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7 Naechte – AROSA ALVA – Douro Flusscruise

Geschrieben vor 6 Monaten von Irma Deeke live auf Hoher See.
ab/bis Porto, Douro Flusstal in Portugal

Der ganze Reisebericht

Dienstag, 30.7.2019

Anreise Düsseldorf

Mittags nehmen wir einen ICE von Hannover nach Dortmund, dort die Regionalbahn zum Düsseldorfer Flughafen (z.Zt. verhindern Baustellen eine durchgehende ICE Verbindung). Hier checken wir gerne wieder im Maritim Hotel ein; ein schönes Haus mit mehreren Restaurants und Terrassen, wo wir einen netten Abend verbringen.

Mittwoch, 31.7.2019

Anreise Porto

Nach einem ausgiebigen Frühstück ziehen wir unsere Koffer zum Checkin, verbummeln noch etwas Zeit im Duty Free Bereich und starten um 13.20 Uhr unseren Flug via Lissabon nach Porto, wo uns Sandra von Arosa am Flughafen empfängt – zusammen mit ca. 20 anderen Arosa Gästen. Der Transfer zum Stadthafen dauert ca. eine halbe Stunde, so erreichen wir unseren Flusskreuzer AROSA ALVA um 20 Uhr.
Die AROSA ALVA ist mit 100 Gästen nicht ganz ausgebucht (126 sind möglich)
davon sind 92 Gäste aus Deutschland, 2 aus Belgien, 1 aus USA, 2 aus Russland, 1 aus England und 2 aus Australien. Weitere Schiffsdaten:
Taufe/Indienststellung Mai 2019, 4 Decks, 80m lang, 11m breit, 36 Crew, Pool, GYM, Sauna, Babor-Spa, Fahrstuhl über drei Deck.

Schnell bringen wir das Handgepäck auf unsere schicke kleine Kabine und gehen zum Dinner. Fröhlich und herzlich empfangen uns Kellner, bewirten uns aufmerksam mit Getränken; vom Buffet (heute am Anreisetag, ansonsten werden die Hauptspeisen serviert) bedienen wir uns aus einer guten Auswahl, bei dessen Dessertvariationen Pastel de Nata (typisch portugiesische Vanilleküchlein) natürlich nicht fehlen darf.

Das Gepäck für eine Woche ist schnell ausgepackt, Schrankplatz ist knapp, aber ausreichend, Haken gibt’s nicht ganz viele, im Bad wäre ein Regal wünschenswert. Sehr schön sind die moderne grosse „Fenster-/Balkon-Vorrichtung” und die hellen Farben der Einrichtung.

Noch kurz vertreten wir unsere Beine beim kleinen Wandelgang an der Promenade von Villa Nova de Gaia mit stimmungsvollen, gut besuchten Lokalen vor Port- und Weinkellereien. Die AROSA ALVA liegt mit fünf anderen Schiffen an der Pier gegenüber von Porto, auf dessen nächtliche Silhouette wir schauen – sehr romantisch.
Ein Schlummertrunk in der Alva Lounge bei leichter Klaviermusik und Gesang lässt diesen Anreisetag ausklingen.

Donnerstag, 1.8.2019

Porto – Sailaway – Porto Antigo

Schon früh um 8.30 Uhr (Zeitverschiebung: eine Stunde früher als zu Hause) fahren die Tourbusse vorm Schiff ab; die meisten Passagiere machen einen Ausflug – wir nicht; ihr kennt uns ja. Wir spazieren lieber alleine gegen 10 Uhr los. Auf der Promenade Portwine Cellars vorm Schiff kaufen wir Tickets und gondeln hinauf zur von einem G.Eiffel-Schüler erbauten Brücke Luis 1. – eine Brücke über den Douro zwischen Gaia und Porto, unterhalb der Festung/Kirche Mosteiro da Serra do Pilar.
Von hier und beim Gang über die Brücke hat man wunderbare Aussicht auf die Altstadt und Promenaden. Weiter laufen wir am wunderschönen, historisch gefliesten Bahnhof vorbei bis zum altehrwürdigen Café Majestic von 1923. Pause bei Espresso (der hier „Kaffee normal” heisst) mit Pastel de Nata – immer wieder lecker! Wir schlagen einen Bogen zu einer Treppenstrasse mit unzähligen Stufen steil hinab zur Promenade der Portoseite. Lokale, Restaurants, allesamt einladend, oft schick in altem Gemäuer, reihen sich aneinander. Einheimische und Touristen flanieren in der Sonne, buntes Treiben zwischen Möwen und Hafenmauern. Gegen Mittag lassen wir uns von einem River Taxi zur Gaiaseite schippern, bummeln noch über die Promenade, testen Portwein und kehren rechtzeitig zum Mittagessen auf die AROSA ALVA zurück, die gegen halb drei den Flusshafen von Porto verlässt. Vom Oberdeck in der Sonne beschauen wir die Stadtsilhouette, Brücken und Landschaft. Später schleusen wir zweimal (einmal sogar 34 m hoch), bevor unser Kapitän in Porto Antigo zum Übernachten festmacht. Nachts herrscht generelles Fahrverbot auf dem Douro! wegen teils sehr enger Fahrrinnen.
Nach dem Dinner spazieren wir einmal die Strasse hinauf und hinab – der Ort scheint schon zu schlafen – und freuen uns um 21 Uhr über den Welcome Drink mit Kapitän Renato Braga, der seine Offiziere vorstellt und auf eine schöne Reise mit uns anstösst…

Freitag, 2.8.2019

Porto Antigo, Regua, Pinhao

Unsere hübsche Kabine auf Deck 3 wird durch die grosse Fensterfront von der Sonne erhellt, wir schauen auf den Douro zwischen sanften Hügeln in einem weiten Flussdelta. Die ganze Nacht schliefen wir bei offenem Fenster, denn wie angekündigt gibt es hier keine Mücken!

Um 8 Uhr hatte die AROSA ALVA ihren Nachthafen verlassen, um 10 Uhr erreichen wir Regua, wo wir drei Stunden zum Bummeln haben. Wir nutzen die Zeit für einen Besuch im Douro Museum (direkt gegenüber vom Anleger), der uns aufklärt über das frühere Leben in dieser Region, wie schwer und schwierig es war, diese Gegend in ein Weinanbaugebiet zu verändern, wie Portwein erzeugt und verschifft wurde – sehr interessant! Auf der Barterrasse reicht man uns einen gekühlten Portwein rosé, der wirklich lecker ist.
Über steile Gassen erreichen wir eine kleine Einkaufsstrasse, spazieren aber bald zurück, denn um 13 Uhr sollen alle an Bord sein.
Die meisten Passagiere nehmen an einem Ausflug zur Himmelstreppe von Lamego teil – wir anderen geniessen die Flussfahrt nach Pinhao, wo die Ausflügler später auch hingebracht werden.

Kurz hinter Regua schleust die AROSA 32m hinauf, da werden sogar die Brücke und das Sonnendach auf dem Oberdeck heruntergefahren. Umgeben sind wir von endlosen terrassigen Weinbergen zwischen lichtem Grün, die Sonne scheint von wolkenlos blauem Himmel bei 34 Grad. Da ist der kleine Pool eine echte Erfrischung, ein Hauch von warmer Luft umweht uns unterm Schattendach – was will man mehr? Vielleicht eine Pina Colada – ah, da wird sie schon serviert!  Geruhsam verbringen wir so den Nachmittag.

Um 18 Uhr werden alle Passagiere per Bus zur Quinta de Avessada gebracht, ca. eine halbe Stunde Fahrt durch eine unglaubliche Anhäufung von Weinbergen, die sich schon seit gestern beidseitig am Douro emporheben; und wo kein Wein angebaut wird sind es Olivenbäume. Auf dem Weingut begrüsst man uns mit Musik und einem Muskateller Portwein auf der Gartenterrasse des Anwesens. Alle 1.500 Einwohner des Dorfes Favaios ernten und verarbeiten zusammen alle ihre Trauben; allein gut 10.000 Hektar Muskatellertrauben werden hier auf diesem Plateau 600m über Meeresspiegel zentral gekeltert.
Ein kleine Einführung und immer wieder kleine Geschichten spicken einen fröhlichen, weinseligen Abend mit typisch portugiesischem Essen (kleine Tapas, Suppe, Fleisch in Rotwein gegart und Nachtisch) – bis halb elf bewirtet man uns (100 Gäste), dann bringen uns die Busse in der Dunkelheit über die enge Serpentinenstrasse zurück zur AROSA ALVA.

Samstag, 3.8.2019

Pinhao, Barca d‘Alva

Heute morgen ab ca. 7 Uhr werden wir eine der schmalsten und beeindruckendsten Stellen im Dourotal passieren, das ist wirklich ein Schauspiel. Zuerst schauen wir vom Bett aus durch die grosse Fensterfront, nach dem Frühstück vom Sonnendeck aus. Seit wir wissen, wieviel menschliche Kraft und Handarbeit beim Anlegen der Weinterrassen in dem unwegsamen Schiefergelände vor allem früher nötig ist, staunen wir um so mehr. So viele Weingärten und -berge haben wir in dieser Anhäufung noch nicht gesehen – selbst nicht in Frankreich im Bordeaux oder bei einer Rheinschifffahrt.

Um 13 Uhr erreichen wir Barca d’Alva, ein Dörfchen mit 150 Einwohnern vor der spanischen Grenze – bei einem Erkundungsgang suchen wir den alten Bahnhof, finden ihn aber nicht. Ansonsten schläft das Örtchen vor sich hin. Alle Schiffe, die hier anlegen – heute 5 an der Zahl – kommen um Ausflüge anzubieten. Teilweise liegen die Schiffe nebeneinander, so dass man an der Rezeption des Nachbarn vorbei nach draussen kommt, was aber gar kein Problem ist. Die meisten unserer Passagiere machen eine 3stündige Bus- und Fusstour zum Castello Rodrigo, nach ihren Aussagen hat es ihnen gefallen.
Uns war’s zu heiss für eine Tour: 37 Grad fast ohne Wind – puuuuuh! Also waren Sonnendeck im Schatten und abkühlen im Pool angesagt.

Um halb sieben sind alle Gäste aufs Sonnendeck eingeladen zum Apero mit Sardinenhäppchen, bevor um 19 Uhr ein typisch portugiesisches Dinnerbuffet im Restaurant kredenzt wird (bis 21 h)
Danach spielt der wunderbare Pianist in der Lounge.
Über Nacht bleiben wir hier am Pier liegen.

Sonntag, 4.8.2019

Barca d‘Alva , Vega Terron

Um 8.30 Uhr starten die Busse nach Salamanca zu einer Tagestour (10 Std). Besichtigungen, Mittagessen, Flamencotanz und freie Zeit mit insgesamt dreieinhalb Stunden Fahrzeit (€89) – auch hier fahren die meisten Leute wieder mit.

Wir nehmen ein spätes Frühstück (bis 9.30h), spazieren kurz an den relativ neuen Pier und entdecken ein Pontonboot; da mietet Bernd sich gleich ein (€15/Std). Mit neun gutgelaunten Fahrgästen startet das Boot um halb elf: von Portugal nach Spanien und zurück in einer Stunde – sogar ein Portwein wird zwischendurch gereicht. Ein gelungener Kurztrip!
Leider kann ich nicht teilnehmen, denn um 11 Uhr bekomme ich eine entspannende Massage im Babor Bord SPA, das ist aber auch sehr schön.

Nach dem Lunch spazieren Bernd und ich wieder zum Pier und den Weg weiter am Fluss entlang bis gegenüber dem spanischen Anleger, steigen eine Menge verwitterter Holzstufen hinauf, wo wir ein verfallenes Haus an den Bahnschienen erreichen; hier führt die gesperrte marode Eisenbahnrücke nach Spanien hinüber. Natur pur rund um uns herum. Zwischen den Gleisen wachsen Gräser und Blumen, wir spazieren über Schwellen, erreichen die Ruine des alten Bahnhof Barca d’Alva und bald danach das Dörfli. Ein kleines „Restaurant” am Ortseingang lockt uns zu einer Espressopause – sehr freundlich bedient man uns und weist auf eine besonders gute Kaffeesorte hin. Für zwei Espresso und ein Mineralwasser bezahlen wir €2,40, natürlich mit einem grosszügigen Trinkgeld, weil wir es einfach puppig fanden.
Jetzt haben wir uns redlich eine Siesta verdient in unserer kühlen Kabine!

Von 19 bis 20 Uhr gibt es wieder Dinner im Bordrestaurant, danach ist es nicht mehr so heiss auf dem Sonnendeck, eine laue Stunde kann man da gut noch verbringen. Oder bei der Musik des Pianisten in der Lounge…

Montag, 5.8.2019

Vega Terron, Pinhao, Regua

Schon früh verlässt die AROSA ALVA Barca d’Alva, erreicht Pinhao um 13 Uhr. Für alle Gäste startet um 13.15 Uhr eine Tour auf die Quinta da Rueda/Croft zu einer Portweinprobe. Auf dem hübschen Weingut erklärt man uns die Spezialitäten des Winzers und die vor ein paar Jahren neueste Produktion Pink Port – schmeckt prima. Wir beschauen die Aussicht von der Terrasse auf das Dourotal, staunen über Rebstöcke voller dunkler Trauben und die stolze Ansammlung der weissverputzten Reifungstanks. Olivenbäume tragen reich an Früchten, denn Olivenöl wird ebenso produziert.

Die Gäste für den gebuchten Ausflug zum Mateus Palast starten von hier aus, wir anderen fahren zurück zur AROSA und schippern weiter nach Régua, wo wir um 17 Uhr anlegen.

Regua ist eine kleine Stadt im Westen des Alto Douro und das Zentrum der Portweinproduktion. Von hier aus legte der berühmte portugiesische Premierminister de Pombal 1756 die Grenzen des geschützten Weinbaugebietes Alto Douro fest. Mit einem historischen Dampfzug kann man die Landschaft bequem erkunden. Das wunderbare Museo do Douro hatten wir auf der Hintour bereits besichtigt.

Bernd läuft vom Pier hinauf zur Strasse zum Friseur. Klar haben zwei schüchterne Friseurinnen Zeit, in 10 Minuten geht’s los. Verständigen kann er sich nicht wirklich, also wird die Frisur kürzer als erwünscht, aber das wächst ja wieder ;)

Zum Farewellabend serviert man uns heute abend ein Fünf-Gang-Menue, nachdem der Kapitän, der Kreuzfahrt -, der Hotel Manager, die Offiziere und alle Besatzungsmitglieder sich von uns verabschieden. Man hat uns wirklich gut betreut an Bord.
Portugiesische Folklore und Fadoklänge trägt eine einheimische Gruppe in der Lounge vor, es wird mitgeklatscht und sogar getanzt.

Später flanieren wir beide über die Vergnügungsmeile der Festivalwoche in Régua – viele, viele Menschen, vor allem Familien, amüsieren sich hier bis spät in die Nacht.

Dienstag, 6.8.2019

Regua, Porto

Ein weinig frischer ist es geworden, so 20, 22 Grad, als wir 12 Uhr mittags in Porto einlaufen – wir sind zurück, eine Woche ist schnell vergangen.
Angeboten wird ein Ausflug zum Kloster Guimaraes, wo das Ursprungsrezept für Pastel de Nata herstammt.
Morgens um 10 Uhr werden in der Lounge die Ausschiffungsmodalitäten erläutert, um halb elf gibt’s eine Vorführung vom Chef über die Herstellung des portugiesischen Lieblingsgebäcks.

Am Nachmittag spazieren wir durch die Stadt, die uns so gut gefällt, essen abends mal nicht an Bord sondern in einem hübschen Lokal an der Gaia Promenade, das uns schon Anfang der Woche aufgefallen war. Die einladende Markthalle nebenan mit Essens- und Getränkestationen ist gut besucht. Die meisten Gäste probieren die überall angebotenen Portwein Tastings verschiedener Sorten.
Ein Bummel an der Promenade zur Eiffelschülerbrücke führt uns an Kunst- und Andenkenständen vorbei; Jugendliche springen von der Brücke 10 m tief in den Douro (wie Klippenspringer in Acapulco) und freuen sich über ein Trinkgeld. Auf der Portoseite unterhalten Einzelkünstler die vielen Stadtbesucher, alle Lokale sind sehr gut besucht, hier brodelt das Leben bei angenehm entspannter Stimmung. Herrlich!
Am späten Abend kommt kühler Wind auf, aber es ist auch schon Zeit zum Schlafengehen, denn nachts um 2.45 Uhr klingelt morgen der Wecker…

Mittwoch, 7.8.2019

Porto, Heimreise

Um halb vier bringt uns der Shuttlebus zum Flughafen Porto, um 6 Uhr geht unser Flug nach Lissabon, von dort nach Düsseldorf, wo wir gegen 13 Uhr deutscher Zeit ankommen. Mit dem Zug geht’s zurück nach Hause. Reisetage sind immer anstrengend, aber alles hat prima geklappt.
Unser Fazit dieser Flusskreuzfahrt: Die AROSA ALVA ist ein modernes, neues Schiff (Taufe war im Mai) mit angenehmem Ambiente, sehr gutem Service und Fahrstuhl über drei Decks. Grosszügig sind Lounge, Restaurant und Sonnendeck mit Pool, so dass jeder Passagier auch Platz findet. Als Besonderheiten wurden ein typisch portugiesisches Dinner sowie ein 5Gang Farewell-Dinner serviert, zu einem Weinprobenabend mit einheimischem Dinner und einer Portweinprobe auf Weingütern in Régua wurden alle Passagiere eingeladen. Toll gedacht, toll organisiert, toll ausgeführt.
Hauptaugenmerk dieser Tour ist definitiv die wunderschöne Natur mit endlosen Weinbergen in Schieferhängen, sind kleine Weinorte mit hübschen Portwein Quintas, auch die entschleunigende Ruhe und Gelassenheit.

Wir sind ja mehr Hochseekreuzfahrer, doch diese Flusstour hat sich definitiv gelohnt – kann man auch nochmal wiederholen.

Happy Cruising wuenscht IDee-Cruises.de,