dinner stehen heute Rot- und Weißwein sowie Wasserflaschen auf dem Tisch. Eingerollt mit einer Schleife liegt das Menü auf dem Teller, es liest sich ausgezeichnet. Nach den überbackenen Jacobsmuscheln muß ich leider aufgeben, um meine inzwischen starken Kopfschmerzen auf der Kabine zu pflegen. Bernd erzählt mir später von den Köstlichkeiten, die kredenzt wurden bis hin zum Champagner danach. War wohl ganz gut. Er wandelt jetzt zwischen unserer Kabine und verschiedenen Bars hin und her, bis wir kurz vor Mitternacht auf Deck 5 gehen um mit einem mit Wasser gefüllten Sektglas in der Leonardo da Vinci Bar auf das Neue Jahr 2006 anzustoßen na, dass hab ich mir aber auch anders vorgestellt! Auf Deck 5 ist ein reges Treiben, vor allem laufen Massen von Leuten immer hin und her von eine Bar zu anderen. Da sich alle Bars auf Deck 5 befinden halten sich natürlich auch die meisten der 3.400 Passagiere hier auf und es ist schlichtweg überfüllt. Zu Gunsten meines Kopfes tun wir uns das nicht lange an.

Sonntag, 01. Jan 2006

Seetag

Dank unserer perfekten Zimmerstewardeß Frixie (Philippinen), die mich umsorgt hat und dank der Tabletten, die Bernd mir morgens aus der Bordapotheke holte, geht es mir endlich besser. Die Uhren wurden eine Stunde vor gestellt, so ist es schon fast Mittag, als wir aufstehen. Zum Mittagessen gehen wir ins Restaurant Michelangelo, um der Wuselei im Buffetrestaurant zu entgehen. Das war eine gute Entscheidung! Die Sonne scheint vom blauen Himmel, die Temperaturen sind auf 16 Grad C gestiegen, so ist am Pooldeck natürlich keine windgeschützte Sonnenliege mehr zu bekommen. Trotzdem halten wir uns etwas draußen auf. Ein herrlicher Sonnenuntergang bei schon wärmerem Wind wird uns beschert und beim Erzählen an einer Bar mit unseren Tischnachbarn und der Schweizer Familie verpassen wir beinahe das Dinner (wegen der Zeitumstellung). Unsere Tischrunde ist sehr nett. Wir probieren den Hauswein und den guten Riesling von Werner, der uns mit seiner Frau Bärbel gegenübersitzt, sie kommen aus Heidelberg und haben einen angenehmen Dialekt. Zur Show gehen wir heute abend nicht (soll aber ganz nett gewesen sein), wir sitzen gemütlich in dem großen Salon Leonardo Da Vinci um den Los Paraguayos zuzuhören. Später gesellen sich Bärbel und Werner und Maria und Kurt zu uns.

Montag, 02. Jan 2006

Alexandria, Ägypten

Um 6 Uhr klingelt der Weckdienst! Eine 13stündige Tour nach Gizeh/Kairo haben wir uns ausgesucht, das wird bestimmt anstrengend. Ca. 60 klimatisierte Busse warten vorm Schiff aufgereiht, jeder Tourist erhält beim vorherigen Treffen im Schiff eine Busnummer (wir bekommen # 35) und steigt zu gegebener Zeit ein. Das klappt ziemlich gut. Die vordersten Plätze sind für Reiseleitung und einen (bewaffneten) Security Mann reserviert. Zu unserem Schutz und unserer Sicherheit fahren wir im Konvoi, eskortiert von Militärfahrzeugen neben, vor und hinter uns. Erst hatte ich dabei ein etwas mulmiges Gefühl, aber als wir losfahren und die Einheimischen uns freudig zuwinken und uns anlachen fühlen wir uns wohl. Die sehr nette und charmante Reisebegleiterin Marianne begeistert uns von Anfang an mit ihrem großen Wissen und ihrer perfekten deutschen Sprache, die sie in einer deutschen Schule erlernt hat, ohne jemals in Deutschland oder Europa gewesen zu sein. Sie ist eine kleine zarte Person, die sehr aufgeklärt und offen über die Sitten und Gebräuche (z. B. Beschneidung der Mädchen, 250 Fastentage der Musleme) ihres Heimatlandes Ägypten erzählt. In unserem komfortablen Bus # 35 (mit Toilette) sind nur 19 Personen (alle deutschsprachig), jeder kann sich also einen Platz aussuchen (was manchmal gar nicht so einfach scheint). Wasser in kleinen Flaschen wird reichlich von Costa zur Verfügung gestellt. Von Alexandria aus befahren wir eine große Straße durch die Wüste. Rechts und links sehen wir immer wieder begonnene Bauvorhaben, plötzlich auch Glaspaläste oder mit Palmen angelegte Resorts. Von den ägyptischen Bauern (Falachen) werden kleine, abgerundete Türme mit kleinen Löchern gebaut. Tauben fressen die darin verteilten Körner und lassen ihren Mist direkt im Turm fallen, was dann als Dünger für die Felder genutzt wird. Ausserdem werden in Ägypten gerne Tauben gegrillt oder gefüllt gegessen, neben Ziegen- und Kamelfleisch. Während wir lange auf der Wüstenstraße fahren (ca. 250 km) erklärt uns Marianne das Nildelta anhand eine alten Papyruskarte und gibt uns Gelegenheit, schon jetzt ein paar Andenken zu bestellen, die wir später in Kairo abholen können (mit Namen bedruckte Schmuckkartuschen, T-Shirts mit oder ohne Aufdruck von Schriftzeichen, wobei Schriftzeichen überhaupt von den Ägyptern erfunden wurden). Sie klärt uns über die Jahrtausende alte Geschichte auf, über die Pyramiden und deren Innenleben. Dann taucht die Silhouette der Pyramiden von Gizeh vor uns auf. Unser Konvoi reiht sich direkt zwischen den Pyramiden aneinander und wir steigen direkt vor Ort aus. Beeindruckt besichtigen wir diese gewaltigen Weltwunder! (zumindest zwei davon, die dritte steht etwas entfernt) und können nicht fassen, wie man damals ohne irgendwelche Maschinen oder modernen Hilfsmittel solche Steinmassen (Sandstein und Granit) bewegen konnte. Die Pharaonen Cheops, dessen Sohn Chefren und dessen Sohn Mykerinos wurden hier in ihrer jeweiligen Pyramide bestattet. Bernd geht mit einer kleinen Gruppe in die Grabkammer des Chefren, zu der ein niedriger Gang führt, den man nur in gebückter Haltung begehen kann. Ich drücke mich, weil ich glaube darin Platzangst zu bekommen. Fliegende Händler sind aufdringlich, aber nicht unfreundlich, wie auch die Kameltreiber, die sich mit ihren bunten Decken und Gewändern gut in die Szenerie einpassen. Die allgegenwärtige Polizei ruft sie dabei schon öfter mal zurück. Von einem Aussichtpunkt machen wir Fotos, bevor wir weiterfahren zu der zu den Pyramiden gehörigen sagenhaften Sphinx, die man so oft auf Bildern und in Büchern schon gesehen hat. Jetzt stehen wir davor und bestaunen das 4 m breite Gesicht mit dem 2 m breiten Mund und fotografieren wie verrückt, um dann alles zu Hause wieder auf Bildern sehen zu können. Es ist ein bewegendes Gefühl, selbst vor diesem ca. 4000 Jahre alten Weltwunder zu stehen! Nach Kurzer Fahrt durch Kairo halten wir im Papyrus Museum, wo uns gezeigt wird, wie diese über dreitausend Jahre alten Blätter hergestellt wurden und immer noch werden, wo man Andenken und die bestellten Souvenirs kaufen kann. Im Le Meridien Pyramids ***** Hotel werden wir von einer musizierenden Volksgruppe empfangen und ein reichhaltiges Mittagsbuffet stärkt uns für den folgenden Besuch des Ägyptischen Museums. Auf dem Weg dorthin kracht es plötzlich, dicke rote Tomaten fliegen durch die Luft und rollen über die Straße: unser Bus hat einen kleinen Tomatentransporter geküßt! Der Fahrer ist sehr entsetzt und traurig, dass das passieren konnte, Marianne hat sich böse ihr Knie gestoßen, aber sonst ist niemandem etwas passiert. Sofort reagieren die Sicherheitsleute, lassen innerhalb von 15 Minuten einen anderen Bus kommen, wir steigen um und unsere Fahrt geht weiter. Zurück lassen wir den bedrückten Busfahrer, der mir sehr leid tut. Das Museum ist gut besucht, aber wir kommen ganz gut durch immer hinter unserer Marianne mit der hochgehaltenen 35 her. Sie führt uns durch die Räume mit der reichsten Kunstschatzsammlung aus der Pharaonenzeit und gibt Erklärungen über die vorzeitlichen Funde bis wir zu der Maske (aus 11 kg purem Gold), den verschiedenen goldenen, jeweils ineinanderpassenden Bestattungshüllen des wohl bekanntesten Pharao Tutanchamun und edlen, feinsten Schmuckstücken kommen. Zum Schutz dieser wunderschönen Goldschätze darf sie in dem verglasten klimatisierten Raum keine Erklärungen geben das tut sie davor -, so geht jeder für sich und bestaunt die wohl prunkvollsten Exponate dieses Museums. Als wir uns draußen treffen um auf den Bus zu warten ist es schon dunkel. Es herrscht eine Wuselei von Menschen und Bussen, das Abfahren klappt aber prima. Die letzten fliegenden Händler bieten Papyrusbilder und Figuren an und winken uns zu. Die Fahrt durch das nächtliche Kairo (ca. 18.30 Uhr) zeigt uns das übliche Leben der städtischen Ägypter, das sich abends und draußen abspielt: starker Autoverkehr anscheinend ohne Regeln, Menschen laufen oder stehen auf den großen Straßen, ein Fahrradfahrer ohne Licht kommt uns auf der falschen Seite entgegen, kleine Transporter haben Kühe, Schafe oder Ziegen geladen, die auf dem fahrenden Auto von stehenden Jungen gehütet werden, Leute fahren auf den Planen von Kleinlastern mit ohne Sicherung, sehr alte Autos sind überbesetzt und fahren ohne Licht. In der Altstadt drängelt sich der Bus durch Verkehr und Menschenmassen. Vor denGeschäften liegen Waren auf der Erde, Menschengruppen lungern herum, andere bummeln oder eilen geschäftig durch ein einziges Wirrwarr. Ein chaotisches Durcheinander spielt sich in der Marktstraße ab, auf der man sichtlich keinen Fuß zwischen Menschen und Verkaufsstände bekommt. An noch vielen für uns ungewohnten Eindrücken fahren wir vorüber, ehe wir gegen halb zehn Uhr abends nach einem äußerst kurzweiligen, interessanten Tag in Ägypten auf unsere Costa Fortuna zurückkehren. Kompliment noch mal an unsere Reisebegleiterin Marianne und die gute Organisation des gesamten Ausflugs! Glücklicherweise bekommen wir nach kurzer Wartezeit noch zwei Plätze zur zweiten Sitzung im Speisesaal. Im Restaurant auf Deck 9 stand eine riesige Traube von hungrigen Leuten, bereit das Buffet zu stürmen. Und wir hatten keine Lust uns dort anzureihen. Leider können wir uns mit unseren Tischnachbarn kaum unterhalten, wir sind in einer italienischen Ecke gelandet und hatten schon vorher festgestellt, dass nur wenige Italiener englisch (oder deutsch) sprechen.

Dienstag, 03. Jan 2006

Limassol, Zypern

Zypern erwartet uns mit schönem Wetter und frischem Wind. Ein Shuttlebus bringt uns in das Stadtzentrum, wo wir nur etwas bummeln möchten. Die Stadt bietet und einen sehr aufgeräumten Empfang, es gibt viel zu schauen in den kleinen Geschäften der Altstadt. Etwas abseits befinden sich schöne Boutiquen rechts und links der doch gut befahrenen Straße, während am aufbrausenden Meer entlang eine Parkanlage eine große Straße säumt. Auf einen Ausflug zu geschichtlichen Stätten wie Kurium, dem Apollotempel oder Orangenplantagen verzichten wir bei dem heute nur halbtägigen Aufenthalt. Lange sitzen wir beim Abendessen, das heute erst um 19.00 Uhr beginnt, und geniessen den von Werner empfohlenen Riesling. Die Zaubershow verlassen wir vorzeitig. Im Salon Leonardo sitzen wir in netter Runde mit Maria und Kurt und Karin und Horst bis weit nach Mitternacht zusammen. Heute ist Bergfest…

Mittwoch, 04. Jan 2006

Rhodos, Griechenland

Bernd muß heute etwas länger schlafen, gestern abend war für ihn Caipi-Abend und heute hat er Geburtstag. So gehen wir mittags durch die alte Stadtmauer von Rhodos und schlendern durch die hübschen Gassen und Geschäfte der Altstadt (die eigentlich Winterpause haben und extra für uns ihre Pforten öffnen), machen eine kleine Rast und genießen die angenehme Atmosphäre bei 18 Grad Wärme und teilweise bedecktem Himmel. Wie wir feststellen haben sich viele Costa-Passagiere ebenso entschlossen. Bei einem Tee in den grellblauen Plastiktassen sitzen wir am Spätnachmittag im Cristophero Colombo Buffet-Restaurant und schauen auf die Kulisse von alter Stadtmauer und den wörtlich aus der City Map übersetzt ruinierten Tempel der Aphrodite und eines der sieben Weltwunder: den Platz, wo der Koloß von Rhodos einst stand. Eine einstündige Stadtrundfahrt per Taxi mit Stop am Aussichtspunkt auf dem Hügel der Akropolis und am Strand entlang wurde uns angeboten für 40 Euro für zwei Personen. Immer wieder schön und romantisch ist es beim Auslaufen auf die stetig kleiner werdende Silhouette einer beleuchteten Stadt zu schauen so auch in Rhodos… Dinner beginnt heute wieder um 19.00 Uhr. Mit der Gruppe an unserem Tisch stoßen wir mit einer Flasche Sekt auf Bernds Geburtstag an. Mitglieder der Crew (aus dem Servicebereich) bestreiten die Show des Abends: Volkstänze verschiedener Länder in entsprechenden Trachten werden gezeigt, drei Männer und eine Frau singen ziemlich gut. Eine witzige Idee, so ein Showprogramm zu gestalten. Ganz nett.

Donnerstag, 05. Jan 2006

Athen, Griechenland

Frühstück holen wir uns in die Kabine, weil wir spät dran sind. Es regnet! Na, macht nichts, gehen wir erst mal los… Theoretisch wären wir jetzt mit dem Zug zu noch einem der sieben Weltwunder, der Akropolis (was auf deutsch hohe Stadt heißt) gefahren. Mit dem weltbekannten Tempel Parthenon, der heiligsten Stelle, befindet sich die Akroplis auf dem höchsten Punkt eines Berges mitten in der Stadt. Auf dem Rückweg wären wir durch die Plaka geschlendert, die Altstadt Athens. Wegen des Regens haben wir dazu nun doch keine Lust und kehren zum Schiff zurück. Wir waren schon vorher in Athen und kommen sicher noch mal her. So genießen wir heute die Ruhe auf dem Schiff und arbeiten ein wenig am PC. Später gehen in die Sauna (Ruheraum ist leider abgeschlossen, wird anderweitig genutzt) und in die kleine Grotte im Spa-Bereich, den Whirlpool, dessen feine Strahlen mit kaltem Wasser uns in Beine und Po pieksen und mit uns beiden eigentlich schon voll besetzt ist. Gern hätten wir auch ein wenig am Spa-Pool relaxed, aber der zeigt sich hier auf der Fortuna eher als Hallenbad mit großer Geräuschkulisse und Ersatzrestaurant, und hübsch ist er schon gar nicht. Für eine Weile beobachten wir die Animation in der Grande Bar Comte di Savoia, trinken einen Campari und freuen uns auf die nette Unterhaltung mit unserenTischmitbewohnern beim Dinner. Das Ballett zeigt u. a. eine irische Stepptanzeinlage, ein Comedien integriert das Publikum in seine Gags. Die Kostüme in den Shows sind übrigens immer hübsch anzusehen.

Freitag, 06. Jan 2006

Katakolon / Olympia, Griechenland

In Katakolon regnet es wieder heute allerdings regnet es Blasen und die Temperatur liegt bei 10 Grad. Also verschieben wir einen Besuch per Taxi nach Olympia auch auf später ein Mal, eine Bustour haben wir nicht gebucht. Die Tourbusse sind aber losgefahren nach Olympia und zeigen den Fahrgästen die Kultstätten, wo 776 Jahre v. Chr. die ersten olympischen Spiele stattgefunden haben und wo auch heute noch das olympische Feuer entzündet wird. Der Zeus-Tempel auch eines der 7 Weltwunder -, der Hera-Tempel, das Stadion, die Hermes-Statue z.B. sind Höhepunkte des Ausflugs. Ein kleines Shopping Center für Souveniers liegt einen 5-minütigen Fußweg vom Schiff entfernt. Wie wir später hören sind Tourleute ganz schön durchgeregnet. Zum Mittagessen gehen wir nicht ins Bedienrestaurant, weil Bernd gerne ein Hot Dog essen möchte, so stellen wir uns dem Buffet-Ansturm der zurückkehrenden Ausflügler. Ausschiffungs-Formalitäten mit Dietlinde um 16 Uhr bereiten uns auf das nahende Ende dieser Reise vor. – Nun wissen wir das. Am dritten und letzten Gala-Abend endet das Dinner mit einer Wunderkerzen-Eisbombe und einem Tänzchen der Kellner mit den weiblichen Gästen zuTime to say good bye. Die Show im Theater Rex ist heute gut, ein musikalischer Querschnitt durch die Welt mit den Sängern und Tänzern der Costa Fortuna.

Samstag, 07. Jan 2006

Seetag

Ausschlafen, endlich mal wieder aufs Laufband gehen (wo ich heute nur gute 5 Min warten muß), im Michelangelo-Restaurant zu Mittag essen und etwas Seeluft auf dem Sonnendeck schnuppern (wozu die Abluftentsorgung von Küche und Toiletten allerdings nicht beiträgt). Am Nachmittag verabreden wir uns mit ein paar Deutschen im Augusto-Konferenzraum, um ein paar Fotos anzusehen und uns auszutauschen über die Reiseerfahrung mit der Costa Fortuna (wobei am meisten die Überfülle bemängelt wird). Das Kofferpacken ist schnell erledigt. Nach einem wieder unterhaltsamen Dinner mit unseren netten Tischfreunden verabschieden wir uns und wünschen gegenseitig eine gute Heimreise… Während der letzten Nacht schlafen wir trotz Geklapper in der Kabine ganz gut, allerdings wird um 6.00 Uhr schon der Wecker klingeln.

Sonntag, 08. Jan 2006

Savona, Italien

Der Weckanruf kommt viel zu früh, aber natürlich pünktlich! Das Michelangelo Restaurant ist noch dünn besiedelt, als wir kurz nach 7 dort zum Frühstück sitzen. Oben am Buffet werden wohl schon wieder viele Leute anstehen und drängeln. In der großen Comte di Savoia Bar befindet sich unsere Sammelstelle, wo die Inhaber der roten und weißen Kofferanhänger zuerst aufgerufen werden, um das Schiff zu verlassen. Die Koffer stehen ordentlich aufgereiht in der Cruiseport Halle, wo aber sehr bald aufgeregte Abreisende völlig plan- und rücksichtslos durcheinanderlaufen. Eine 40minütige Sightseeing Tour mit dem Shuttlebus von Savona nach Genua zum Flughafen zeigt uns eine nicht sehr ansprechend zugebaute Gegend und Landschaft. Im Turiner Flughafen wurde eine Bombe aus dem 2. Weltkrieg gefunden und deshalb evakuiert und gesperrt, die Passagiere alle nach Genua gebracht. Trotz dieses riesigen Andrangs auf diesem kleinen Flugplatz geht unser Flug pünktlich. Die schneebedeckten Alpen bei hellem Sonnenschein aus der Vogelperspektive zu sehen ist traumhaft schön. Der Service in der kleinen Air Dolomiti Maschine nach München ist wieder sehr gut, obwohl der kleine Flieger diesmal voll besetzt ist. Beim Umsteigen in München haben wir so gut wie keine Wartezeit, stellen in Hannover aber freudig fest, dass es unsere Koffer diesmal auch geschafft haben. Adi steht schon in der Halle bereit, um uns abzuholen und nach Hause zu bringen, während wir ihm von unserer Reise berichten. So ziehen wir auch für uns ein Resume. Die Fortuna ist ein neues Schiff (2003), befördert zum Großteil Europäer. Sicher war für viele Gäste angenehm, dass der Kapitän, der Cruisedirektor und einige Angestellte mehrere Sprachen sprechen (italienisch, spanisch, französisch, englisch und deutsch), und dass es begleitete Ausflüge in deutscher Sprache gibt (ab 25 Personen). Die Reiseroute selbst war interessant, der von Costa angebotene Ausflug in Ägypten, an dem wir teilgenommen haben, war toll und sehr gut organisiert. Das Personal war stets freundlich oder sehr freundlich, unser Zimmermädchen (Frixie) war perfekt. Unsere Innenkabine war bequem und ordentlich, hatte aber trotz ruhiger See ständige Klappergeräusche. Das Schiff selbst hat uns vom Design und Ambiente nicht gut gefallen, es bietet für unser Empfinden zu wenig Platz in den öffentlichen Räumen für sooo viele Menschen. Der ständige Wandelgang auf Deck 5 ist unruhig. Das Essen war – na ja So sind wir zum ersten Mal nicht traurig, dass eine Kreuzfahrt zu Ende ist.

Happy Cruising wuenscht IDee-Cruises.de,