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2017-05 Ostsee Baltikum mit Danzig MEIN SCHIFF 3

Geschrieben vor 3 Jahren von Irma Deeke live auf Hoher See.
27.5. bis 6.6.17 - Kiel, Danzig, Klaipeda, St Petersburg, Tallinn, Kopenhagen, Kiel

Der ganze Reisebericht

Samstag, 27.5.2017

Anreise Kiel

Gegen halb 9 h morgens holen wir mit unserem Auto Anni und Gerd in Gifhorn ab, fahren in gut drei Stunden nach Kiel bei herrlichstem Wetter.

Am Cruiseport steigen wir aus, geben das Gepäck ab und warten in der Halle bis Bernd mit einem Shuttle vom 15 Min entfernten, bewachten Parkplatz zurück kommt. Zügig checken wir ein, müssen dann allerdings ca. eine halbe Stunde an der Sicherheitskontrolle warten – gegen zwei Uhr sitzen wir auf der Deckterrasse des Gosch Buffets bei einer Mittagspause; prima! Der erste Eindruck vom Schiff gefällt uns gut, das Essen hat geschmeckt, die Sonne strahlt – was will man mehr…

Nachmittags verstauen wir unsere paar Sachen aus den Koffern in reichlich Schrank- und Schubladenplatz. Helle Farben dominieren unsere grosszügige Balkonkabine mit viel Schreibtischfläche, die abends noch mit einer frischen Rose dekoriert wird. Eine Kabine zum Wohlfühlen!

Um 18.15 h nehmen wir wie alle Passagiere an der Seenotrettungsübung teil; 2.521 Passagiere aus 17 Nationen sind an Bord, 1.015 Besatzungsmitglieder aus 45 Nationen. Das Durchschnittsalter der Gäste ist 60,1 Jahre auf dieser Tour; jüngere Leute reisen meist lieber in den warmen Süden.

Allgemeine Schiffsdaten:
Bauwerft: STX Finland Oy, Indienststellung: Juni 2014, Vermessung: 99.526 BRZ, Flagge: Malta, Antrieb: dieselelektrisch, Antriebsleistung: ca. 28.000 kW

Unter goldenem Sonnenschein schauen wir um 19 h beim Auslaufen in die Ostsee auf die grünen Ufer von Kiel – ein idyllisches Panorama bei lauer Abendstimmung.
Bald frischt der Wind auf, im Sportbereich wird auf Grossleinwand das deutsche Pokalendspiel Frankfurt gegen Dortmund übertragen, ist uns aber zu frisch dort. Am Gosch-Buffet nehmen wir in kleines Abendbrot, bummeln durchs Schiff, landen schliesslich am Heck im Diamanten – Ort für exklusive Restaurants und Café Lounge; Exklusive Speisen und Getränke müssen hier bezahlt werden. Unser bestellter Cosmopolitan begeistert uns nicht so, aber die Aussicht auf die weisse Gischt Heckwelle und die untergehende Sonne sind grandios!

Nach einem kurzen Besuch im Klanghaus (22 h – Tina Turner – All the Best) verabschieden wir uns für heute – wir sind müde…

Sonntag, 28.5.2017

Seetag

Frühstück gibt’s in allen Restaurants bis 10 h bzw. bis 11 h, also auch für Langschläfer gut. Die Backstube mit tollen Brotsorten ist von 6 h bis 21 h geöffnet, das ist prima. Das 24 Stunden Bistro ist – wie der Name sagt – 24 Stunden geöffnet.
Mittags treffen wir Anni und Gerd zum Schiffsrundgang, beginnen mit dem Ausguck auf Deck 15, dem höchsten Punkt an Bord – puhhh, der Wind bläst mächtig hier oben. Die Sonne lugt durch vereinzelte Wolken, die Temperaturen liegen bei 19 Grad. Viele Leute sitzen draussen windgeschützt oder in dicke Jacken oder Decken gehüllt.
Über die Aussendecks schlendern wir zur Himmel & Meer Lounge, SPA- und Fitnessbereich auf Deck 12, runter auf Deck 5 am kleinen Casino und Label Shops vorbei und landen in der TUI Bar auf einen leckeren Drink, wir haben ja Urlaub!

Abend gehen wir gemeinsam essen im Atlantik Mediterran Restaurant – hmmm, wirklich gut! und schauen anschliessend im Theater die Musical Gala „Wenn ich einmal reich wär” – nette Performance.

Montag, 29.5.2017

Gdingen (Danzig) – Polen

Teilweise sonnig, frischer Wind; eine Jacke braucht man heute schon. Aber erstmal gibt ein schönes Frühstück um Atlantik-Restaurant vor den Toren von Gdingen in Polen. Schon früh hat Kapitän Jona Lyddby festgemacht im Hafen der Dreistadt: Gdingen, Sopot und Danzig bilden die Seehauptstadt von Polen. Die 800.000 Einwohner betrachten ihre Stadt als Metropole, der es gelungen ist ihren einzigartigen typischen Charakter zu bewahren – das bestätigen wir gerne nach unserem Besuch!

Anni und Gerd wollten hier gern eine Fahrradtour machen, sind aber alle ausgebucht. So entscheiden sie sich mit uns mitzukommen. Wir beide touren ja gern auf eigene Faust, so starten wir zu einer Taxitour für 90 Euro komplett. Unser freundlicher Fahrer Brabeck spricht sehr gut englisch und bringt uns als erstes durch das ehemalige Fischerdorf Gdingen mit moderner Architektur und Denkmälern aus einer bewegten Vergangenheit.
Im Kurort Sopot lässt er uns am prächtigen Kasino, dem Monte Carlo des Nordens, aussteigen, um uns den schönen Strand und die 512 m lange Seebrücke (die längste der Ostsee) anzuschauen. Ein beeindruckender grosszügiger Platz mit bunten Parkanlagen lockt u.a. auch die Fahrradgruppen von Mein Schiff. Wirklich schön ist es hier.

Noch eine gute viertel Stunde fahren wir bis Danzig (Gdansk), der „Perle der Ostsee”. eine geschichtsträchtige Stadt, in der der zweite Weltkrieg begann.
Diese tausendjährige Hafenstadt war früher das Zentrum des europäischen Getreidehandels. Mit ihrem Reichtum erbaute die Stadt u.a. den weltgrössten Backsteintempel, die Marienkirche. Und genau hier beginnen wir mit unseren Erkundungen der Altstadt, dem Herz der Stadt. Durch breite Pflasterstrassen streunen wir zum Laggasser Tor, am ehrwürdigen Rathaus vorbei zum Neptunbrunnen und an die Ufer der Moldau, wo wir in eines der einladenden Restaurants auf ein einheimisches Bier einkehren. Modernes, gemütliches und ursprüngliches Ambiente wurde in die Altbauten integriert, freundliche Menschen bedienen oder verkaufen ihre Kunstgewerbe, vor allem das Gold der Ostsee, Bernstein, wird in tausend Variationen angeboten. Besonders heimelig fühlen wir uns in der Mariacra Strasse mit erhöhten Terrassen und halbtiefen Verkaufsräumen, wo Schmiedeeisen die alten roten Backsteine schmückt.
Als wir gegen drei Uhr zur Marienkirche zurückkommen wartet Brabeck schon auf uns – er bringt uns mit Fotostopp am Europäisches Zentrum der Solidarność und Wahrzeichen (drei Kreuze mit Anker) zurück zum Schiff. Zeitlich eingeplant hat er die Rush-hour und eine Baustelle, um uns auch pünktlich am Kreuzfahrtterminal wieder abzuliefern. Hat er super gemacht!
Und Danzig ist wahrlich eine Reise wert! Gerne würde man hier mehr Zeit verbringen.

Nach einem Aperitif in der TUI Bar gehen wir gemeinsam zum Dinner im Atlantik Klassik Restaurant.
Im Theater gibt’s Deutsch Rock, aber Bernd schaut heute lieber Fussball; Braunschweig gegen Wolfsburg 0:1 – so bleibt der VfL WOB in der 1. Bundesliga (da freuen sich nicht nur unsere Nachbarn Geli und Bob!)

Dienstag, 30.5.2017

Klaipeda – Litauen

Am frühen Morgen scheint die Sonne auf die malerische Kurische Nehrung und das Haff vor Klaipeda. Der schmale dichtbewaldete Landstreifen mit hellem Strand meerseits und vereinzelten pittoresken Häusern öffnet die schmale Hafeneinfahrt (380 m), die sich nordsüdlich beständig verbreitert (> 2,8 km). Klaipeda mit dem grössten Seehafen des Landes liegt an der Westküste Litauens.
1253 als Memel gegründet gehörte sie im Laufe der Jahre zu Preussen, Schweden, Russland, Frankreich und 1939 wieder zu Deutschland, seit 1949 dann gehört Klaipeda zu Litauen.

Die 98 km lange Nehrung trennt das Kurische Haff von der Ostsee, zählt seit 2.000 zum UNESCO Weltkulturerbe, führt über Nida zu Europas höchster Wanderdüne und weiter bis zum südlichen zu Russland gehörenden Teil.
Anni und Gerd setzen morgens um 7.15 h mit der Fähre hinüber auf die 100 km lange Landzunge, dem berühmtesten Nationalpark des Baltikums. Sie fahren ca. 50 Minuten im Bus über wunderschöne Strand-Natur bis zur 52m hohen Grossen Düne, fotografieren bei stimmungsvollen Lichtverhältnissen weissgoldene Dünenlandschaft, wo der Mensch mit Vorrichtungen und Bepflanzungen versucht, den Sand zu halten. Teilweise erinnert das Panorama an die Sahara, teilweise an einen Märchenwald. Beeindruckt kehren sie am Mittag zurück.

Bei bestem Wetter spazieren Bernd und ich als erstes zur Touristen-Information. Bewaffnet mit einem Stadtplan bummeln wir der roten, gepunkteten Linie nach über alte Kopfsteingassen durch die 200.000
Einwohner-Stadt. Gut erhaltene oder restaurierte Fachwerkhäuser und Warenspeicher flankieren die übersichtlichen, oft breiten Strassen und Uferpromenaden des Dane Flusses. Neben anderen Sehenswürdigkeiten, Skulpturen und Denkmälern beeindruckt uns das 1948 in Finnland gebaute Segelschiff „Meridiana”, das lange Zeit als Bildungsschiff für die Seefahrtschule fungierte. 2014 wurde es renoviert und als Fischrestaurant eingerichtet.

Ein Kaffee im Vero Cafe mit guter Internetverbindung ist grad recht für unsere Pause, da kann Bernd auch gleich etwas arbeiten. Am Dane Fluss entlang wandeln wir unter riesigen Buchen über die Promenade, bestückt mit Skulpturen: z.B. die bronzene Meerjungfrau von Dane am Kai, deren Schwanzschuppen aus 1 Liras Münzen der ehemaligen litauischen Währung besteht; oder den Baum der Liebe nahe der Börsenbrücke, dessen Blätter angehängte Schlösser von Verliebten sind.

Später spazieren wir über den Theaterplatz mit dem Ännchen von Tharau Brunnen (1912) – wie könnte es anders sein, als dass ein Gedicht für Ännchen, in die sich der Dichter Simon Dach spontan verliebte, später zum Volkslied wurde, und heute zu den Wahrzeichen der Stadt zählt. Noch immer erklingt am Wochenende beim Glockenspiel vom roten Turm diese alte Weise.
Unser Weg führt uns wieder vorbei an der unter begrüntem Deich „versteckten Memelburg” und zurück zum Militär- und Kreuzfahrtschiffterminal, das im Jahr 2003 eröffnet wurde – auch hier wieder eine hübsche Skulptur: „Kindheitstraum”, ein winkender Junge mit Hund an der Leine.

Diesen ausgefüllten Tag beenden wir mit einer Dösestunde in der Sonne auf dem Pooldeck und einem unterhaltsamen Japanischen Fondue Dinner im Hanami Restaurant mit Anni und Gerd. Sogar ein Theaterbesuch passt noch…

Mittwoch, 31.5.2017

Seetag

Ausschlafen ist angesagt – Seetage sind für uns immer ein Highlight. Morgens klappt leider die Dusche nicht. Sie piept, piept und piept immer wieder, Wasser tröpfelt nur… Irma holt schnell Hilfe vom Kabinenstewart, der informiert den Klempner… aber was passiert? Bernd dreht zweimal dran rum und es geht wieder! Mein Professor Dr. Dr. Schlau hats mal wieder gerichtet ;-))

Immer wieder ertönt das Schiffshorn, denn wir schippern in dichtem Nebel über glatte See – mittags segeln wir an Tallinn/Estland vorbei (unser Anlegehafen für Samstag) mit Ziel St. Petersburg, das wir morgen früh erreichen sollen.
Für Unterhaltung an Bord ist gesorgt; alle Shops sind geöffnet, im Klanghaus gibt’s den „Neurosen-Kavalier” schon zur Matinee, Landausflugs-Informationen im Theater, Präsentationen und Verkostungen, natürlich Bingo, Lifemusik zur Pfirsich-Bowle, Malkurse, Casino-Specials etc., etc…

Erstmalig wollen wir mittags bei Gosch einen Snack nehmen und stellen fest, das schwerlich ein freier Platz im gesamten Ankelmanns Platz Bereich zu finden ist – hier macht sich die typische deutsche Zeitensetzung bemerkbar; mittags haben alle Hunger, besonders an Seetagen, da ballt sich der Andrang.

Um 17 h bekommen wir einen Vorgeschmack auf unseren morgigen Ausflug bei dem Vortrag „St. Petersburgs Paläste”.

Später besuchen wir das Atlantik Restaurant und die Schlagershow „Ein bischen Spass muss sein”.
Danach unterstützen Anni und Gerd mit kräftiger Stimme den Shanty-Chor bei Melodien der Meere, maritimen Klassikern vom Drunken Sailor, dem Jungen, der bald wiederkommen soll oder etwa von der Reeperbahn nachts um halb eins…

Donnerstag, 1.6.2017

St Petersburg – Russland

Die Sonne erstrahlt bei frischen 9 Grad über dem neuen Hafen von St. Petersburg, der erst 2010 eröffnet wurde. Für viele Passagiere ist diese nördlichste Millionenstadt der Welt das Hauptziel dieser Kreuzfahrt.

Die Metropole an dem breiten Newa Fluss liegt geographisch auf demselben Breitengrad wie die Südspitze Grönlands, Oslo und Stockholm und ist mit über 4.8 Millionen Einwohnern nach Moskau die zweitgrösste Stadt Russlands. Unter anderen entstammen Dostojewski, Tschaikowsky, Puschkin der russischen Kulturszene.
Peter der Grosse gründete 1703 die weitläufige Hafenstadt auf schlammigem Gelände am finnischen Meerbusen als Zugang für Russland zur Ostsee. In bewegter Geschichte findet nach der Revolution des Blutigen Sonntags die Zarengeneration ein gewaltsames Ende – geblieben ist ein Gesamtkunstwerk an zahlreichen Prachtbauten und kulturellen Institutionen, in dessen Gegensatz verfallene Plattenbauten und runtergekommene Wohnblöcke stehen.
Prominente Sehenswürdigkeiten u.a.: Peter- und Paul-Festung, St.-Isaak-Kathedrale, Blutskirche, Eremitage (Winterpalast), Peterhof sowie der Katharinenpalast, den wir heute mit Anni und Gerd besuchen.

Früh um 7.15 h startet unsere gebuchte Tour durch die neue Hafenstadt, die vielen Kreuzfahrtschiffen Anlegemöglichkeiten bietet und das neue Fussballstadion für die Weltmeisterschaft 2018 beheimatet.
Auf einigen der drei Prospekten (breiten Strassen) oder 24 Querverbindungen meist an Kanälen entlang fahren wir mit viel Information in perfektem Deutsch mit unserer einheimischen Tourguide Kati durch das „Amsterdam des Nordens”, das sich auf 24 Inseln auf einer Gesamtfläche von 950 qkm ausbreitet. 500.000 Studenten verjüngen die 5 Mio. Metropole, von der 90 % orthodoxen Glaubens sind. Durchschnittseinkommen beträgt 700 Euro. Korruption beginnt schon im Kleinen, etwa beim Ermessenspielraum der Verkehrspolizei. Reiche leben im Zentrum, der Rest in Vorstadt und Umland.

Nach einstündiger Busfahrt erreichen wir den Ort Puschkin, überqueren ohne langes Anstehen (gut dass wir diese frühe Tour gewählt haben) den grossen Schlossplatz mit 300 m langer Aussenfassade des wunderschönen, in blau-weiss-gold erstrahlenden Katharinenpalastes, den Peter der Grosse seiner Ehefrau Katharina schenkte; von dem deutschen Architekten J.-F. Braustein ab 1718 erbaut und später zum Sommerresidenz erweitert. Im zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört sind heute ca. 80 % wieder aufgebaut. Als besondere Highlights dieses prachtvollen Gesamtkunstwerkes kann man vllt. den prunkvollen goldenen Thron-/Ballsaal mit 696 Leuchtern hervorheben sowie das weltberühmte Bernsteinzimmer mit eigener Geschichte, die vielen hohen Delfter-Kachelöfen und den wunderschönen Park mit Pavillons und Skulpturen. Während wir durch die Parkanlagen wandeln nutzt Kati ein paar Regentropfen ums uns zu erzählen, dass es 270 Tage im Jahr regnet, dass ohne Gummistiefel nichts geht und die Frauen Gummistiefel mit High Heels tragen – der kurze Sommer erreicht um 21 Grad, die weissen Nächte in Juni mit dem längsten Tag des Jahres sind für uns „Normallichtige” eine Besonderheit.

Auf dem Rückweg lassen wir die gewonnen Eindrücke auf uns wirken, während Kati ein Gedicht von Tucholsky vorträgt: „Leben in der Grossstadt” – das triffst doch!

Nachdem wir uns über den Nachmittag ausgeruht haben machen wir uns etwas schick, fahren gegen 19 Uhr in die Stadt zum Alexandrensky Theater: ein Traum in rotem Samt mit viel goldenem Schnörkel und Zarenloge bildet ein phantastisches Ambiente für Tschaikowskys klassisches Ballett „Schwanensee” – in der heutigen Version in drei Akten (es gibt drei unterschiedliche Schlussszenen) sehen wir in der Romanze / dem Märchen um Siegfried und Odette ein happy end!
Weite Bühnenbilder ziehen uns in die Szenerie, Musik aus dem Orchestergraben erfüllt den Theatersaal.
Höchste Ansprüche erfüllen Tänzerinnen und Tänzer. Achtzehn aparte Ballettmädchen, die im nebelhaften Morgenlicht schwanenhaft erwachen, in synchroner Zartheit auf Spitzen tanzen verzaubern uns! Die graziöse Prima Ballerina führt mit ihren langen Beinen unglaubliche Spitzenakrobatik aus und dreht und dreht und dreht sich, dass beinahe uns schwindelig wird; ebenso der Hofnarr und der verliebte Siegfried – toll, toll, toll. St. Petersburg und Ballett gehören einfach zusammen, geniessen Ruhm als Perle der russischen Kultur.

Gerade Russland und St. Petersburg sind berühmt u.a. für ihre Ballettkünste, deshalb ist es unsere Empfehlung hier einen solchen Abend zu erleben, auch wenn man nicht so ganz der Ballettfan sein sollte.

Als wir gegen 23 Uhr zum Schiff zurückkehren flackern bunte Lichter auf dem Pooldeck – die White Night Pool Party wurde trotz 9 Grad Kälte mit Gulaschsuppe und Glühwein gut besucht – nur die harten kommen in den Garten, hihi. Wir schauen da auch noch mal hin, tanzen eine kleine Runde – noch immer beeinflusst vom russischen Ballett will Bernd unbedingt den russischen Tanzbär/Tanzbernd machen, statt mit Honigtopf in den Händen mit heisser Gulaschsuppe (*grins)
Dann ziehen aber die warmen Innenbereiche vor wie 24 Stunden Bistro oder TUI Bar vor – und es wird spät…

Freitag, 2.6.2017

St Petersburg – Russland

Flüssiger Sonnenschein ist uns beschieden bei 4 Grad und vereinzelten Schneeflöckchen! Na Prost Mahlzeit! Das ist kein Wetter für Irma! Deshalb bleibe ich morgens im Bett sitzen und schreibe am Reisetagebuch, sooo! Und wir bleiben heute an Bord für einen Bummeltag.

Anni und Gerd gehen mittags um 14 Uhr auf weitere Erkundungstour: Kanalfahrt Peter-und-Paul-Kathedrale. Als Venedig (oder Amsterdam) des Nordens wird St. Petersburg aufgrund seiner zahllosen Brücken und Kanäle bezeichnet. Mit einem Ausflugsboot auf der breiten Newa und ihren Kanälen passieren sie Sehenswürdigkeiten wie die St.-Isaak-Kathedrale, die Eremitage Gebäude und die Blutskirche. Anschliessend bringt der Bus sie zur Peter-und-Paul-Festung, die bedeutend ist für die Stadtgeschichte (Gründungstag der Festung = Geburtstag der Stadt) und besichtigen bei einem Rundgang die künstlerisch besonders wertvolle Kathedrale, in der russische Zaren beigesetzt sind.

Abends treffen wir uns auf einen Aperitif (alle Cocktails und Drinks sind prima) in der TUI Bar um anschliessend gemeinsam im Atlantik Klassik Restaurant zu dinieren. So sieht z.B. heute das Gesunde Menü aus:
Vorspeise: Trilogie von Kaviar mit Buchweizenblinis und Sauerrahm
Suppe: Spinatcremesuppe mit pochiertem Wachtelei
Zwischengericht: Sautierter Spitzkohl mit Pesto-Butter und gebratener Dorade
Hauptspeise: Filetsteak vom Rind in der Pfefferkruste mit Erdbeer-Koriander-Salsa
Dessert: Internationale Käseauswahl

… wobei Gerd sicher wieder eine Auswahl von der wirklich köstlichen TUI-Eiscreme nimmt – Und so isses auch.

Im Theater performen heute die Sänger des Theaterensembles mit der Showband Rock und Pop: „Celebration” – Let me entertain you…

Samstag, 3.6.2017

Tallin – Estland

Das Wetter: hurra, wir haben wieder Sonne! Und ja, es ist immer noch kalt bei 14 Grad und Wind vom Meer.

Estlands (1.4 Mio. EW) Hauptstadt Tallinn (früher Reval bis 1918) liegt zwischen dem Meer und dem See Ülemiste und hat ca. 430.00 Einwohner. Endlose Küsten mit weissen Sandstränden sowie zahlreiche Seen und Wälder prägen die Landschaft. Zusammen mit Litauen und Lettland bildet es die drei baltischen Staaten. Tallinns nahezu vollständig erhaltener mittelalterlicher Stadtkern zählt seit 1997 zum UNESCO Weltkulturerbe. Der Lange Hermann, das barocke Schloss (Parlament), die wunderhübsche Alexander-Newski-Kathedrale oder die dienstälteste Apotheke der Welt (1422), die massive Stadtmauer mit 19 Türmen sind nur einige Sehenswürdigkeiten von vielen.

Heute wollen Bernd und ich erstmalig mit City Bugs fahren, also mit Tretrollern wie in Kindertagen, aber elektrisch angetrieben. Unser Ausflug: E-Scooter Schnuppertour entlang der Küste.
Der Weg nach dem Verlassen des Hafengeländes führt durch Vororte auf einer Promenade entlang der Küste zu Ehrendenkmal. Jetzt sind wir schon geübt mit den kleinen Flitzern, die Hände sind kalt, manch ein Bremsfuss ist verkrampft vom auf der Spitze stehen; aber es macht richtig Spass.
Nach einer Pause fahren wir mit Meerblick zur Sängerwiese (alle 5 Jahre findet hier ein Konzert mit unglaublichen Teilnehmer- und Besucherzahlen statt), vorbei am Russalka Denkmal durch den Kadriory Park zum idyllisch gelegenen Katharinental Palast, in dessen hübschen Parkanlagen wir die Beine lockern und Fotos schiessen. Über Radwege durch Teile der Neustadt geht’s zurück zum Schiff. Das war ein tolles Erlebnis und ist wiederholungsbedürftig.

Nach einem Snack auf dem Schiff bei Gosch nehmen wir den Shuttle in die Altstadt von Tallinn – Anni und Gerd stromern schon den ganzen Tag durch die alten Gassen und Gemäuer der Unter- und Oberstadt (Toompea). Abends erzählen sie begeistert von ihrer ausgiebigen Tour, auch sie wurden gefangen vom Charme des historisch Traditionellen, morbide Verfallen und modern Restaurierten. Terrassen-Cafés und -Lokale sind gut besucht, Marktplatz und Gassen bunt von Besuchern. Wo der Wind nicht durch Häuserzeilen bläst wärmen die Sonne und bunte Decken der Restaurants.
Ein halbstündiger Fussmarsch führt uns zurück zu Hafen und Schiff.
Nach dem Genuss für die Gaumen beim Dinner gibt’s danach noch einen Ohrenschmaus im Klanghaus: das Ozeania Klaviertrio gibt the „Best of Klassik” mit lieblich-verträumten Werken von Mozart, Chopin, Rachmaninoff und Bach – völlig entspannt wandeln wir zu unseren Kabinen nach einem angefüllten Tag.

Sonntag, 4.6.2017

Stockholm – Schweden

Um 3.37 Uhr in der Nacht geht die Sonne auf – erst um 21.52 Uhr wieder unter – die weissen Nächte werden immer länger.
Bei nebligen 10 Grad morgens gegen 7 Uhr erleben wir eine der schönsten Hafeneinfahrten, als wir durch Tausende von Schäreninseln ziehen. Immer enger wird die Fahrrinne für die Mein Schiff, die Ostsee misst hier eine Tiefe von 20 m bei spiegelglatter Oberfläche; nur unsere Bugwelle kräuselt sich an die Ufer unzähliger kleiner grüner Eilande, manche mit vereinzelten Häusern besetzt.

Die schwedische Hauptstadt Stockholm wurde auf 14 Felseninseln erbaut, liegt malerisch zwischen Ostsee und Mälarsee. Neben Opernhaus und Nationalmuseum gehören zu den imposantesten Bauwerken der gewaltige Königspalast und das altehrwürdige Stadthaus. Beim Altstadtbummel durch Gamla Stan entdeckt man grüne Hinterhöfe, mittelalterliche Klostergewölbe sowie Kunstläden und trendorientierte Boutiquen.

Für 200 SKR (ca. 20 €) lassen wir uns von einem Taxi zur nahegelegenen Insel Djurgarden bringen. Für uns beide steht ein Besuch der Djurgarden Insel mit Vasa- und ABBA-Museum an:
Die kleine grüne Insel Djurgarden ist von einem langen Strand umgeben und mit nur 800 Einwohnern spärlich besiedelt. Schon im 18. Jahrhundert entwickelte sich die Insel zum Naherholungsgebiet, vermischt Kultur und Natur.
Die Vasa ist das älteste restaurierte Kriegsschiff der Welt. Es versank während seiner Jungfernfahrt im Jahre 1628 beim Verlassen des Stockholmer Hafens. Im Jahre 1961 wurde es geborgen und aus mehr als 13.000 Einzelteilen wieder zusammengepuzzelt. Dieses interaktive Museum ist eins der meistbesuchten Museen in ganz Skandinavien. Aber die anstehende Menschenschlange ist uns zu lang.

So spazieren wir einen grossen Bogen über die hübsche Insel zum ABBA Museum, das sieht ja von aussen nicht so hübsch aus. Auch hier warten viele Besucher an der Kasse. Und weil wettermässig ein so schöner Tag ist entscheiden, draussen zu bleiben.
ABBA Museum und Hotel:

Mit einem der weissen Schärenboote setzten wir über zur Altstadt Gamla Stan, spazieren durch Gassen und über schnucklige Plätze, wobei uns der Stor Torget am Nobelmuseum besonders gefällt – aus dem gleichen Grund machen Anni und Gerd hier eine Kaffeepause von ihrem Erkundungsstreifzug, der sie in entgegengesetzter Richtung herführt. Sie sind allerdings schon morgen um 9 Uhr losmarschiert.
Kreuz und quer schlendern wir bis zum Schloss, durch die Fussgängerzone und Hamngatan über ein Food Festival mit tausend Düften und Gerüchen und unzähligen hungrigen Sonntagsbesuchern. Am gegenüber liegenden Ufer der Schlossfassade pausieren wir auf der Grand Hotel Terrasse.

Am Ufer entlang spazieren wir Richtung Heimweg, bewundern die imposanten mittelalterlichen Häuserzeilen, die das gesamte Stadtbild bestimmen. Just hier begegnen wir Anni und Gerd, die ihren Heimweg in entgegengesetzter Richtung laufen.

Stockholm ist pulsieren Grossstadt und Naturoase zugleich. Wo Seen und Meer sich berühren ist das Wasser niemals fern. Viele Parks und Grünflächen sind schnell meist auch per Boot zu erreichen. Wir haben das entspannte Flair dieser lebendigen Stadt genossen, uns sehr wohl gefühlt und kommen gerne wieder.

Am Abend dinieren wir vier bei Gosch auf Deck 12, von wo aus wir beim Auslaufen um 18 Uhr das idyllische Panorama der Schärenlandschaft bewundern. Wie hingeworfene grüne Pompons umgeben Inselchen unser Schiff, mal dichter, mal weiter entfernt, aber immer eine Augenweide.

Die „geheimen Künstler” der Mein Schiff 3, Crewmitglieder aus allen Bereichen, bestreiten heute abend das Theaterprogramm mit viel Spass, Gesang und Tanz.

Montag, 5.6.2017

Seetag

Am späten Vormittag kommt die Sonne durch. Endlich kann das Meer wieder blau leuchten wie der Himmel. Kühl ist es mit 16 Grad bei kräftigem Wind trotzdem.
Das Tagesprogramm hat wieder einiges zu bieten, Koffer müssen gepackt und die Ausschiffung vorbereitet werden – aber: ein entspannter Seetag wartet auf alle Passagiere.

Mit Anni und Gerd geniessen wir ein gepflegtes Dinner im Klassik Restaurant (hier ist so schön mit Tischdecken und Stoffservietten eingedeckt) und schauen später „…in Hamburg sagt man Tschüss” ist Thema der heutigen Abschieds-Bühnenshow des Ensembles. Viele Crew-Mitglieder verabschieden sich von der Bühne aus.

Dienstag, 6.6.2017

Kiel – Heimreise

Um 9 Uhr sollen alle Gäste die Kabinen verlassen haben. Wir frühstücken in Ruhe, steigen mit unserem Gepäck in den Shuttlebus zum Parkplatz (ca. 15 Min. Fahrzeit) und brausen dann mit unserem Auto aus Kiel über die Autobahn und die B4 nach Hause. In Tätendorf an der netten Gemüse Scheune essen wir Mittag, kaufen lokales Obst und anderes ein – das ist eine Pause Wert.

Gegen halb drei liefern wir Anni und Gert in Gifhorn ab, um drei Uhr sind wir zu Hause. Das war eine prima An- und Abreise nach Kiel – bequem und kurz.

Definitive Highlights dieser Reise waren die schnuckligen, gemütlichen Altstädte von Danzig und Tallinn – St. Petersburg punktete mit unserem Besuch des Katharinen Palastes und dem fantastischen Ballett-Abend! Auch wenn wir vier einige Ziele schon kannten hat uns der erneute Besuch überzeugt, überrascht, begeistert.
Mein Schiff 3 verfügt über angenehmes Ambiente, hat Wohlfühlcharakter und bietet ein prima Premium All Inclusive Paket mit schmackhaftem Essen und guten Getränken; nicht zu vergessen die super Eiscreme. In zehn Tagen durften wir eine gelungene Baltikum Cruise erleben – da freuen wir uns doch!
Danke, Anni und Gerd, dass ihr mit uns gereist seid, wir haben eure Gesellschaft sehr genossen!

Bis bald wenn’s mal wieder passt 

Happy Cruising wuenscht IDee-Cruises.de,