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14 Naechte Britische Inseln und Fjorde auf der CONSTELLATION

Geschrieben vor 18 Jahren von Irma live auf Hoher See.

Der ganze Reisebericht

Freitag, 21.06.2002

Meinersen/Brüssel

Uijuijui, das ist ja mal wieder aufregend: schnellentschlossen, schnellgebucht, schnellgepackt, schnell losgefahren. Vor zwei Tagen haben wir / hat Bernd per Internet zugeschlagen. Heute, 21.Juni kommt Ulrich Sollmann auf einen Strammen Max zum Mittagessen vorbei und gibt uns eine detaillierte Wegbeschreibung nach Brüssel, ehe er selbst von seinem VW-WOB-Besuch nach Brüssel zurückfährt. Um 14:00 Uhr verlassen auch wir beiden Meinersen und beginnen unseren 14tägigen Urlaub gen Norden, wo wir noch nie waren. Unser erstes Ziel heißt heute Brüssel, wo wir Ulrich und Doris besuchen und dort auch übernachten. Gerade läuft das WM-Fußballspiel USA-Deutschland (steht gerade 0:1)), deshalb hoffen wir auf relativ leere Strassen am Nachmittag (ist ja gerade Ferienbeginn). Rufe jetzt erstmal Mutti an, die weiß noch gar nicht, dass wir wegfahren. In Brüssel verfahren wir uns doch ein wenig. Um halb acht kommen wir bei Sollmanns an und gehen mit Doris, Laura und Ulrich zum Italiener um die Ecke. War sehr gut und lustig. Julius feiert mit Freunden seinen 16. Geburtstag. Gegen Mitternacht legen wir uns in Julius Etagenbetten, aber nicht ohne dass Bernd eine Gute-Nacht-Geschichte von Laura vorgelesen bekommt.

Samstag, 22. Juni 2002

Brüssel/Dover

Doris und Ulrich und auch Laura stehen sogar um 6.30 h für uns mit auf, nicht zuletzt weil Bernd ihr versprochen hat, ein frisches Schokoladencroissant vom Bäcker zu holen. Nach herzlicher Verabschiedung starten wir zur zweistündigen Fahrt zur Hoverspeed-Fähre nach Calais, wo wir auch rechtzeitig ankommen, die Koffer abgeben und nach einer Stunde Wartezeit in die schnittige Seacat einsteigen. Wir sind überrascht, wie ordentlich und komfortabel sie ausgestattet ist: blaue bequeme Ledersessel, Service durch uniformierte Damen und Herren. Nur so schnell wie ich dachte, fährt der Katamaranflitzer nicht (35 Miles/h 70 km/St). Im Hafen von Dover liegt beim Andocken der Seacat unser Traumschiff direkt neben uns: riesig groß, blitzblank, blau-weiß und wunderschön. Gerade 6 Wochen alt! GTS Constellation von der Celebrity Cruise line 294 m lang, 91.000 BRT, 2.100 Passagiere, 1.000 Staff Mit einem sehr netten älteren Ehepaar aus Belgien teilen wir uns ein Taxi zum Cruiseliner-Hafen. Ruck zuck checken wir ein und finden unsere Kabine #7050 schon um 12.00 Uhr mittags sauber hergerichtet vor. Jetzt erkunden wir erstmal das Schiff. Schnell finden wir uns zurecht. Ein Lunch auf Deck 10 im Seaside Grill/Cafe stärkt uns für den Rest des Tages. Ein frischer kühler Wind bläst über das Pooldeck. Nach und nach entdecken wir Besonderheiten wie diese coole Designer-Sitzecke mit der überdimensionalen Morano-Glas-Skulptur in rot und gelb an der Decke, das Rendezvous-CafÈ mit klassischer Lifemusik, Champagnerbar, Michels Club (Zigarrenraum), Casino etc. Glasskulpturen, Metallkunstwerke, Bilder etc. nehmen wir erst nach und nach wahr. Zeit zum Kofferauspacken und Frischmachen fürs Dinner. Unsere Kabine ist etwas größer als wir dachten, praktisch und schön hell eingerichtet. Der Cabin Stuart Basra und sein Assistent Basuki sind ausgesprochen nett und besorgt. Beim Dinner (Tisch# 464) leisten uns Chris und Christi aus Florida Gesellschaft, zwei sehr nette unterhaltsame Menschen. Die Eröffnungsshow heute Abend bestreitet ein junger Tenor, der kann uns aber nicht wach halten. Wir gehen zu Bett.

Sonntag, 23. Juni. 2002

Le Havre, Frankreich

In aller Ruhe beginnen wir unseren ersten Schiffstag mit einem ausgedehnten Frühstück. Die Constellation liegt im Hafen von Le Havre, also ist das Panorama nicht so schön (wegen Hafen). Ein Shuttlebus bringt uns ins Zentrum dieser wirklich nicht sehr hübschen Stadt. Wir suchen als erstes das Tourist-Info-Center auf. Zwei junge Französinnen sprechen nur gebrochen englisch (natürlich kein deutsch). Sie bemühen sich, aber einen Leihwagen am Sonntagmittag gibt es hier nicht, nicht mal am Flughafen. Ein Anruf bei Papas Freund in Deauville gibt nur die Nachricht vom Anrufbeantworter wieder. Also erkunden wir zu Fuß den Strand (sehr windig) und die menschenleere Fußgängerzone, ehe wir mit dem Shuttle zum Schiff zurückfahren. Irgend etwas Schönes konnten wir in oder an Le Havre nicht entdecken: nach dem Krieg schnell hochgezogene schäbige Plattenbauten, grauer Strand, menschenleere Straßen. Ein kleiner Imbiss, Sonne und ein Buch im Liegestuhl auf dem Pooldeck am Nachmittag entschädigen uns dafür. Heute gibt es keine Tischordnung, weil viele Passagiere erst später von einer Busreise nach Paris zurückkommen (Le Havre/Paris ist wohl die kürzeste Verbindung von der Küste aus, deshalb wohl dieser Hafen). So lernen wir unsere Golden Girls aus den südlichen USA kennen, drei alleinreisende ältere Damen, die viel zu erzählen haben. Das Dinner (heute leger) ist hervorragend, wie gestern auch. Die Show A hot Minute erzählt die Background-Geschichte der 5 Sängerinnen und Sänger, die Acapella oder mit Begleitung ihre sagenhaften Stimmen darbringen. Gänsehaut und fröhliches Mitklatschen wechselten sich ab.

Montag, 24.Juni 2002

Seetag

Frühsport! Wir walken/joggen 5-6 Runden über Deck 11 auf dem running way (ca. 400 m/Rd.). Die Sonne scheint, der Wind wehr leicht und kühl. Das Frühstück auf der Terrasse des Seaside Grill schmeckt danach natürlich doppelt gut. Um 11.00 Uhr sind wir zum Sekt eingeladen bei der Deutschsprechenden Betreuerin und stellen fest, das 18 deutschsprachige, aber nur 14 Deutsche an Bord sind. Wir plaudern mit den Anwesenden und bekommen Infos über die Schiffseigner (ehemals Griechen). Auf den dickgepolsterten Liegen machen wir es uns am Nachmittag bequem ah, herrlich entspannend ehe wir um 6:00 pm rausgeputzt zum Gala Dinner und dem anschließenden Captain´s Cocktail gehen. Das 6-Gänge-Menü ist superb (kleine Lachspäckchen, Cremesuppe, edler Salat, Sorbet zum Luftholen, ein 1A Filet Mignon Steak, flambierte Kirschen an Vanilleeis, Kaffee). Mit unserem Florida-Paar scherzen wir und erzählen gegenseitig von unseren Unternehmungen. Während der Ansprache des griechischen Kapitäns werden Champagner und Cocktails gereicht. Er stellt die 1. Offiziere jedes Bereiches vor, geht aber nicht auf die Zusammensetzung der Gäste ein. Die meisten sind Amerikaner. Ich habe ja noch nicht viele Klavierkonzerte gehört, doch so begeisternd und fröhlich dargebracht und so perfekt und lustig inszeniert fand ich noch keines (hab auch erst eins zuvor gehört). Brooks Ahron ist ein quirliger 58jähriger schlanker Mann mit einer typischen Musikerfrisur: Glatze mit wehendem grauen Lockenkranz. Seine langen Finger fliegen und tanzen über die Tasten. Klassik mischt er mit Beatlessongs und spritziger† Unterhaltung. Er ist unglaublich! Wir bummeln ein wenig herum und hören uns das Konzert† noch einmal an, d. h. ich gehe schon mal zu Bett, bin zu müde.

Dienstag, 25. Juni 2002

Cork, Irland

Laufen steht auf dem Plan. Tut uns gut und ich bin beim Frühstück dann auch wach. Ein Busshuttle bringt uns nach einem Terrassenfrühstück vom Hafen Ringaskiddy nach Cork, einer typischen irischen Stadt. Recht aufgeräumt liegt die sattgrüne Hügellandschaft in der Sonne. Mitunter sieht man Ecken wie in der Irish Moos Werbung. In Cork City bummeln wir durch die Straßen und Geschäfte, bevor wir im Mac Guieres einem richtig irischen Pub das WM-Spiel Deutschland/Südkorea ansehen. Ein bitteres dunkles Guinness Beer gehört natürlich dazu. Der Pub ist zur Hälfte mit in rot gekleideten und flaggengeschminkten Koreanern belagert, die mit vielen† Iren und einer kleinen Gruppe deutscher Abiturienten und uns die tolle Stimmung teilen. Die Koreaner quieken und feuern durch Schlachtrufe ihre† Mannschaft an, als könnte die sie hören. Die Mädchen kreischen, als endlich der hübsche Ahn ins Spiel kommt. Dann fällt das erste und einzige Tor und Deutschland ist im Endspiel. Puh, war das aufregend auch für mich als Fußballaie. Ein Bummel durch kleine Gassen beendet unseren Besuch in Cork. Am kommenden Wochenende finden hier übrigens die Golf Open statt. Um halb fünf zeigt eine Gruppe der Tanzschule Cork irische Tänze im Celebrity Theater. War nett anzusehen, wie perfekt und schnell die Kleinen und Jugendlichen mit ihren Füssen sind. Jetzt ist grad noch Zeit zum Frischmachen fürs Dinner. Informell ist erwünscht also† Jackett und Kostüm oder so. Wir beeilen uns, um beim Ablegen der Constellation von Deck 4 aus zuzusehen. Die Sonne scheint und am Kay stehen viele Iren, um beim Ablegen unseres Ozeanriesen dabei zu sein und uns freudig zu winken. Offensichtlich ist das etwas besonderes, denn an der ganzen Küste von Cork stehen Leute die winken, rufen oder tröten. Idyllisch liegt der hübsche Küstenstreifen mit bunten Häusern, einer übergroßen Kirche und sattgrünen Hängen und Hügeln in der Abendsonne, während unser Schiff vorübergleitet und wir den Menschen an Land zurückwinken. Es ist so romantisch, dass wir zu spät zum Essen kommen. Unsere beiden Amis haben schon mal angefangen.† Das Essen ist wieder fantastisch. Heute habe ich mich für pochierten Aal entschieden, hab ich bisher nur geräuchert gegessen. Pickpocket ist Thema der heutigen Show. Ein Taschendieb-Virtuose zeigt, wie´s geht und demonstriert in einem mit versteckter Kamera aufgezeichneten Video, wie Taschendieb-Banden arbeiten und gibt Tips, worauf man achten sollte. Dann holt er 4 Herren aus dem Publikum auf die Bühne und entwendet ihnen Dinge wie Hosenträger, Krawatten, Uhren etc. ohne dass die etwas davon merken. Unglaublich.

Mittwoch, 26. Juni 2002

Dublin, Irland

Frühstück Laufen Tendern. Wir liegen vor Anker, es stürmt sehr stark, das Wasser tobt,† die Tenderboote schaukeln wie Nußschalen. Das macht Spaß, weil man ja warm und trocken sitzt. Die Wellen peitschen übers Bootsdach. Mit dem Zug fahren wir nach Dublin, steigen Tarastreet aus und gehen in den Macquire Pub, um das WM Spiel Türkei/Brasilien zu sehen. Ein toller Pub: das ganze Haus über 4 Etagen ist ein Pub mit alten dunklen Holztreppen und möbeln. ‹berall sind Fernseher oder Screens. Viele Einheimische kommen wohl im ihrer Mittagspause zum Lunch, jedenfalls ist jede Etage voll besetzt. Wir lassen uns auch ein sehr leckeres Sandwich schmecken. So, Spiel aus, dann heißt es also am Sonntag Deutschland/Brasilien. Eine Stadtrundfahrt zeigt uns die bedeutendsten Gebäude von Dublin, z. B. das Triniti College, Post, Guinness Bruery eine der größten Brauereien weltweit- die St. Patricks Cathedrale: hier steigen wir aus und besichtigen die große prunkvolle Kirche. Jetzt müssen wir aber zum Bahnhof, damit wir nicht zu spät zum Tendern kommen. Na ja, 5 Uhr, jetzt wollen alle nach Hause, geht aber für die endlose Menschenschlange doch schnell mit dem Tendern. Hungrig sitzen wir am Dinnertisch und freuen uns auf Essen (Crablegs, hm!) Eine amerikanische Kantine in Paris heißt die Show mit den Celebrity Singers (5) and Dancers (10), ist schwungvoll und romantisch. Erzählt werden Liebesgeschichten zwischen GI´s und Pariserinnen z. Zt. der amerikanischen Besatzung in Paris (Swing). Im Reflections geben Karen & Karl Cher-Songs zum Besten, bevor das Newly-wed-game uns Zuschauer belustigt. Schon wieder Mitternacht!

Donnerstag, 27. Juni 2002

Greenock/Schottland

Laufen Frühstück und auf in die kleine Hafenstadt Greenock. Das Schiff liegt im Hafen und wir können zu Fuß auf Entdeckungsreise gehen. Ganz hübsch ist der Ort nicht, die Einkaufsstraßen und eine Mall sind nicht so schick, die Polizei ist dafür aber in einem kleinen Schlößchen (Manson) ansässig. Mehrere Kirchen (alle geschlossen) und ein Museum sind aber doch beeindruckend und altehrwürdig. Mit dem Bus nach Glasgow fahren wollten wir nicht und zum Autoleihen waren wir zu spät dran. Hätten wir vielleicht anders planen sollen, aber wir werden morgens einfach nicht wach. Wir müssen wohl noch einen Wecker stellen. Zurück an Bord genießen wir Sushi und Thunasandwiches im Seaside-Cafe und ich schreibe endlich mein Diary. Es ist halb vier. Ein bisschen im Liegestuhl relaxen ist noch drin, bevor wir zum Auslaufen (halb sechs) auf Deck 4 backbord stehen. Am Pier gibt eine mindestens 20 Frau und Mann starke Dudelsack-Kapelle in Kilts ein† Abschiedskonzert. Auch hier in Schottland winken viele Menschen unserem Schiff zu.† Diese großen Schiffe kommen ja nur für ca. 6 Wochen im Jahr in den Norden, so dass es wohl doch etwas Besonderes ist. Beim Dinner ist es wieder sehr lustig mit Chris und Christi. Zur Abendunterhaltung spielt ein Multitalent auf verschiedenen Instrumenten (Saxophon, Banjo, Klarinette …) hauptsächlich Happy Jazz, bevor wir zum Rock and Roll Contest im Reflections wackeln. Die See ist unruhig, es stürmt und das Schiff schaukelt ganz schön. Richtig schlafen kann ich heute nicht, obwohl es schon wieder so spät ist.

Freitag, 28. Juni 2002

Seetag

Oh ha, schon fast 12.00 Uhr mittags, als wir zu unserer morgendlichen Laufrund auftauchen. Der Wind bläst immer noch kräftig, das Schiff schaukelt. Statt Frühstück gibt´s jetzt Luch. Wir verbummeln den Nachmittag mit Lesen, Exel-Computerkurs, Norwegenvortrag, Bingo-Zuschauen etc. Aber jetzt machen wir uns schick für einen Cocktail der Special Friends and Repeater Party und zum Gala Dinner. Zuerst war ich ja den vielen älteren Cruise-Gästen etwas skeptisch gegenüber und dachte, das wird bestimmt langweilig. Das Durchschnittsalter ist bei 14tägigen Cruises und Nordlandcruises schon eher bei 60, aber die Tanzflächen auf dem Schiff sind stets von 17.00 h bis spät nachts bevölkert. Das machen viel die 800 Amerikaner, die eben anders, schwungvoller alt werden als die Deutschen. Und es befinden sich auch viele Leute in unserem Alter oder jünger an Bord. Es ist also trotzdem ein reges Leben und Treiben. Abendshow: Lindsay Hamilton Show. Sie hat schon gesungen in Les Miserable und die Evita Peron in Evita. Memories aus Cats singt sie auch fantastisch. Sie ist sehr sympathisch, lustig und erfrischend in ihrer eigenen Moderation.

Samstag, 29. Juni 2002

Geiranger/Norwegen

Heute stehen wir aber mal früher auf nämlich um 5.00 Uhr morgens! Da läuft die Constellation in den ersten Fjord ein. Wie von Geisterhand geführt gleitet das Schiff (Gasturbinen) durch die begrünten Berge, die bis zu 2.400 m hoch aufsteigen, von denen immer wieder Wasserfälle in den engen Fjord stürzen, während die Morgensonne langsam durch die Wolken bricht. Ein Naturschauspiel sondergleichen, wir können uns gar nicht sattsehen. Ein kräftiges Frühstück stärkt uns für eine Kletterpartie. Um 9.00 Uhr tendern wir an Land. Im kleinen beschaulichen Ort Geiranger (300 Einwohner) informieren wir uns im Touristenbüro und marschieren steil bergan los mit dem Plan in der Hand. ‹ber Wiesen, Steine, Matsch und Bächlein führt uns unser Marsch hoch hinauf zum Aussichtspunkt über dem Fjord. Nach einer kleinen Rast klettern wir noch höher die Sonne scheint und mir geht langsam die Puste aus. Nur noch eine viertel Stunde und wir erreichen einen Wasserfall, hinter dem wir hindurchgehen können cool. Traumhaft schön. Diese Anstrengung hat sich gelohnt. ‹ber drei Stunden sind wir bergan geklettert und gut eineinhalb Stunden brauchen wir für den Abstieg. Gegen 3.00 Uhr uns trinken wir im Dorf ein norwegisches Bier (6 $ für ein kleines Bier) und bummeln durch die Souvenirläden, bevor wir zum Schiff zurücktendern. An Bord trinken wir Kaffee und ruhen uns am Spapool noch ein wenig aus, schlafen sogar etwas ein. Nach unserem unterhaltsamen Dinner mit Chris und Christi sehen wir uns die super Broadway Show Batir mit den Constellation Singers and Dancers an. Urwaldklänge, ungewöhnliche Tanzausführungen und außerordentliche Phantasiekostüme lassen uns mit großen Augen die Show verfolgen. Die Amis sind einfach unschlagbar mit ihren Shows. Als wir gegen 10.00 Uhr abends in Reflections kommen scheint draußen noch die Sonne. Heute ist Sonnenuntergang um 23.37 Uhr, Aufgang 03.53 Uhr. Es wird gar nicht dunkel, trotzdem gehen wir irgendwann zu Bett.

Sonntag, 30. Juni 2002

Olden/Norwegen

Oje, nun muß ich auch zur Krankenstation wie Opa bei der Mittelmeerkreuzfahrt. Seit gestern Abend spüre ich eine Blasenentzündung. Die Hospital Facility ist sehr gut ausgestattet, der Arzt und die Arzthelferinnen sind sehr nett und behutsam. Ich werde untersucht, ein Labortest wird durchgeführt. Das Ergebnis: Antibiotikum und Schmerzmittel. Na ja, es geht mir auch nicht so ganz gut heute. Mittags frühstücken wir, bevor im Theater auf Großbildschirm das WM Endspiel Deutschland/Brasilien übertragen wird (sogar mit deutschem Ton). Schön in eine Decke gewickelt mit reichlich Tee und Wasser versorgt sehe ich mir mit Bernd dieses spannende Spiel an. Obwohl nur 14 Deutsche und 3 Brasilianer an Bord sind ist das Theater gut besucht. Leider hat unser Team verloren, aber das ist ok, die Brasilianer waren eben zwei Tore besser. Ein Spaziergang in Olden ist zeitlich noch drin, bevor wir um 4.00 Uhr nachmittags ablegen. Wieder winken viele Leute am Pier, sind extra gekommen um das Schiff zu sehen. Viele Leute sehen Bernd an und schmunzeln oder sprechen ihn an, weil wir vor dem Fußballspiel im Kids Club (sehr großzügig und toll ausgestatteter Kindergarten) mit Wasserschminke sein Gesicht bemalt hatten: auf jede Wange eine deutsche Flagge, auf die Stirn die brasilianische und auf Kinn Stars & Stripes. Das passt ja genau mit dem Ergebnis! Zwei Tore gegen Deutschland, Brasilien hat gewonnen und USA nur aus Sympathie. Auch beim Dinner hatten wir viel Spaß damit. Heute schmeckte mir das Essen aber nicht so recht (wohl weil ich etwas kränkele) und die Show reißt uns auch nicht vom Hocker, also gehen wir mal früher schlafen. Tut mir sicher gut.

Montag, 1. Juli 2002

Bergen/Norwegen

Heute sieht´s mit mir schon wieder besser aus. Mit einem Shuttle fahren wir in Zentrum von Bergen, der zweitgrößten Stadt Norwegens. Eine sehr hübsche, großzügig angelegte Fußgängerzone empfängt uns bei sonnigem Wetter ein Wunder, denn in Bergen regnet es 219 Tage im Jahr. Man sagt, hier werden die Babies schon mit Regenschirmen geboren. Edward Grieck steht lebensgroß in einer Parkanlage mit duftenden Rosen und üppigen Blüten. Hier ist die Heimatstadt des berühmten Musikers. Schon sind wir am Hafen und mitten auf einem wunderbaren Fischmarkt. Lachse, Walfleisch, Hummer, Krabben, Krebse, Shrimps und nur die leckersten Sachen sind delikat und sorgfältig drapiert. Wir probieren Shrimps, die viel süßer sind als tiefgefrorene. Erdbeeren und Kirschen (das Pfund für 8 Euro), Gemüse und Salate werden dargeboten, die Preise sind unglaublich hoch. Ein Lachsbrötchen soll z. B. 6 Euro kosten. Lebensmittel und Alkohol sind in Norwegen mindestens! 25 – teurer als bei uns. Ein Stückchen Käsekuchen zum Dessert kostet in einem süßen kleinen Hafenrestaurant 12 $! Donnerwetter. Norwegen wird irgendwie anders besteuert und die Leute hier verdienen eben entsprechend, lassen wir uns von einem Marktverkäufer erklären. Aber wie gesagt, Bergen ist sehr hübsch, wir schlendern durch kleine Gassen, inspizieren kleine Geschäfte, kaufen für Bernd einen Norweger-Pullover, bummeln am Hafen entlang und fahren dann mit einem Bähnchen durch die bergige Stadt. An der Champagnerbar genießen wir einen Moulin Rouge Cocktail, bevor wir von Deck 4 den Schaulustigen Norwegern am Kai zum Abschied zuwinken, während ein Blaskapelle Fare well spielt. Und so sieht z.B. heute mein Abendmenü aus: Parmaschinken mit Melone, Champignon-Cremesuppe, Cesars Salad mit Sherry/Senf-Dressing, Chateau Briand, Cocos-Vanille-Flan, CafÈ köstlich! Lenny Windsor, ein englischer Komiker, bekannt aus der Benny-Hill-Show begeistert uns mit seiner Komik heut Abend im Theater. Als Highlight holt er mehrere Personen aus dem Publikum und veranstaltet mit ihnen die unmöglichsten Dinge auf der Bühne u.a. setzt er ihnen ulkige Gummimasken auf mit denen sie Luftballons aufblasen müssen. Alles kreischt und krümmt sich vor Lachen. Danach gehen wir Tanzen in der Disco auf Deck 11. Bob aus Texas, mit dem wir schon öfter gescherzt hatten, lädt uns an seinen Tisch zu seinen amerikanischen Freunden ein.† Wir erzählen und lachen mit ihnen bis nach 2 Uhr. Na, dann gute Nacht.

Dienstag, 2. Juli 2002

Seetag

11.00 Uhr ist es als wir aufstehen. Heute bin ich wieder ganz ok. Mittagessen statt Frühstück ist mal wieder angesagt. Es war schlechtes Wetter heute morgen, aber als wir soweit fertig sind, scheint die Sonne. Wir packen uns draußen auf Deck in Liegestühle, ich schreibe gerade meinen Reisebericht, während eine Jamaikaband flotte Rhythmen spielt. Ein Vanilleeis mit Marshmellows und Schokoladensoße verwöhnt unsere Gaumen und jetzt werde ich etwas lesen und ganz faul sein! Nach dem exzellenten Dinner tritt Lindsay Hamilton wieder auf. Zum Abschluß singt sie nochmal Evita alles ist mucksmäuschenstill. Später treffen wir sie vorm Lift und unterhalten uns mit ihr: in zwei Wochen heiratet sie einen Deutschen aus Jena (ehemaliger Barkeeper auf der Astor). Sie ist so niedlich, offen und quirlig wie auf der Bühne. Mit unseren Texanern sitzen wir im Reflections noch bis weit nach Mitternacht zusammen.

Mittwoch, 3. Juli 2002

Kopenhagen, Dänemark

Um 9.00 Uhr stehen wir heute schon auf und gehen nach dem Frühstück am hübschen Hafen entlang zur kleinen Meerjungfrau, die ja weltberühmt ist. Ein ganzer Bus Japaner wuselt mit Fotoapparaten, Kameras und viel Gequassel um the little mermaid und uns herum. Hier steigen wir in einen Bus, um bei einer Stadtrundfahrt die wichtigsten und schönsten alten Gebäude zu sehen. Beeindruckend viele und gut erhaltene Türme, Schlösser, Gesindehäuser des Königs und Kirchen gibt es. Kopenhagen ist eine sehr saubere und schöne Stadt mit viel Grünanlagen, vielen Menschen und noch mehr Touristenbussen. Zu Fuß überqueren wir den Rathausplatz, auf dem die Hans-Christian Andersen-Statue sitzt und† hinter dem direkt der Tivoli liegt. Ein bezaubernder Park mit kleinen antiken Karussells und Fahrgeschäften, Restaurants, Kiosken mit Eis und Zuckerwatte, Theater und Schlösschen mit Springbrunnen usw., komplett in üppige Blütenpracht und Tausende von kleinen Lampen gehüllt, kuschelt uns förmlich ein. Es regnet zwar, aber die dichten Laubbäume geben uns Schutz. Walter Disney hat übrigens seine Idee für Disney-Parks hier im Tivoli gefunden. Das ist an Einzelheiten auch erkennbar. Unser Marsch führt uns zurück in die Fußgängerzone, wir schauen hier und da und es gießt inzwischen! Gegen 4 Uhr fahren wir zurück zur Langeline, dem Cruiseliner Hafen und durchstöbern hier die kleine Geschäftszeile, um dann etwas ko wieder an Bord zu gehen. Wir frischen uns auf Bernd geht schon mal eine halbe Stunde und palavert mit den verschiedensten Leuten. Nach dem Dinner (Tournedos) spielt Brooks Ahron zum 2. Mal auf seinem Klavier. Dieser Mann ist ein Genie. Er ist witzig und wortgewandt und mitreißend in seinem Entertainment, bei seinem musikalischem Spiel sowieso. Er hat nicht einmal ein Notenblatt vor sich! U. a. spielt er heute The Typewriter mit der linken Hand spielt er Klavier, mit der rechten tippt er das bekannte Tastenspiel auf der Schreibmaschine mit dem Klingeln und zwischendurch trötet er noch! Outstanding! Stehende Ovationen sind sein Lohn. Danach paßt ein Champagnercocktail und den genehmigen wir uns jetzt. Dann ein bisschen zocken im Casino natürlich verlieren wir und ab in die Kabine.

Donnerstag, 4. Juli 2002

Seetag

Ausschlafen! Bernd läuft eine Runde auf dem Laufband, weil es regnet. Heute verbummeln wir den Vormittag mit frühstücken, hier und da mal schauen, bis um 14.00 Uhr Brooks Ahron für seine Fans ein zusätzliches Klassikkonzert gibt. Das hören wir uns natürlich an. Dass dieser Mann nicht weltberühmt ist?! Neben uns sitzt das nette Ehepaar aus Brügge, das diesem Pianisten schon mal nachgereist ist. Nach einem Nachmittagsbummel stylen wir uns auf fürs letzte Gala Dinner. Heute ist der 4. Juli, Independencdeday der USA. Wird dort groß gefeiert und hier auf dem Schiff auch ein wenig. Bernd trägt unter seinem Hemd ein USA T-Shirt, und sobald wir unsere netten Leute treffen, reißt er sein Hemd auf und zeigt Flagge! Das gibt wieder viel zu lachen und führt zu vielen netten Gesprächen, da es unsere Sympathie für Amerika zeigt. Zu Irmas großer Freude gibt es heute Hummer! Alle Oberkellner tragen heute das Dessert eine Eisbombe mit Wunderkerzen mit einer Zeremonie auf. Es ist wieder so amüsant beim Dinner. Wir sitzen wie immer als letzte noch im Speisesaal , weil die Abende mit Chris und Christi so unterhaltsam sind. Die Beiden sind wohl etwa so alt wie wir, er vielleicht jünger. Er arbeitet in der Computerbranche, hat vormals unterrichtet, sie unterrichtet hochbegabte Kinder in Wissenschaften. Und natürlich tragen sie heute USA-Krawatte und Schal. Die Theatershow ist ganz schön, die Songs waren nicht so bekannt. Aber eine lässige Version von Big Spender fand ich klasse. Chris & Christi haben versprochen, heute noch in das Reflections zu kommen und tun das tatsächlich (taten sie sonst nie). Wir palavern und tanzen bis gegen 12.00 Uhr. Dann müssen wir uns unbedingt das Mitternachtbufet ansehen: üppigst und sehr dekorativ tummeln sich Terrinen, PatÈs und Or d´oeufre neben Hummer und Filet Wellington, bevor sich an der nächsten Tafel Trüffel, Torten, Früchte und Sorbets mit Petit fours anfreunden. Und wahrhaftig findet die eine oder andere Kleinigkeit noch Platz in unseren verwöhnten Bäuchen.

Freitag, 5. Juli 2002

Seebrügge, Belgien

Sollmanns wollten evtl. mit uns einen Ausflug nach Brügge machen, aber sie haben es leider zeitlich nicht geschafft. So starten wir gegen 11.00 Uhr mit einem Regenschirm bewaffnet in den Shuttlebus zum Bahnhof, um mit dem Zug nach Brügge zu fahren. Eine hübsche Stadt, vielleicht wie Brüssel in klein, zeigt sich uns bei beständigem Regen. Gemütlich wackeln wir zum Marktplatz, kehren auf einen Capuccino ein, kaufen Trüffel für zu Hause. Auf eine Stadtrundfahrt auf den vielen Kanälen (Brügge das Venedig Belgiens) verzichten wir wegen des schlechten Wetters. Nach ein paar Stunden fahren wir auch wieder zurück zum Schiff. Packen muß ja nun sein! Ruckzuck sind unsere Klamotten im Koffer und wir belohnen uns an der Champagnerbar, schließlich ist es unser letzter Abend an Bord. Unser Lieblings-Champagner Cocktail ist der Moulin Rouge und der wird so zubereitet: Ω Schnapsglas Brandy/Cognac, Ω Schnapsglas Gin, mit Champagner (oder trockenem Sekt) auffüllen. Den mochten wir gern (Kir Royal ist wohl der bekannteste Champagner-Cocktail, uns ein wenig zu süß). Zum Abschluß gibt es dieses wunderbar zarte Rinderfilet. Hmm. Nach dem Essen folgt die große Verabschiedung, die ebenso herzlich ausfällt, wie man miteinander ausgekommen ist. Und das Tipping für die Kellner, dass ebenso ausfällt wie man zufrieden war. Wir waren sehr zufrieden. Die Singers and Dancers der CC starten die Abschlussshow, die von Leey Windsor (bekannt durch die TV Benny Hill Show) nochmal richtig lustig wird, als er seine Scherze auf das Publikum abschießt. Für ein Stündchen sitzen wir danach noch im Reflections, ist aber ziemlich leer heute. Packen wohl alle ihre Sachen.

Samstag, 5. Juli 2002

Dover, England

Na, wie spät mag es denn sein? Oh, 4.24 Uhr erst. Das ist definitiv zu früh! Licht schnell wieder aus. 7.00 Uhr das ist schon besser. Die Constellation hat schon angelegt. Die restlichen drei Sachen sind schnell verstaut und ein Frühstück im San Marco Restaurant findet in aller Ruhe statt. Alle Kellner stehen parat, keine Hektik, keine Unfreundlichkeit, alles an Speisen ist zu haben. Einmal french toast muß ja nun auch sein. Um 9.15 Uhr sollen alle das Schiff verlassen haben, klappt wohl auch ungefähr, denn ab 11.00 Uhr wird schon wieder eingeschifft für die anschließende Cruise. Mit einem Taxi fahren wir in Dover zum Hoverport und warten auf unsere Fähre, die erst um 11.30 Uhr fährt. Die Seacat kommt um 13.40 Uhr in Calais/Frankreich an. Wir laden die Koffer ins Auto und ab geht´s über Belgien Richtung Heimat. Das hat ja alles perfekt geklappt, wiedermal dank Bernds ausgezeichneter Planung und Organisation.† Nach 6 Stunden Autofahrt (mit Pausen) sind wir zu Hause in Meinersen, um gleich zu hören, dass Adi Bürger-Schützenkönig geworden ist. Das muß gefeiert werden! Welch ein schöner Urlaubsabschluß!

Happy Cruising wuenscht IDee-Cruises.de,